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Prof. Dr. med. Matthias Kemen.

Kommunale Präventions- und Gesundheitskonferenz tagte

Medizinische Versorgung in Herne

Die Kommunale Präventions- und Gesundheitskonferenz (KPGK) hat sich am Mittwoch (16. 1.2019) zum vierten Mal getroffen. Im Bürgersaal der Akademie Mont-Cenis Herne kamen viele Akteure aus den Bereichen Prävention, Gesundheit und Planung zusammen. „Das heutige Thema ist die medizinische Versorgung in Herne“, sagte Sozialdezernent Johannes Chudziak in seiner Begrüßung. Dazu wurden unterschiedliche Experten eingeladen – zum Beispiel Prof. Dr. Matthias Kemen, Chefarzt der Chirurgie im Evangelischen Krankenhaus Herne. Er hielt einen Impulsvortrag über Präventive Maßnahmen bei krankhaftem Übergewicht einschließlich Chirurgie.

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Die Kommunale Präventions- und Gesundheitskonferenz.

Als Adopositaschirurg erklärte er die unterschiedlichen Maßnahmen: vom Magenballon bis zum Magenbypass. „Es gibt bei dem Thema große Ungerechtigkeiten. Es gibt Menschen, die können viel essen und nehmen trotzdem nicht zu“, so Kemen über den Einfluss der Gene. Übergewicht habe ähnlich wie Rauchen negativen Einfluss auf die Lebenserwartung. Mit einem BMI zwischen 40 und 45 werde die Lebenserwartung um 9 bis 14 Jahre verringert. „Es ist schade, dass Menschen dadurch so viel Lebenszeit infrage stellen“, so der Experte. Obwohl er die chirurgischen Möglichkeiten erklärte, betonte er, dass vor einer Operation alle anderen Möglichkeiten zur Gewichtsreduktion ausgeschöpft sein müssen.

Dr. med. Kerstin Fritz erklärte die Situation niedergelassener Ärzte..
v.l Prof. Dr. med. Matthias Kemen, Dr. Katrin Linthorst.

Dr. Katrin Linthorst, Abteilungsleiterin Gesundheitsförderung und -planung im städtischen Fachbereich Gesundheit, die durch den Nachmittag führte, machte deutlich: „Beim Thema Übergewicht spielen viele Faktoren eine Rolle. Deswegen ist es ein klassisches Querschnittsthema.“ Zum Handlungsfeld Medizinische Versorgung in Herne sprachen die beiden niedergelassenen Ärzte Dr. med Kerstin Fritz und Dr. med Heinz-Johann Struckhoff über Probleme und Stärken der Ärzte in Herne. Insgesamt gebe es in Herne 52 Einzelpraxen, 36 Gemeinschaftspraxen und vier Medizinische Versorgungszentren (MVZ). Ein wichtiger Vorteil für die Patienten sei es, dass die Ärzte untereinander sehr gut vernetzt sind und auch die Versorgungsdichte sei hoch.

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Nach einer kurzen Pause gaben Dr. med Holger Wißuwa und Lisa Binse, Geschäftsstelle der Kommunalen Präventions- und Gesundheitskonferenz, einen Ausblick auf das kommende Jahr mit den Themen Behandlung im Voraus planen und Schlaganfallversorgung in Herne.

| Autor: Anja Gladisch / Pressebüro Stadt Herne