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Der Künstler Pit Grzan im Jahr 2012 im Entstehungsjahr der Stühle - 'wer rastet, der rostet'.

Grzans Stühle eingezäunt

Am Gahlenschen Kohlenweg, unweit der Künstlerzeche Unser-Fritz und direkt am Kanal, steht seit 2012 das Kunstwerk des Wanne-Eickeler Künstlers und kreativen Genies, Pit Grzan, 'wer rastet, der rostet'. Grzan gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Künstlerzeche und hatte dort sein Atelier. Seine Skulptur ist rund 5x6 Meter groß und besteht aus bunt bemalten stählernen Stühlen. Seit langer Zeit ist das Kunstwerk nun schon eingezäunt und das wirft Fragen auf. wer rastet, der rostet befindet sich in der Nähe des Kinderspielplatzes „Kulturpark Unser-Fritz“ und steht somit auf einer städtischen Grünfläche.

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Darum hat halloherne bei der Stadt nachgefragt, was es mit der Absperrung auf sich hat. Dort und auch in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Wanne war das Kunstwerk und die Absperrung ein Thema. Dort hieß es: „Das Kunstwerk wurde offensichtlich beklettert. Ein Stuhl steht auf nur einem Vierkantrohr und weist am Übergang zum Betonsockel Rost auf. Die Standsicherheit ist möglicherweise beeinträchtigt. Aus diesem Grund musste das Kunstwerk abgesperrt werden."

Das Kunstwerk 'wer rastet der rosten' des Wanne-Eickelers Allrounder, Pit Grzan, ist seit Jahren eingezäunt.

Wie lange die Absperrung noch um das Kunstwerk stehen wird, ist den Beteiligten unklar, denn weiter heißt es in der Antwort der Stadt: „Zur Zeit werden die vertraglichen Regelungen überprüft, da eine Abstimmung mit dem Künstler zwingend erforderlich ist. Über Veränderungen des Sachstandes wird die Bezirksvertretung Wanne unaufgefordert unterrichtet." Nun ist eine Abstimmung mit dem Künstler allerdings schlecht möglich, da Peter Grzan im 28. Juli 2014 gestorben ist.

Der 1. Vorsitzende des gemeinnützigen Fördervereins und Träger der Künstlerzeche 'Unser Fritz 2/3' ist der Architekt Jens Blome und der weiß, dass das Problem bekannt ist, und es vor längerer Zeit Gespräche mit dem Fachbereich Gebäudemanagement (GMH) gab. Dort sei man der Meinung gewesen, da der Förderverein das Kunstwerk errichtet habe, sei der auch für den Unterhalt und die Pflege zuständig.

halloherne hat also auch beim 1. Vorsitzende des Fördervereins, Jens Blome, nachgefragt: „Die Skulptur wurde von der Stadt Herne auf Antrag genehmigt, gefördert und eine Statik gab es dafür natürlich auch. Wir haben sozusagen der Stadt eine Schenkung gemacht." Blome führt den Zustand der Skulptur auf den Vandalismus einiger Bürger zurück, die sich an der Stahlplastik ausprobieren wollten. „Ein reines Beklettern der Stühle führt nicht zu solchen Schäden, die können eigentlich nur durch mutwillige Zerstörung entstehen, zum Beispiel indem man sich an die Stühle hängt, hin- und her wackelt und so viel Kraft einsetzt, bis der Stahl nachgibt."

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Blome: „Da es sich am Kanal um einen Ort handelt, der nicht unter sozialer Kontrolle steht, Ordnungsdienste und Streetworker natürlich zu Abendzeiten nicht vor Ort sind, kommt es zu solchen Exzessen." Weiter bekräftigt Blome: „Da unser Freund und Weggefährte, Pit Grzan, tot ist, stehen wir an seiner Stelle für Gespräche zur Verfügung. Das habe ich dem GMH damals auch mündlich angeboten. Nur getan wird- außer einen Bauzaun aufstellen - nichts."

| Autor: Carola Quickels