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Eine neue linke Generation: Patricia, Quang, Simin und Zaza (v.l.n.r.) auf dem Marx-Engels-Denkmal in Berlin.

Regisseurin Joana Georgi in Bochum

Niemals allein, immer zusammen

Für ihren Dokumentarfilm „Niemals allein, immer zusammen“ hat die Filmemacherin Joana Georgi fünf Berliner Aktivisten ein Jahr durch ihren Alltag begleitet. Quang, Patricia, Simin, Zaza und Feline sind jung, idealistisch und organisiert bei „Fridays for Future“ und „Deutsche Wohnen & Co. Enteignen“, kämpfen in der Berliner Krankenhausbewegung für bessere Care-Arbeit und setzen sich für die Aufarbeitung rassistisch motivierter Gewalt ein.

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Quang Paasch ist politisch engagiert und in den sozialen Medien genauso vernetzt wie auf der Straße. Aufgewachsen ist er in Ost-Berlin in der Post-Wende Zeit als Sohn eines Vertragsarbeiters. Simin Jawabreh ist Kommunistin, Influencerin und Politikwissenschaftlerin, engagiert sich in der antirassistischen Bewegung u.a. für die Abschaffung der Polizei und setzt sich für die Belange der „Arbeiterklasse“ ein. Im Film beleuchtet sie, wie ihre eigene Familiengeschichte mit aktuellen sozialen Kämpfen verwoben ist.

Neue TikTok-Videos

Patricia Machmutoff geht seit 2020 gegen die prekäre Wohnungssituation in Deutschland auf die Straße. Auch in ihrem Büro ist diese immer ein Thema: Mit Ferat Koçak, ihrem Arbeitskollegen, redet sie daher oft über Gentrifizierung in Neukölln und dreht mit einer weiteren Kollegin und einer Freundin eine TikTok-Video-Reihe zum Thema. Feline backt Kuchen für Menschen, die sich keine leisten können. Sie war lange alleinerziehende Mutter und hat sich darüber politisiert. Ihrer Tochter will sie daher von klein auf vermitteln, was es heißt, in dieser Gesellschaft zu leben.

Laut sein gegen die Ungerechtigkeit: Simin und ihre Mitstreiter fordern ein Umdenken in Politik und Gesellschaft.

Zaza ist mit 19 Jahren der jüngste der Protagonisten. Er arbeitet als Auszubildender bei einem Krankenhausunternehmen. Pfleger zu werden ist sein Traum, aber er stößt aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen regelmäßig an seine Grenzen. Gemeinsam mit seinem Freund Joshua, der ebenfalls in der Pflege arbeitet, plant er Aktionen mit anderen Auszubildenden zur Vorbereitung eines Streiks.

Per Social Media vernetzt

Das Protagonisten-Quintett kümmert sich um die Community, macht politische Kunst und mischt Social Media auf. Mittels Instagram, TikTok und YouTube sind alle global vernetzt. In einer zunehmend gespaltenen und polarisierten Welt wollen sie Wege aus der politischen Lethargie aufzeigen und repräsentieren eine neue Generation, die ihre Stimme erhebt, um befreit von Denkverboten und dogmatischen Altlasten für eine gerechtere Zukunft einzustehen.

Mit „Niemals allein, immer zusammen“, gedreht 2022 in Berlin, wirft Regisseurin Joana Georgi einen authentischen Blick auf den schwierigen Weg, der (hier: linken) Aktivismus häufig bedeutet und lenkt den Fokus auf die liebevollen, tagtäglichen Geschichten des Ringens um gesellschaftliche Veränderung. Dabei bricht sie mit abwertenden Klischees über soziale Bewegungen und schafft einen hoffnungsvollen Film, dessen Protagonisten fest daran glauben, dass radikaler Wandel nicht nur möglich, sondern notwendig ist.

Mehrere Kinos zur Auswahl

Der 91-minütige Dokumentarfilm startet am Donnerstag, 13. Juni 2024, in den Kinos und ist bei uns in der Endstation Bochum, im Roxy Dortmund sowie im Bambi Düsseldorf zu sehen. Am Samstag, 15. Juni 2024, hat sich um 18 Uhr die Regisseurin Joana Georgi im Langendreer Bahnhofs-Kino Endstation angesagt. Sie arbeitet als Dokumentarfilmregisseurin und Videografin in Berlin. Seit 2024 studiert sie an der Filmuniversität Babelsberg und arbeitet seit ihrem Bachelorabschluss in Kulturwissenschaft und Sozialwissenschaften freiberuflich für Magazine wie Cosmo (WDR), die linke Wochenzeitung „Freitag“ oder das „Missy Magazine“.

Joana Georgi im „Neue Visionen“-Presseheft: „Ich kenne das Gefühl der Ohnmacht, wenn man mit struktureller Gewalt konfrontiert wird, sehr gut und möchte ihm eine warme und hoffnungsvolle Geschichte entgegensetzen, die auf eine gute Zukunft für alle ausgerichtet ist. Da ich selbst in sozialen Bewegungen aktiv bin, stammt die Idee zu diesem Film aus derselben Generation, die wir hier zeigen.“

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  • Samstag, 15. Juni 2024, um 18 Uhr
Mittwoch, 12. Juni 2024 | Quelle: Pitt Herrmann
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