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Foto: Warner Bros. Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) ist als Joker selbst hinter Gittern nur schwer zu bändigen.

Der neue Joker-Film

Update, Donnerstag (10.10.2024)

Weiterhin zu sehen in der Filmwelt Herne, im Capitol Bochum, in der Schauburg Gelsenkirchen, in der Lichtburg Essen und im Atelier Düsseldorf.

Der Kino-Text

Der fünffache Mörder Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) wartet in der psychiatrischen Anstalt Arkham auf den Prozess. Dem nicht nur medial große Aufmerksamkeit geschenkt wird, hat er – als Joker – doch sein prominentestes Opfer vor laufender TV-Kamera getötet. Seine Anwältin Maryanna Stewart (Catherine Keener) gibt die Strategie aus, die Taten seien Ausdruck seiner Persönlichkeitsspaltung: Arthur Fleck und Joker seien zwei Personen in einem Körper. Weshalb ihr Mandant nicht als Mörder verurteilt werden dürfe, sondern als psychisch Kranker in ein reguläres Krankenhaus überführt werden müsse.

Während in den Nachrichtensendungen von einem Monster die Rede ist, das nur mit der Todesstrafe aus der Welt geschafft werden kann, gehört der bullige Jackie Sullivan (Brendan Gleeson) zu den wenigen Aufsehern im geschlossenen Bereich des Arkham Asylum, die Arthur Fleck kleinere Freiheiten zubilligen. Als „Vorzeigepatient ohne Zwischenfälle“ darf er an der wöchentlichen Singstunde im offenen Sektor der Psychiatrie teilnehmen, wo er auf Lee Quinzel (Lady Gaga) trifft. Die sich, wie sich freilich erst später herausstellt, bewusst selbst eingewiesen hat, um Arthur Fleck zu treffen.

Panik bricht aus

Als sie bei einer Filmvorführung Feuer legt, bricht Panik unter den Insassen aus, doch der Traum von Freiheit währt für Arthur nur kurz. Während er von Paddy Meyers (Steve Coogan) vor laufender Kamera einmal mehr nur als monströser Joker wahrgenommen wird, organisiert Lee Demonstrationen vor der Psychiatrie und dem Gerichtsgebäude. In dem der junge Staatsanwalt Harvey Dent (Harry Lawtey) den Richter Herman Rothwax (Bill Smitrovich) und die Geschworenen von der uneingeschränkten Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten zu überzeugen versucht.

Foto: Warner Bros. Mit Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) und Harleen Quinzel (Lady Gaga) haben sich zwei Wesensverwandte in der Psychiatrie gefunden.

Im ersten live im Fernsehen übertragenen Prozess der US-Justizgeschichte übernimmt Arthur – als Joker – bald selbst seine Verteidigung und die mit Rückblicken auf die zwei Jahre zurückliegenden grausamen Bluttaten ergänzte Expertenbefragung. So sorgt Joker für reichlich Aufruhr im Gerichtssaal wie draußen auf den Straßen von Gotham City – bis im wahren Wortsinn die Bombe platzt…

Mit „Joker: Folie À Deux“ präsentiert der Autor, Regisseur und Produzent Todd Phillips die nicht nur von den Geldgebern mit Spannung erwartete Fortsetzung des Oscar-prämierten „Joker“ aus dem Jahr 2019. Der Blockbuster spielte weltweit mehr als eine Milliarde US-Dollar an den Kinokassen ein und war damit bis vor kurzem der erfolgreichste Film aller Zeiten, der die Altersempfehlung „R-Rated“ erhielt, d.h. Jugendliche unter 17 Jahren durften „Joker“ ohne Begleitung eines Erziehungsberechtigten nicht ins Kino.

Zahlreiche Broadway-Hits und Evergreens

Das ist beim 139-minütigen Sequel, das am 4. September 2024 beim Festival auf dem Lido von Venedig uraufgeführt wurde, weder bei der Altersbeschränkung noch beim Einspielungsergebnis zu erwarten: „Joker: Folie À Deux“ ist ein Musical mit zahlreichen Broadway-Hits und Evergreens, in dem zwei Oscar-Preisträger, Joaquin Phoenix und Lady Gaga, ein ganz besonderes Liebespaar spielen, singen und tanzen. Der auf Deutsch „Wahnsinn zu Zweit“ lautende Filmtitel bezieht sich auf die psychische Störung der sich sogleich als Wesensverwandte erkennenden Arthur und Harleen: Bei einer Folie À Deux entwickeln sich nahestehende Personen gemeinsame, wahnhafte Vorstellungen.

Horrorfans werden höchstens in den Wahn-Sequenzen des bewährten Joker-Teams aus Kameramann Lawrence Sher, dem Produktionsdesigner Mark Friedberg, dem Editor Jeff Groth sowie der Komponistin Hildur Guđnadóttir auf ihre Kosten kommen. Neu dabei hinter der Kamera nur die Kostümbildnerin Arianne Phillips. Und vor der Kamera Lady Gaga, die überdies als Music Consultant fungierte: ihre große Anhängerschaft darf sich auf ein ungewöhnliches, hier naturgemäß zum Scheitern verurteiltes romantisches Abenteuer freuen.

Noch vor dem deutschen Kinostart am Donnerstag, 3. Oktober 2024 gibt es in den meisten Kinos – und natürlich allen Multiplexen – Previews am Mittwoch, 2. Oktober 2024, so auch in der Filmwelt Herne. In unserer Region außerdem im Casablanca Bochum, in der Schauburg Gelsenkirchen, in der Lichtburg Essen sowie im Atelier Düsseldorf zu sehen.