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Ein Teil der maßstabsgetreuen Nachbildungen von Stonehenge.

Sonderausstellung 'Stonehenge' im LWL-Museum

'Ikone der modernen Archäologie'

Das LWL-Museum für Archäologie zeigt ab Donnerstag, 23. September 2021, die Sonderausstellung 'Stonehenge - Von Menschen und Landschaften'. Auf rund auf 80 Quadratmetern Fläche werden Besucher anhand einer Laserscandaten-basierten 1:1-Rekonstruktion das Innere des Steinkreises genauer betrachten können.

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Bei einer Pressekonferenz am Montag (20.9.2021), mit anschließender Führung durch die Sonderausstellung, erläuterten LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind, Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Museumsleiterin Dr. Doreen Mölders und Dr. Kerstin Schierhold, Expertin für Megalithkulturen in Westfalen, was die Besucher demnächst im Archäologie-Museum erwartet.

LWL-Direktor Dr. Matthias Löb.

„Stonehenge ist eine Ikone der modernen Archäologie. Wir freuen uns, dass wir den Besuchern nun eines der bekanntesten Archäologiedenkmäler in Europa näher bringen können“, so Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.

Entstehung des UNESCO-Weltkulturerbes

Mit der Sonderausstellung wollen die Verantwortlichen nicht nur das UNESCO-Weltkulturerbe-Monument zeigen, sondern auch auf die Entstehungsgeschichte eingehen. „Der Kern unserer Ausstellung ist nicht Stonehenge als zentrales Monument allein. Uns geht es darum, zu zeigen, wie eine ganze Kulturlandschaft sich entwickelt und wie Stonehenge als Höhepunkt dieser Entwicklung gebaut und immer wieder auch umgebaut worden ist“, berichtete LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind.

Schon vor tausenden von Jahren hätten Menschen Monumente errichtet, die die Landschaft dauerhaft markieren und Erinnerungsorte schaffen. Auch vor 1.000 Jahren in Westfalen hätten Menschen Gräber aus großen Steinen errichtet. „Mit unserer Sonderausstellung machen wir die Gestaltung dieser Kulturlandschaft durch den Menschen erstmals sichtbar und stellen sie den steinzeitlichen Entwicklungen in Westfalen gegenüber", so Prof. Dr. Michael Rind weiter.

Verzierte Gefäße und Pfeilspitzen, 3500 - 2800 v. Chr., Westerkappeln-Seeste, Kreis Steinfurt.

Die Sonderausstellung „Stonehenge“ stellt die Ergebnisse des Institutes für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) in Wien vor. Seit 2017 kooperieren die LWL-Archäologie für Westfalen und das Institut bereits. Ziel der Zusammenarbeit sei es, mit neuester Technik westfälische Bodendenkmäler zerstörungsfrei mittels geomagnetischer und hochauflösender Radar-Messungen aufzuspüren und so auf Ausgrabungen verzichten zu können.

Museumsleiterin Dr. Doreen Mölders.

„Mit der Ausstellungen wollen wir auch ein jüngeres Publikum erreichen. So planen wir eine Veranstaltung mit elektronischer Musik. Wir wollen unseren Blick möglichst weit fassen, sagte Museumsleiterin Dr. Doreen Mölders. „Dies ist die erste Sonderausstellung, bei der wir nicht nur auf Veranstaltungen vor Ort setzen, sondern auch auf digitale Events. Wir bieten unseren Besuchern live und online Führungen an. So gibt es eine Kooperation mit dem British Museum in London."

Kuratorin Dr. Kerstin Schierhold.

Dr. Kerstin Schierhold, Expertin für Megalithkulturen in Westfalen ergänzte: „Wir zeigen den Besuchern in der Ausstellung, dass es noch heute sichtbare Spuren dieser Zeit in der Landschaft gibt."

Stonehenge live erleben

Die Besucher der Ausstellung werden den Steinkreis live erleben können. So bildet beispielsweise eine Lichtinszenierung einen authentischen Tagesverlauf in der Landschaft von Stonehenge nach. Ebenso wird auch die Winter- und Sommersonnenwende dargestellt werden.

Darüber hinaus zeigen die Aussteller Funde der englischen Archäologie und der LWL-Archäologie für Westfalen, darunter die fast 4.000 Jahre alten goldenen Zierstifte des „Bush Barrow Man“, Werkzeuge und Werkabfälle von Stonehenge sowie Funde aus westfälischen Megalithgräbern. Zu den Leihgebern gehören das Wiltshire Museum, das Dorset Museum und das Salisbury Museum. Hochmoderne Rekonstruktionen mit VR-Technik (VR für virtuelle Realität), 3D-Modelle, Grafiken und Multimedia-Stationen nehmen die Besucher mit auf eine interaktive Reise.

Weitere Themen der Ausstellung sind unter anderem der Bau von Stonehenge, Jäger in der Landschaft, die long barrows (Langhügel) und die Rezeptionsgeschichte der westfälischen Megalithen.

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Das LWL-Museum bietet Themenführungen für Erwachsene und Schulklassen an. Interessierte können sich unter Tel 02323/946280 oder -24 für eine Terminvereinbarung melden. Mehr Informationen und Anmeldemöglichkeiten für die Ausstellung sowie die einzelnen Führungen gibt es hier. Die Ausstellung läuft bis zum 25.September 2022.

| Autor: Julia Blesgen