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v.li. OB Frank Dudda, Jeffrey Bauer (Inhaber Schnitzelmühle) und Maskottchen Fritz.

Sonderehrung für Ritter und Arens

Jeffrey Bauer ist 'Bester auf Crange 2019'

Seit 2009 wird immer rückwirkend für das vergangene Jahr der Schausteller-Award „Bester auf Crange“ für die Cranger Kirmes vergeben, um besondere Verdienste sowie Innovation und Leidenschaft zu würdigen. Weil nun Corona-bedingt zwei Jahre keine Kirmes stattfinden konnte, wurde am Mittwoch (3.8.2022) der Sieger für 2019 verkündet. Es ist: Jeffrey Bauer aus Worms, Chef der Schnitzelmühle. Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, sowie Patrick Arens, Vizepräsident des Bundesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute, erhielten jeweils einen Ehren-Award der Cranger Kirmes.

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Für den 37-jährigen Bauer aus Worms, der den Preis für seinen Gastronomiebetrieb „Zur alten Schnitzelmühle“ erhielt, war es „eine große, große Ehre. Ich bin jetzt im zehnten Jahr auf Crange und fühle mich hier sehr wohl. Ich war sehr überrascht, als mir mitgeteilt wurde, dass ich den Preis erhalte." Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda würdigte ihn als zuverlässigen Vertragspartner der Stadt. „Ein Besuch bei Ihnen ist immer etwas Besonderes. Die Schnitzel werden vor den Augen der Gäste zubereitet, dazu gibt es ein 'To go'-Angebot und den Weingarten. Sie sind mit viel Herzblut dabei, daher kann es für 2019 keinen anderen Gewinner geben.“

Schaustellerfamilie seit Generationen

Jeffrey Bauer ist Sohn einer seit Generationen bewährten Schaustellerfamilie, die sich in besonderer Weise um Qualität kümmert. Hochwertiges Fleisch und ausgewählte Weine aus der pfälzischen Heimat prägen das Angebot, mit dem die „Alte Schnitzelmühle“ auf den Festplätzen in ganz Deutschland unterwegs ist.

Jury wählt Preisträger aus

Eine unabhängige Experten-Jury wählt die Preisträger aus. So wurden beispielsweise 2012 Oscar Bruch sen. (Alpina Bahn und Riesenrad Bellevue), 2018 Oscar Bruch jun. (Riesenrad Bellevue), 2010 Bernd Steinmeister (Steinmeister's Bierpavillion) oder 2015 Ewald Schneider (Hangover) ausgezeichnet. „Diese Auszeichnung ist unser Oscar von Crange“, findet OB Dudda, der eine noch größere Euphorie in der Stadt ausgemacht hat. „Wir sind reif früh Trubel, für die Musik, für die Gerüche. Allerdings wäre es in einem dritten Jahr ohne Kirmes sehr schwierig geworden.“

Zwei Ehren-Awards vergeben

Das bekräftigten auch Patrick Arens und Albert Ritter in ihren Reden, die sich nach Erhalt der Ehren-Awards hielten. „Unser Einsatz hat sich gelohnt. Die Schausteller haben früh die Initiative ergriffen, zu helfen, gleichzeitig haben die Funktionäre versucht, staatliche Hilfen zu holen. Niemand soll sich dafür rechtfertig, arbeiten zu wollen - auch jetzt nicht, wenn das Oktoberfest wohl wieder auf der Kippe steht“, sagt Arens, der 2017 selbst den Crange-Award für seinen Karaoke-Biergarten erhalten hat. „Jetzt freuen wir uns aber erstmal auf elf tolle Tage in Crange.“

Bekamen zwei Ehren-Awards für ihre Arbeit in der Pandemie v.li. Albert Ritter, Frank Dudda, Patrick Arens und Maskottchen Fritzchen.

Albert Ritter erwähnte noch einmal das „faktische Berufsverbot“ für die Schausteller während der Hochphase der Pandemie-Zeit - die Stimmung sei oft zwischen Ratlosigkeit, Hoffnung, Trost und Anerkennung geschwankt. „Im zweiten Pandemie-Jahr hat man dann in der Not wahre Freunde erkannt“, so Ritter, der NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann (CDU) lobend erwähnte. „Wir haben mit unseren Hygienekonzepten überzeugt, Volksfeste sind keine Pandemie-Treiber. Das größere Infektionsrisiko geht vom Neun-Euro-Ticket aus.“

'Sauerei' in München

Einmal in Fahrt, kam auch er auf die Münchner Wiesn zu sprechen: „Es ist eine große Sauerei, dass Münchens Oberbürgermeister (Dieter Reiter von der SPD, Anm. d. Red.) nun schon wieder Druck macht, auch im Hinblick auf die Energiekrise. Dabei ist das eine falsche Argumentation.“ Aktuell gebe es auch nur Aufbauverträge für das Oktoberfest - die damit schon viel Geld verschlingen würden - Spielverträge würden erst später abgeschlossen.

Froh ist er jedoch darüber, dass die Verbandsarbeit gut geholfen habe: „Einigkeit macht stark“, so der Schaustellerpräsident. Der Ehren-Award wird einen besonderen Platz erhalten, verrät er im Gespräch mit halloherne: „Ich habe einen alten, historischen Schaustellerwohnwagen. Dort ist eine Vitrine, dort wird der Award aufgestellt. Für mich ist diese Auszeichnung, obwohl ich schon das Bundesverdienstkreuz und den Landesverdienstorden NRW erhalten habe, etwas Besonderes.“

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'Schausteller sind in Herne systemrelevant'

OB Dudda betonte, dass es in der Pandemie wichtig war, in der Schaustellerbranche solidarisch zu sein. „Sind Schausteller systemrelevant? Für Herne ja“, betont der Oberbürgermeister. Um die Wichtigkeit zu unterstreichen, durften alle der Anwesenden sich im Anschluss auf einer Seite des Ehrenbuches der Stadt Herne verewigen

| Autor: Marcel Gruteser