
"Ich bin ja kein Rassist, …“
Klaus Farin bezieht Stellung
Der Schriftsteller und Verleger Klaus Farin war am Freitag (30.11.2018) zu Gast im Stadtteilzentrum Pluto in Herne-Bickern. Die Koordinierungs- und Fachstelle Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit in Herne-Wanne (Bickern/Unser Fritz) hatte Klaus Farin, den Gründer des Archivs der Jugendkulturen, zu einem Vortag eingeladen. Als Thema des Abends war angekündigt: Ich bin ja kein Rassist, … aber das wird man ja wohl noch sagen dürfen.

Die Besucher wurden beim Eintritt mit dem auf die Wand projizierten Satz konfrontiert „Wer sich auf Realität einlässt, muss die beruhigende Eindeutigkeit aufgeben.“ Farin versuchte in seinem Vortrag die Hintergründe zu beleuchten, warum die AfD in der Bevölkerung, besonders in der Mittelschicht, ihre derzeitige Stärke erreicht hat. Er erklärte wie und warum es in den sozialen Medien zu einer solchen schnellen Verbreitung von Nachrichten in besonders gleichgesinnten Gruppen ohne Widerspruch kommt. Wie sich die Grenzen des Sagbaren weiter und weiter nach rechts verschieben. An Hand von Studien versuchte er zu erklären, was eine veränderte unsichere Situation mit den Bürgern gefühlsmäßig macht. Gefühle sind wichtiger als Fakten und Realität. Er wies darauf hin, dass unsere Gesellschaft und unsere Demokratie Jugendliche immer weniger erreicht. selbst über gezielte Projekt nicht. Studien über und Umfragen bei Jugendlichen hätten ergeben, dass sie sich hauptsächlich da engagieren, wo sie für sich persönlich einen Gewinn sähen. Wenn Jugendliche wählen dürften, würde die AfD nicht in den Parlamenten sitzen.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir als Demokraten, Europäer und als Menschen gefragt sind, uns mit der derzeitigen Entwicklung auseinanderzusetzen und dazu Stellung zu beziehen.
