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Halbmastbeflaggung zum Tode von Rudi Assauer.

Mondpalast trauert um Rudi Assauer

Der Mondpalast von Wanne-Eickel trauert um Rudi Assauer, das erste und einzige Ensemble-Mitglied des Volkstheaters auf Lebenszeit. Der kantige Schalke-Manager, der am Mittwoch (6.2.2019) im Alter von 74 Jahren an der Alzheimer-Krankheit verstarb, war eng mit der Theaterfamilie von Prinzipal Christian Stratmann befreundet - seit Assauer im Oktober 2007 erstmals eine Gastrolle in der Fußball-Komödie Ronaldo & Julia übernahm.

Flaggen am Mondpalast wehen auf halbmast – zum ersten Mal in seiner Geschichte

v.l. Rudi Assauer, Christian Stratmann.

Gründungsintendant und Regisseur Thomas Rech schrieb ihm damals in dem Schalke-Dortmund-Klassiker eine kleine Szene auf den Leib. Und staunte, was dann geschah: Assauer zitterte vor Lampenfieber, drehte dem Publikum – zum Schrecken Rechs, aber zum großen Vergnügen der Gäste – sogar den Rücken zu. Und erntete doch Riesenapplaus. Von Stund‘ an betrachtete Rudi Assauer Deutschlands großes Volkstheater als sein zweites Wohnzimmer, in dem er gerne mit seiner Familie Platz nahm. Dass Regisseur Rech seine Schauspieler mit dem Motivationsruf „Geht raus und spielt auf Sieg!“ auf die Bühne schickte, imponierte dem Manager.

Wann immer es Assauers Zeit erlaubte, besuchte er den Mondpalast, genoss ein frisches Pils und rauchte mit den Schauspielern – auch ohne laufende Kameras - in der Garderobe seine geliebte Zigarre. Auf die Ernennung zum Ensemble-Mitglied auf Lebenszeit war er stolz. Wenn Rudi Assauer bei Premieren in offizieller Mission erschien, dann leuchteten die Scheinwerfer und Blitzlichter an der Wilhelmstraße heller als der Mond von Wanne-Eickel: Für die Reporter von ARD und Bild, SAT1 bis RTL hatte der Gelsenkirchener immer einen sendefähigen Spruch parat.

„Rudi Assauer hat unendlich viel für den Mondpalast getan. Er war immer da, wenn wir ihn brauchten. Im Mondpalast fühlte er sich zuhause. Er konnte so wunderbar lachen, nahm sich selbst gern auf die Schippe und hatte ein riesengroßes, mitfühlendes Herz,“ erinnerte Prinzipal Christian Stratmann, der Assauer abschirmte, als die Krankheit nicht mehr zu übersehen war. „Rudi war ein Mensch, den es nur selten gibt. Wir haben einen echten Freund verloren.“

Donnerstag, 7. Februar 2019