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Das Job-Speeddating in der Cranger Festhalle war zur Kirmes eine Premiere: Mehr als 50 Unternehmen warteten auf die Bewerber.

Großes Job-Speeddating feiert Premiere auf der Cranger Kirmes

Stellensuche im Bayern Festzelt

Kugelschreiber und sonstige Goodies statt Bierkrüge, viele Gespräche statt bayerischer Musik und Jobvermittlung statt Partystimmung: Wer am Dienstagvormittag (6.8.2024) das Bayern Festzelt auf dem Cranger Kirmesplatz betrat, fand eine andere Atmosphäre als gewöhnlich vor. Die Arbeitsagentur Bochum, zu der auch Herne gehört, das Jobcenter Herne, das Bündnis für Arbeit, die Stadt und Herne.Business hatten zum ersten Job-Speeddating auf der Cranger Kirmes eingeladen. Für den Sommer war es eine Premiere, bereits zwei Mal fand es bei eisigen Temperaturen während des Cranger Weihnachtszaubers statt.

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Statt zwei Grad herrschten nun rund 30 Grad im Zelt, dafür war an den Bierzeltgarnituren mehr Platz als in den Riesenradgondeln. Mehr als 50 Unternehmen hatten sich eingefunden, um die rund 4.000 eingeladenen Arbeitssuchenden zu beraten. Genaue Zahlen lagen am Dienstagnachmittag (6.8.2024) noch nicht vor, die Organisatoren gingen aber nach ersten Schätzungen von rund 1.000 bis 2.000 Bewerbern innerhalb von vier Stunden aus.

Ein Gespräch über einen Job bei der HCR: Bewerber Mike Moltzen (re.) mit Marina Brinkhoff aus der Personalabteilung der HCR.

Einfach mal umhören

Unter den Bewerbern war zum Beispiel Mike Moltzen. Der Mann aus Röhlinghausen führte mehrere Gespräche, um sich zu informieren. Erst beim Pharmahandel Phoenix, dann am Tisch von Lidl und zuletzt bei der HCR. „Es war interessant, aber etwas zu heiß hier im Zelt. Generell wollte ich mich mal umhören, welche Möglichkeiten es als Fahrer oder Quereinsteiger gibt. Nun schauen wir mal, was sich so ergibt“, beschreibt er seine Erlebnisse im halloherne-Gespräch.

Marina Brinkhoff, zuständig bei der HCR in der Personalabteilung, erläutert allgemein: „Die Bewerber wollen sich hier vor allem Infos holen. Viele sind noch unentschlossen, was sie machen möchten. Bei uns sind das Gehalt und die Arbeitszeiten oft ein Thema. Beim letzten Punkt sage ich meistens: Die Busse fahren halt immer.“ Mit dem Zulauf sei sie aber zufrieden.

An den Tischen war mehr Platz als in den Riesenradgondeln.

Das bestätigen auch Antonina Grzonka sowie Sascha Schade von „Trautwein“. Das Unternehmen für Sicherheits- und Wertdruck ist eine Produktionsfirma, die beispielsweise fälschungssichere Kfz-Umweltplaketten, Siegel oder die Arten von Sicherheitselementen für Ausweise herstellt und die Produktionshallen am Trimbuschhof hat. „In den ersten zwei bis drei Stunden war deutlich mehr los, wir sind zufrieden. Einige Leute kamen direkt auf uns zu“, findet Sascha Schade, der anfügt, dass die Aufteilung in der Festhalle noch etwas besser sein könnte.

Zu viele Firmenanfragen für ein Riesenrad

Für die Organisatoren war es nach den ersten Einschätzungen eine gelungene Veranstaltung. „Wir haben so viele Anfragen von Unternehmen, die passen nicht mehr auf ein Riesenrad“, sagt Dr. Dirk Drenk, Geschäftsführer von Herne.Business. Eine Fortsetzung des Job-Speeddatings werde zwar angestrebt, aufgrund der begrenzten Plätze müsse man aber über eine Alternative zum Riesenrad im Winter nachdenken.

Stephanie Herrmann, operative Chefin der Agentur für Arbeit Bochum/Herne, lobt die Unternehmen: „Selbst wenn die Qualifikation eines Bewerbers nicht passt, finden viele trotzdem zusammen und bieten direkt mögliche Weiterbildungen oder Qualifizierungen an. Vielen Arbeitgebern ist es wichtiger, dass der Bewerber als Mensch in die Firma passt.“

Die Firmen hatten zahlreiche Banner und Aufsteller mitgebracht, um auf sich aufmerksam zu machen.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda sieht in solchen Events neue Recruitingformen. „Wir nutzen den Glanz von Crange und hier gibt es keine formalen Hürden – nur so können wir die hohe Arbeitslosenzahl bekämpfen“, erläutert der OB. „Es ist ein Erfolg, dass wir die Leute hierhin bekommen. Trotz der hohen Temperaturen ist das Zelt voll.“

'Hier herrscht eine besondere Atmosphäre'

Thomas Saponjac, Geschäftsführer vom Jobcenter Herne, lobt den ungewöhnlichen Treffpunkt für Arbeitgeber und Bewerber: „Ein großes Dankeschön an den Festzeltwirt Jan Patrick Wolters. Es gibt für so ein Event keinen schöneren Ort als dieses Zelt. Hier herrscht eine besondere Atmosphäre, die bei vielen ein gutes Gefühl auslöst.“

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Gegen 12:30 Uhr und damit nach vier Stunden ging das Speeddating schließlich zu Ende und an vielen Stellen sah man zufriedene Gesichter. Es bleibt für den Herner Arbeitsmarkt zu hoffen, dass hieraus einige Arbeitsverträge entstehen.

Mike Moltzen (re.) aus Röhlinghausen informiert sich bei Marina Brinkhoff von der HCR.
Mittwoch, 7. August 2024 | Autor: Marcel Gruteser