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Prof. Dr. Stephan Herpertz, Direktor der LWL-Universitätsklinik Bochum für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, hat sich im April 2024 in den Ruhestand verabschiedet.

Direktor der LWL-Uniklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Prof. Stephan Herpertz geht in den Ruhestand

Bochum (lwl). Nach über 30 Jahren im Dienst der Psychosomatischen Medizin – zuerst in der LVR-Universitätsklinik Essen, dann in der LWL-Klinik Dortmund und schließlich seit 2010 als Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) – hat sich Prof. Stephan Herpertz in den Ruhestand verabschiedet.

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Anfang 2010 war die Abteilung der Dortmunder LWL-Klinik an ihrem alten Standort aufgelöst worden, um ihren Betrieb als Klinik des LWL-Universitätsklinikums Bochum in einem eigens dafür neugebauten Gebäude fortzuführen. Der Umzug erfolgte damals mit allen Patienten sowie dem gesamten Mitarbeiterstab.

In den folgenden Jahren gelang es Prof. Stephan Herpertz, Behandlungsangebote der psychosomatischen Medizin in unmittelbarer Nähe zur Ruhr-Universität Bochum zu etablieren. Hierzu zählen Essstörungen, Traumafolgestörungen, somatoforme (Schmerz-)Störungen sowie Probleme bei der seelischen Verarbeitung primär körperlicher chronischer Krankheiten wie Diabetes mellitus.

Neben seiner klinischen Tätigkeit war er auch in der Forschung sehr aktiv und führte einen neuen Forschungsschwerpunkt rund um die Psychodiabetologie ein. Vor allem auf dem Gebiet der Essstörungen hat sich Prof. Herpertz als Herausgeber der S3-Leitlinie „Diagnostik und Behandlung der Essstörungen“ einen Namen gemacht. Sein „Handbuch Essstörungen und Adipositas“ ist in dritter Auflage und zuletzt englischsprachig veröffentlicht worden.

Dr. Gabriele Gerlach übernahm im April 2024 die kommissarische Leitung der LWL-Uniklinik Bochum für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, bis die Nachfolge geklärt ist.

Besondere Herzensangelegenheit

Die Wissenschaftlichen Symposien für Psychotherapie, die sich im vergangenen Jahr zum 30. Mal jährten. Zuletzt hatte er das Themenkonzept geändert und damit die Teilnehmerzahlen erhöhen können. „Ich wollte weg von den klassischen Fortbildungsformaten. Mich interessierte der interdisziplinäre Austausch und die Einbeziehung von gesellschaftlichen Kontexten“, erinnert Herpertz. Leitthemen wie „Liebe und Partnerschaft“, „Schuld und Scham“ oder „Diesseits von Gut und Böse“ sorgten stets für ein volles Haus.

In einer Abschiedsveranstaltung im Kreise der Mitarbeiter und Wegbegleiter erinnerte die Kommissarische Direktorin, Dr. Gabriele Gerlach, an sein Engagement „hinsichtlich der bestmöglichen Therapie für schwerkranke Patienten". Diplom-Psychologin Heike Junge dankte für das Zulassen von gegenseitigen Inspirationen: „Das Wachstum Ihrer Mitarbeiter war Ihnen immer ein wichtiges Anliegen.“ Und LWL-Krankenhausdezernent Prof. Meinolf Noeker würdigte die Leistungen des ehemaligen Klinikdirektors für den LWL und den Standort Bochum: „Er hat das Profil der Psychosomatischen Medizin maßgeblich mitgestaltet.“

Herpertz selbst zeigte sich in seiner Abschiedsrede nicht zuletzt dankbar für die zurückliegende Zeit im LWL-Universitätsklinikum Bochum: „Ich habe mir einen Traum erfüllt und durfte mich hier optimal entfalten. Nun freue ich mich auf neue herausfordernde Projekte.“ Geplant ist unter anderem eine Ausstellung in der Ruhr-Universität Bochum mit Bildern kriegstraumatisierter Kinder in der Ukraine – ein Thema, was ihn während einer Studie zu Reisen in die Ukraine führt.

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Noch ist die Stelle des Klinikdirektors nicht besetzt. Doch das Auswahlverfahren für die Nachfolge läuft bereits auf Hochtouren. Dr. Gabriele Gerlach leitet die Klinik vorübergehend kommissarisch weiter.

| Quelle: LWL Pressedienst
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