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Christine Lawaczeck-Matkares

Aggressionen bei Jugendlichen

Ich hau‘ alles kurz und klein!

Marl-Sinsen. Aggressionen bei Jugendlichen sind Thema im Haard-Dialog der LWL-Haardklinik Marl-Sinsen. „Lass mich in Ruhe, sonst hau‘ ich hier alles kurz und klein!“, diese Drohung hat Vera Schmidt von ihrem Sohn Lars (Namen geändert) schon häufiger gehört. Oftmals hat der 17-Jährige seinen Worten auch Taten folgen lassen, seine Zimmertür eingetreten oder Geschirr vom Tisch gewischt. Als Lars anfängt, auch in der Schule zu randalieren und schließlich vom Unterricht ausgeschlossen wird, sucht seine Mutter Hilfe in der Marler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Rund 100 junge Patienten, die durch aggressives Verhalten auffallen, werden in der LWL-Klinik Marl-Sinsen jährlich auf einer offenen Station therapeutisch behandelt.

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Dabei sind diese Aggressionen nicht immer gegen Gegenstände, Mitschüler, Eltern oder Unbeteiligte gerichtet, sondern manchmal auch gegen die eigene Person. „Aggressives Verhalten kann unterschiedliche Ursachen haben“, weiß Christine Lawaczeck-Matkares, Bereichsleitende Ärztin in der LWL-Haardklinik, „Manche Patienten fühlen sich durch die Schule oder ihre familiäre Situation überfordert. Aber auch Trauer über den Tod eines nahestehenden Menschen oder Probleme mit Freunden sind mögliche Gründe.“ Wichtig sei es, die Ursache für dieses Verhalten zu erkennen, sie zu verarbeiten, und den jungen Menschen dabei zu helfen, mit ihrer Anspannung umzugehen, bevor sie zu Aggressionen führt. Wie entsteht aggressives Verhalten? Wie können Eltern darauf reagieren? Und wann ist es an der Zeit sich Hilfe zu suchen?

Das sind einige der Fragen, die Christine Lawaczeck-Matkares in ihrem Vortrag beantworten wird. Welche Möglichkeiten es für junge Menschen gibt, ihre Anspannung frühzeitig zu erkennen und sie durch den Einsatz bestimmter Techniken, sogenannter Skills beherrschen zu lernen, darüber referieren Lara Feldkamp und Sebastian Doerk vom Pflege-und Erziehungsdienst. Ergotherapeutin Susanne Wortelkamp zeigt anschaulich, wie kreativtherapeutische Angebote Jugendlichen auch dabei helfen, ihre Gefühle wahrzunehmen, ihr Selbstvertrauen zu stärken und Konflikte angemessen auszutragen. Im Anschluss stellen sich alle Beteiligten den Fragen der Zuhörer. Der Eintritt ist frei, Anmeldung bitte unter Tel 02365/8020.

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  • Dienstag, 4. September 2018
Dienstag, 21. August 2018 | Quelle: LWL-Pressestelle