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Die Agentur für Arbeit verzeichnet für Juni 2025 Stillstand: Es gibt 10.104 Arbeitslose in Herne.

10.104 Erwerbslose, Quote liegt bei 12,2 Prozent

Nahezu Stillstand auf dem Arbeitsmarkt

Auf dem Herner Arbeitsmarkt war im Juni nahezu Stillstand angesagt: Die Agentur für Arbeit Bochum, zu der auch Herne gehört, verzeichnete 10.104 Arbeitslose, das sind 14 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Juni 2024 sind es jedoch 762 Leute mehr.

Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 12,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 11,3 Prozent und damit um 0,9 Prozentpunkte weniger. Die Arbeitsagentur sieht einen stagnierenden Arbeitsmarkt mit punktuellen Lichtblicken im Ausbildungsbereich.

Robust, aber ohne positive Entwicklungen

Im Juni zeigt sich der Arbeitsmarkt weiter robust, aber ohne nennenswerte positive Entwicklungen. Zwar konnte die Arbeitslosigkeit leicht reduziert werden. Dieser minimaler Rückgang zeugt aber leider von keiner Trendwende auf dem Arbeitsmarkt. Nach wie vor übersteigen die Zugänge in Arbeitslosigkeit die Abgänge, was weiter auf eine leicht angespannte Lage hinweist. Es gibt aber auch positive Signale. Viele Betriebe befinden sich aktuell in der finalen Phase der Suche nach Auszubildenden für den Ausbildungsstart im August. Die rege Ausbildungssuche beweist: Der Bedarf an Nachwuchskräften und Fachkräften bleibt.

Christopher Meier, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, hat nicht mit einer Trendwende im Juni gerechnet: „Ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit von Mai auf Juni wäre nicht ungewöhnlich gewesen: Das erste Halbjahr und damit auch das zweite Quartal enden um diese Zeit, viele befristete Verträge laufen aus. Umso erfreulicher ist es, dass die Unternehmen trotz angespannter Zeiten weiter nach Auszubildenden suchen. Der Fachkräftebedarf ist in vielen Branchen spürbar. Der Ausbildungsmarkt läuft auf Hochtouren.“

Chancen geben und kümmern

Weiter sagt er: „Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns auf eine neue Generation einstellen müssen. Sie ist in einer digitalen, sehr dynamischen Welt groß geworden. Da gibt es viele Durchstarter und Multitalente. Es gibt aber auch junge Menschen, die leistungsschwächer sind. Nicht zuletzt mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftebedarf werden alle benötigt. Häufig entwickeln junge Menschen erst in der Praxis ihre Talente. Wichtig ist, dass man ihnen eine Chance gibt und sich kümmert. Viele Jugendliche können aber viel mehr, als wir ihnen zunächst manchmal vielleicht zutrauen. Nicht selten ist ein Aufeinander zugehen nötig. Dann sind sie auf dem zweiten Blick die erste Wahl. Wer jetzt die Möglichkeit zur Ausbildung nicht nutzt, verpasst eine wichtige Eintrittskarte ins Berufsleben - und Unternehmen riskieren, den Anschluss zu verlieren.“

Bundesweit sank die Zahl der Arbeitslose um 5.000 auf 2,914 Millionen. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies ein Plus um 188.000 Erwerbslose. Die Quote liegt unverändert bei 6,2 Prozent.

Dienstag, 1. Juli 2025 | Quelle: Bundesagentur für Arbeit