
Spaziergang durch unser Fritz
Bei schönen Spätsommerwetter machten sich am Freitag (20.9.2019) Mitglieder der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e.V. zu einem Stadteilspaziergang durch Unser- Fritz auf. Von Haus Garthmann ging es über den nördlichen Uferweg des Rhein-Herne-Kanals zur ehemaligen Zeche Unser-Fritz, die mit ihren vier Schächten dem Stadtteil den Namen gab und ihn zusammen mit den Bergmannssiedlungen sehr stark prägte. Der Name geht wahrscheinlich auf den Industriellen Friedrich (Fritz) Grillo zurück, der im gesamten Ruhrgebiet seine Spuren hinterlassen hat. Die frühere Zeche ist heute zur Künstlerzeche geworden und ihre Liegenschaften sind der Kultur- und Sportpark Unser Fritz mit angrenzendem Strandcafé am Kanalufer. Außerdem sind in unmittelbarer Nähe der Anglerverein Blitzkuhle und zwei Kanuclubs. Über die neue und bunte Alleestrassen-Brücke ging es dann an der DLRG-Rettungsstation vorbei auf die Alleestrasse.
Von der Arbeiterunterkunft nördlich des Kanals gingen über Jahre viele ausländische Arbeitskräfte, um auf dem südlichen Zechenteil mit den Schächten I und IV zu ihren Schichten einzufahren. Dort hat inzwischen die Lagerhalle der Firma Nordfrost fast das Rohbaustadium erreicht und das Denkmal Malakowturm wartet auf seine Restaurierung. An der Unser-Fritz-Strasse waren die Verwaltung der Zeche und das Kasino, Postamt und Polizei, der Bahnhof Unser-Fritz und der Knappschaftsarzt. Das Kasino ist heute ein Verein mit dem Namen Harmonie e.V. Außerdem befinden sich an der Strasse insbesondere die sogenannten Beamtenwohnungen der Zeche und auch Bergmannswohnungen.
Vor dem Heimatmuseum Unser-Fritz blickten die Spaziergänger auf den Kindergarten, die frühere Gaststätte Hagemann – heute ein Jugendzentrum der Falken – sowie ein Strassenstück, das in der Vergangenheit mit einer Reihe von Einzelhandelsgeschäften belegt war; heute ist selbst der Zeitschriftenladen nicht mehr vorhanden. Durch das Unser-Fritz-Wäldchen ging es schließlich am Kriegs-Gedenkstein des früheren Kriegervereins Bickern-Crange an der Emscherstrasse und der Herz-Jesu-Kirche zu Haus Garthmann zurück. Dort klang dann der Spaziergang bei einem kleinen Imbiss und weiterem Erinnerungsaustausch aus.