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Das Adams-Team beim Hospizradeln 2017.

Hospiz-Spendenradeln mit 51.242 km

Fahrradwimpel vom Lukas-Hospiz unter der Windmühle im ostfriesischen Bensersiel, Herner Triathleten mit Hospiz-Startkarten auf der sogenannten "Halbdistanz" von 90 km im süddeutschen Kraichgau, Radwanderer mit Wimpel an der Hennetalsperre, Challengefahrer über gut 300 km von Duisburg nach Bensersiel, eine internationale Gruppe von Radfernfahrern von Rotterdam über 237 Kilometer nach Herne und zwei Fahrer aus Darmstadt, die nach gut 300 Kilometern zum Teil anstrengender Nachtfahrt am Ziel im Hospizgarten an der Jean-Vogel-Straße erstmal der Schlaf übermannte. Dazu zwei Teilnehmer am Extrem-Marathon über 330 km im westfälischen Ochtrup und RSG-Mountainbiker Pedro Montero beim 24-Stunden-Rennen am Alfsee bei Osnabrück sowie RSG-Urlauber Heribert Frieg mit 74 km auf dem Deich im ostfriesischen Dangast.

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Hospizradeln 2017.

Das zehnte Spendenradeln für das Herner Lukas-Hospiz bewies am Samstag (10.6.2017) erneut, dass es auch über die Stadtgrenzen hinaus längst zu einer Kultveranstalttung geworden ist. Und als Mitorganisator Helge Kondring kurz nach 18 Uhr mit einem vorläufigen Endergebnis in der Hand das Mikrofon von der Country-Band The Krauts übernahm, strahlten Veranstalter und noch anwesende Teilnehmer mit der Sonne um die Wette: 844 Starter, davon 816 mit Start und Ziel in Herne, hatten insgesamt 51.242 durch Tachos oder auch Fotos belegte Kilometer auf ihren Startkarten.

Hier begann das Hospizradeln 2017.

Diese Leistung wird mit einem Euro pro Kilometer von Sponsoren für die Arbeit des Herner Hospizes vergütet. Und damit wurde auch eine neue Schallgrenze durchbrochen. Die Marke von rund 400.000 Euro Spenden in den letzten zehn Jahren. Das Teilnehmerfeld war wie immer breit gefächert. Von Firmenteams wie Adams, Evonik, Trinet-Aluminium Essen oder UPS über den Skiclub Wanne-Eickel, den Turnverein Börnig-Sodingen, den HTC, die Polizeigewerkschaft GdP, Radsportler aus Witten, Buer-Westerholt, Bochum, Dortmund sowie Hattingen und vor allem der mit mehreren geführten Tourenangeboten die Organsiation unterstützenden Radsporgemeinschaft Herne bis hin zur Rheuma-Liga, alle gaben je nach Kondition auf den Strecken zwischen 14, 32, 42, 50, 74 und 111 km oder Touren eigener Wahl alles für den guten Zweck. Schon die 42 RSG-Starter zwischen neun und weit über 70 Jahren brachten allein über 3.300 km auf ihren Startkarten mit ins Ziel.

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Beim Hospizradeln 2017.

Das UPS-Team, bei dem eine Fahrerin unterwegs ihre Jacke vom Gepäckträger verlor, startete deswegen sogar ein zweitesmal und fand die Jacke dann tatsächlich auch wieder. Gleichzeitig drehten sich im Studio "Feminin-Fitness" an der Bochumer Straße die Schwungräder der Heimtrainer mit trainierenen Frauen im Sattel. Ein besonderes Erebnis hatte Hans-Jürgen Adamik von "Sodingen hilft", der vom Parkplatz vor der Akademie über 80 angemeldete Sodinger in mehreren Gruppen auf die Tour zum Schiffshebewerk nach Henrichenburg schickte. Unter den Teilnehmern ein junger blinder und tauber Starter mit zwei Begleitern, die vor ihm die Strecke freihielten bzw. hinter ihm die Richtung vorgaben, während er selbst 33 km in die Pedalen seines Liegerads trat. Er habe sich mit der Teilnahme einen Herzenswunsch erfüllt, ließ er Adamik dankbar wissen. Der von Joachim Wallbaum betreute Pannendienst musste nur zweimal aktiv werden. Bei einem Pedalbruch auf der Rückfahrt nach Herne und bei einem Kabelschloss, dessen Besitzer auf der Wiese des Hospizes den Schlüssel verloren hatte. Hier half nur noch eine Metallsäge, damit der Mann nach Hause fahren konnte.

Helge Kondrig (r.).
| Autor: Helge Kondring