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Volles Haus bei der Eröffnung Bachtalo - Integration durch Information im Juni 2019. So kann die Diskriminierungsstelle in Pandemie-Zeiten nicht eröffnet werden. (Dies ist ein Foto aus der Vor-Corona-Zeit)

Servicestelle gegen Diskriminierung

In Herne gibt es jetzt eine zentrale landesgeförderte Servicestelle gegen Diskriminierung, die Stelle befindet sich an der Hauptstraße 208. Sie soll Anlaufstelle sein für alle die Diskriminierung erfahren und sich dagegen wehren wollen und richtet sich besonders an Betroffene mit Roma- und Sinti-Hintergrund.

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In allen Fällen von Diskriminierung - sei es durch Behörden, Arbeitgeber oder Vermieter, in der Freizeit oder Schule, durch Bildungsträger, soziale Institutionen oder in der Gesundheitsversorgung – ist die Servicestelle, die von PlanB geleitet wird, die richtige Adresse. Sie steht bereit für Betroffene, die Unterstützung suchen, aber auch für

Seher Kahraman, Fachkraft der Servicestelle gegen Diskriminierung, geleitet von PlanB.

Unternehmen, Institutionen, Verbände und Behörden, die reaktiv oder vorbeugend gegen Diskriminierung einschreiten wollen. Ihre Aufgabe sieht die Servicestelle nicht nur darin, Betroffene qualifiziert zu beraten und zu unterstützen. Sie dokumentiert auch Fälle von Diskriminierung, hält das Thema in der öffentlichen Diskussion und steuert durch Informations- und Aufklärungsarbeit dagegen.

Senada Serifovic - Fachkraft der Servicestelle gegen Diskriminierung, geleitet von PlanB.

Zusammenleben braucht Unterstützung

„In erster Linie beraten und begleiten wir Menschen, die von rassistischer und religiöser Diskriminierung betroffen sind, insbesondere Menschen mit Roma- und Sinti-Hintergrund“, erklärt Senada Serifovic, Fachkraft der neuen Servicestelle. Der Standort in der Hauptstraße ist dabei kein Zufall: „Mehr als jeder dritte Einwohner in Wanne hat einen Migrationshintergrund, besonders Zuwanderungsfamilien aus Südosteuropa sind

zahlreich vertreten. Unsere Erfahrungen in einer Reihe von Projekten zeigen, dass das Zusammenleben von Zugewanderten und Alteingesessenen nicht von selbst funktioniert, sondern vielfältige öffentliche und zivilgesellschaftliche Begleitung und Unterstützung braucht“, beschreibt Seher Kahraman.

Konzeptionell und nachhaltig

Neben der direkten Unterstützung von Betroffenen soll die neue Servicestelle auch konzeptionell und strukturell arbeiten: Sie entwickelt Antidiskriminierungskonzepte in Zusammenarbeit mit Institutionen, Behörden und Verbänden und hilft bei deren Umsetzung.

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In Workshops, Schulungen und Veranstaltungen geht der Blick auch über den Einzelfall hinaus. „Wir nehmen strukturelle Diskriminierung in den Fokus und erarbeiten nachhaltige Lösungen gemeinsam mit Behörden, Polizei und Schulen“, so Senada Serifovic. Mit Kampagnen, Dokumentationen und Öffentlichkeitsarbeit sollen außerdem das kritische Bewusstsein und die Sensibilität für diskriminierende Strukturen und Verhaltensweisen gestärkt werden. „Wir laden alle Beratungs- und Kontaktstellen für Migranten und Geflüchtete und alle Migranten-Selbstorganisationen ein zur Zusammenarbeit“, sagt Seher Kahraman. „Nur gemeinsam, im Rahmen der bestehenden Netzwerke, kann unsere Arbeit erfolgreich sein.“

| Quelle: PlanB