halloherne.de

lokal, aktuell, online.
PTA Miriam Scherhoff öffnet kurz die Tür des Medikamenten-Kühlschranks für einen Blick auf den Biontech-Impfstoff.

Sibbel von der Ruhr-Apotheke verteilte rund 700 Dosen Biontech

Impfungen in den Arztpraxen laufen

Die Euphorie ist ihm deutlich anzuhören: Dr. Robert Sibbel, Sprecher der Herner Apotheken und Chef der Ruhr-Apotheke, freut sich, dass er am Dienstag (6.4.2021) endlich die erste Fuhre an Impfstoff in Empfang nehmen und an 20 Ärzte verteilen konnte. „Endlich geht es bei den Hausärzten los“, blickt Sibbel zuversichtlich in die nahe Zukunft.

Anzeige: Glasfaser in Crange
Apotheker Robert Sibbel.

Knapp unter 700 Dosen aus 112 Vials können so entnommen und in die Oberarme der Personen injiziert werden, um sie vor Covid-19 zu schützen. 1.000 Dosen waren bestellt, mit rund 400 hatte Sibbel nach ersten Prognosen des Großhandels gerechnet. „Demnach haben wir mehr geliefert bekommen, als wir erwartet haben. Das ist ein erster, positiver Schritt“, findet der Apotheker im Gespräch gegenüber halloherne. Fast alle seiner Stammpraxen hätten Impfstoff bestellt, lediglich vereinzelte aufgrund von Osterurlaub oder kleineren Organisationsschwierigkeiten noch nicht.

Die Hausärzte hätten sich sehr über die Mitteilung gefreut, vereinzelte bereits am Dienstagabend (6.4.2021) mit den ersten Impfungen angefangen. „Sie waren aber auch total nervös, ob und wie viel nun ankommen würde. Da man die Stammkundschaft schon länger kennt, haben mich auch mehrere angeschrieben und immer mal wieder gefragt, wie der Stand der Dinge ist“, berichtet der Herner Apothekensprecher. „Am Dienstag (30.3.2021) war die Bestellung, mittwochs (31.3.2021) kam die Rückmeldung und am Gründonnerstag (1.4.2021) konnten die Ärzte also schon vor Ostern die ersten Termine planen.“

So sah es am Dienstag im Medikamenten-Kühlschrank aus ...

Planmäßig soll das nun auch wöchentlich so weiterlaufen. „Am Dienstagnachmittag muss die Bestellung bei mir eingehen, ich melde es an den Großhandel und erhalte einen Tag später eine Rückmeldung. Montags ist dann immer die Auslieferung“, sagt Sibbel. „Dann beginnt auch der Auftauprozess auf Kühlschranktemperatur. Ab dann hat man 120 Stunden Zeit, das Vakzin zu verimpfen.“

... am Tag darauf waren es nur noch fünf Vials.

Er ist zuversichtlich, dass nichts überbleibt: „Das wird alles wegimpft. Die Ärzte sind da auch flexibel, sollte freitags mal etwas über sein werden die auch Lösungen finden, beispielsweise mit Personen, die nicht zur primären Gruppe mit Vorerkrankungen gehören“, glaubt Sibbel und ist optimistisch, dass dies auch reibungslos klappt: „Die Ärzte sind alle motiviert.“

Derzeit werden nach Angaben von Sibbel rund eine Million Impfdosen deutschlandweit pro Woche an die Hausärzte ausgeliefert. „Wir würden auch problemlos vier bis fünf Millionen Dosen nutzen können, dann kämen wir auch mal schneller voran. Insgesamt macht der Weg mir aber Hoffnung.“

Anzeige: Osterbrief

Nach der ersten Lieferung mit Biontech soll auch in der zweiten Woche das deutsche Vakzin geliefert werden. „Danach wird es aber auch Mischungen geben, die Ärzte bestellen auch nur Covid-19-Impfstoff, keine genaue Marke“, klärt Robert Sibbel auf. „Es wurde angedeutet, dass auch Johnson & Johnson geliefert werden soll, ebenso wie AstraZeneca. Moderna kommt allerdings nicht, da dabei anderes Zubehör verwendet werden muss.“

Ein neuer Medikamenten-Kühlschrank garantiert die richtige Temperatur für den empfindlichen Impfstoff.
| Autor: Marcel Gruteser