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Wollen die Palliative-Notfallmedizin optimieren (v.l.): Dr. Angelika Burrichter (Leiterin des Fachbereichs Gesundheit), Palliativarzt Dr. Axel Münker und Dr. Holger Wißuwa (ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes).

Stadt Herne plant Ampelsystem für Pflegeeinrichtungen

Palliatives Notfallsystem verbessern

Jeder, bei dem sich schon einmal ein geliebter Mensch in einer akuten Notfallsituation befand und auf die Hilfe des Rettungsdienstes angewiesen war, weiß, jede Minute zählt. Jedoch muss dabei immer der Wille des Patienten im Vordergrund stehen. Dennoch bleibt in akuten Notfallsituationen oft nicht die Zeit, lange Patientenverfügungen durchzublättern, sondern es muss gehandelt werden.

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Wünsche der Patienten berücksichtigen

Jedoch steht der Rettungsdienst regelmäßig vor schwierigen Entscheidungen, wenn er in eine Palliativ-Situation hineingerufen wird. Oftmals ist nicht klar, was genau der Wille des Patienten ist. Hier wollen die Stadt Herne und ein Netzwerk aus Fachkräften nun ansetzen. Sie haben eine Initiative gestartet, die darauf abzielt, die Wünsche von Bewohnern in vollstationären Pflegeheimen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe zu berücksichtigen und eine einheitliche Dokumentation für Notfallsituationen zu schaffen.

„Wir haben gemeinschaftlich eine Notfalltherapie-Ampel entwickelt. Diese liegt einem Notfallbogen zugrunde, indem genau erfasst wird, was sich die Person wünscht“, so Dr. Angelika Burrichter, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit beim Pressegespräch am Dienstag (5.11.2024).

Dr. Holger Wißuwa, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, ergänzt: „Das Ziel ist nicht, dass rettungsdienstliche Einsätze verringert werden sollen. Wir versprechen uns von dem Notfallbogen Klarheit für Bewohner von Pflegeheimen in konkreten Notfallsituationen.“

Überversorgung soll verhindert werden

Niemand müsse also fürchten, dass er aufgrund des Ampelsystems nicht mehr versorgt werden würde. „Im Gegenteil. Für uns aus palliativmedizinischer Sicht soll es darum gehen, eine nicht gewünschte Überversorgung zu verhindern“, erläutert Palliativarzt Dr. Axel Münker die Idee hinter dem Ampel-System.

So könnte ein Ampelsystem funktionieren: Die Farbe Grün signalisiere dem Rettungsdienst, dass der Patient eine vollumfängliche Behandlung wüscht. Bei Gelb müssen die Rettungskräfte das genau Krankheitsbild abwägen und bei Rot wäre vom Patienten nur eine Kontrollbehandlung erwünscht.

Ampelabbildung im Schrank eines Pflegeheimbewohners

Eine Ampelabbildung könne beispielsweise im Schrank eines Pflegeheimbewohners angebracht werden. Hier müsse auch noch nicht zwingend eine Farbe ausgewählt sein. Diese Ampel soll dem Rettungsdienst signalisieren, hier liegt ein Notfallbogen mit den genauen Wünschen des Patienten vor.

Mit der Initiative soll ein Patient in der letzten Lebensphase bis zum Schluss aktiv über seine Behandlungsmöglichkeiten mitentscheiden.

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Info-Veranstaltung zum Thema

Damit eine möglichst breite Öffentlichkeit über diese Thematik informiert wird, laden die Verantwortlichen am Mittwoch, 20. November 2024, von 15 bis 17 Uhr zu einer großen Informationsveranstaltung ins Haus am Grünen Ring ein. Die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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  • Mittwoch, 20. November 2024, von 15 bis 17 Uhr
Mittwoch, 6. November 2024 | Autor: Julia Blesgen