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Im Märchengarten: Emilia Clarke und Henry Golding.

Preview in der Filmwelt Herne

Neu im Kino: Last Christmas

Jugoslavien 1999. Chorkonzert in einer bis auf den letzten Platz gefüllten orthodoxen Kirche im heutigen Kroatien. Ein junges Mädchen namens Katharina (Madison Ingoldsby) begeistert mit ihrer Solostimme nicht zuletzt ihre stolzen Eltern. London in der Vorweihnachtszeit des Jahres 2017. Aus dem Mädchen ist eine junge Frau geworden, die ratlos in einer Bar sitzt. Denn das Leben von Kate (Emilia Clarke) verläuft alles andere als rund: Sie ist gerade nicht ganz freiwillig aus einer WG gezogen und weiß wieder einmal nicht, wo sie die nächste Nacht verbringen soll. Dabei leben ihre Eltern Ivan (Boris Isakovic), der sich mehr schlecht als recht als Taxifahrer durchschlägt, und Petra (Emma Thompson) ebenfalls in der britischen Metropole. Doch eine Rückkehr zur dominanten, besserwisserischen Mutter ist keine Option.

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Im Weihnachtskitsch: Michelle Yeoh und Emilia Clarke.

So stolpert sie nicht nur ziellos mit einem Rollkoffer durchs winterliche London, sondern von einem selbstverschuldeten Chaos ins nächste. Worunter nicht zuletzt ihre älteste Freundin Jenna (Rita Ayta) und ihr Gatte Rufus (Ansu Kabia) zu leiden haben, die ihr immer wieder Asyl gewähren. Kates Traum von einer Sängerkarriere scheitert stets an Pleiten, Pech und Pannen. Sie hat bisher noch jedes Vorsingen geschmissen und auch ihr Job als Elf im wunderbar kitschigen Weihnachtsladen der Chinesin Santa (Michelle Yeoh) – Käthe Wohlfahrts Weihnachtsdorf in Rothenburg ob der Tauber ist nichts dagegen - steht unter keinem guten Stern: ständig hängt sie am Handy, um ihre ältere Schwester Marta (Lydia Leonard) abzuwimmeln, die ihr Mamas Anweisungen übermittelt.

Doch eines Tages tritt mit Tom (Henry Golding) ein junger Mann in ihr Leben, der ihr hartnäckig zusetzt und es mit einer Engelsgeduld schafft, nach und nach die vielen Barrieren, welche die egoistische, völlig ichbezogene Kate um sich und ihr Herz aufgebaut hat, einzureißen. „Nur ein Mensch zu sein, ist schon schwer genug“: Tom gelingt es, Kate wieder Lebensfreude und Selbstvertrauen zu schenken. In Vorbereitung auf ihre nächste Audition für eine Rolle als Eisprinzessin bringt er Kate das Schlittschuhlaufen bei, entführt sie in einen zauberhaften Hinterhofgarten und lehrt sie, die Dinge einfach 'mal laufen zu lassen. Sich etwa darüber zu freuen, dass Marta mit einer Frau, der wunderbaren Alba (Jade Anouka), zusammenlebt. Oder ihrer schüchternen Chefin Santa zu helfen, beim rätselhaft-zurückhaltenden Sauerkraut-Experten (Peter Mygind) zu landen. Tom bringt Kate sogar dazu, seinem Beispiel folgend im Obdachlosenasyl der Benediktiner, einer aufgelassenen Kirche inmitten des Londoner Weihnachtstrubels, bei der Essensausgabe zu helfen. Gerade hat sie begriffen, dass sie ihrem Herzen folgen muss, da macht sich der von Anfang an geheimnisvolle, nicht recht zu fassende Tom scheinbar aus dem Staub...

„You gotta have faith!“: Inspiriert von der Musik von Superstar George Michael, dessen bittersüßer „Wham!“-Weihnachtsklassiker von 1984 der 103-minütigen romantischen Tragikomödie den Titel verleiht, haben Drehbuchautorin Emma Thompson („Sinn und Sinnlichkeit“, „Tatsächlich…Liebe“), unterstützt von ihrem Gatten Greg Wise und der Perfomance-Künstlerin Bryony Kimmings, und Regisseur Paul Feig („Brautalarm“) mit „Last Christmas“ einen so recht in unsere besinnliche Vorweihnachtszeit passenden, grundsätzliche Fragen des Lebens verhandelnden Film geschaffen, in dem Emilia Clarke („Game Of Thrones“) und Henry Golding („Nur ein kleiner Gefallen“, „Crazy Rich“) an der Seite der Oscar-Preisträgerin Emma Thompson und dem ehemaligen Bond-Girl Michelle Yeoh („Crazy Rich“, „Star Trek: Discovery“, demnächst in James Camerons „Avatar“-Fortsetzung) überzeugen.

In dieser nachdenklich-philosophischen, glücklicherweise nie sentimentalen oder gar melodramatischen britisch-amerikanischen Koproduktion, die ganz beiläufig Bezug nimmt auf die Anfänge des Brexit und den Beginn der Präsidentschaft Donald Trumps, und auf dem parallel bei Sony Music erscheinenden Soundtrack ist neben den unvergessenen Songs von George Michael, darunter alle zehn Nummer-Eins-Hits, auch bisher unveröffentlichtes Material aus dem Nachlass des legendären Grammy-Preisträgers zu hören. Zwei Jahre vor seinem Tod an Weihnachten 2016, der mitten in die Drehbuch-Entwicklungsphase fiel, stellte George Michael selbst die Weichen für „Last Christmas“, indem er dem Produzenten David Livingstone die Bedingung stellte, Emma Thompson einzubinden.

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Last but not least: Kameramann John Schwartzman, bisher vor allem für Action-Blockbuster von „Armageddon“ über „Spider-Man“ und „Jurassic World“ bis hin zu „Fifty Shades of Grey“ und „Pearl Harbor“ bekannt, hat mit festlich illuminierten Schauplätzen wie der Albert Bridge, dem Phoenix Garden, der Jermyn und der Regent Street, der Brixton und der Brick Lane, dem Alexandra Palace und dem Piccadilly Circus eine zauberhafte London-Hommage gedreht – zu erleben am besten auf der großen Kinoleinwand. Die Filmwelt Herne zeigt Last Christmas am Mittwoch, 13. November 2019, um 19 Uhr (Relax-Kino) sowie um 20:15 Uhr (Damenabend) in zwei Previews, regulärer Kinostart in allen großen Häusern der Region ist am Tag darauf.

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  • Mittwoch, 13. November 2019, um 19 Uhr
  • Mittwoch, 13. November 2019, um 20:15 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann