halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Erich Sieburg.

Herner Lehrer 'unter sich'

Gestatten: Erich Sieburg

Mit einer kleinen Ausstellung und einer sorgsam edierten Broschüre erinnern der Wanne-Eickeler Germanist und Pädagoge Dr. Joachim Wittkowski und Studierende der Bochumer Ruhr-Universität an den ehemals in der westfälischen Literaturszene recht aktiven und bekannten, heute in Vergessenheit geratenen Herner Lehrer und Autor Erich Sieburg.

Anzeige: Osterbrief

Am Donnerstag, 23. September 2021, lädt die Martin-Opitz-Bibliothek um 16 Uhr zur Eröffnung der kleinen Schau sowie zur Präsentation des 68-seitigen Arbeitsergebnisses zweier Proseminare des Germanistischen Institutes der Ruhr-Universität an den Berliner Platz ein. Geboren am 26. März 1878 in Duisburg, kam Sieburg 1908 nach Herne. Nach seinem Studium in Münster und Berlin wirkte er viele Jahre am heutigen Pestalozzi-Gymnasium und verwaltete ehrenamtlich die Stadtbibliothek Herne.

Parallel zu seiner Tätigkeit als Oberlehrer wirkte der promovierte Philologe als Schriftsteller und Autor. Mehrere Gedichtbände, Sammlungen von Kurzgeschichten und auch Theaterstücke entstammen seiner Feder. Wissenschaftliche Arbeiten bezeugen seine Kompetenz im literarischen Sujet. Sieburg erwirbt sich einen soliden, guten Ruf als Essayist und Theaterkritiker in enger Verbindung mit dem Schauspielhaus Bochum. Fachwissen auf der einen und eine große Leidenschaft für das Literarische prägen seine 20er Jahre. Die Fachwelt und interessierte Öffentlichkeit kennt ihn auch im Kontext des Ruhrlandkreises, wo er eifrig publiziert. Zudem schreibt der Herner für etliche Zeitungsfeuilletons.

Joachim Wittkowski.

Im Laufe des sog. Dritten Reiches bricht die Publikationstätigkeit ab, nicht jedoch die Produktivität des Autors, der nun für die Schublade schreibt. In acht Einzelbeiträgen sowie einführenden Worten Wittkowskis nähert sich die kleine Broschüre dem regen Kulturschaffen Sieburgs an. Und entreißt ihn in gewisser Weise dem Vergessen. Die beiden Proseminare an der Ruhr-Universität mit ihren Studierenden legen offen, welch immensen Anteil Sieburg am Kulturleben seiner Zeit hatte.

Der gebürtige Wanne-Eickeler Wittkowski, wie einst Sieburg auch Gymnasiallehrer: „Die große Anzahl namhafter Schriftsteller in Westfalen lässt leider recht schnell einzelne, zum Teil sehr aktive Personen in Vergessenheit geraten. Das Leben Sieburgs ist jedoch in außergewöhnlicher Weise von Literatur geprägt gewesen, und er kann durchaus als ein wichtiger Autor Hernes und Westfalens bezeichnet werden.“

Anzeige: Glasfaser in Crange

Ausstellung und Broschüre dokumentieren neben Sieburgs Wirken in Herne für den Literaturbetrieb in Westfalen auch sein geistiges Überleben im Krieg in der Nachkriegszeit, die Feldpostkorrespondenz seines Sohnes Heinz-Otto mit seinen Eltern sowie das Tagebuch seiner Frau Ida. So werden zeithistorische Kontexte und biographische Bezüge nachvollziehbar. Die Ausstellung in der Martin-Opitz-Bibliothek, in dessen Obhut sich der Nachlass Sieburgs mit gedruckten Schriften, einigen Fotos, zahlreichen Manuskripten und Typoskripten mit größtenteils unveröffentlichten Texten befindet, wird bis zum 5. November 2021 am Berliner Platz 5 gezeigt. Sie ist montags bis donnerstags von 10 bis 18 und freitags von 10 bis 14 Uhr besuchbar.

Vergangene Termine (32) anzeigen...
  • Donnerstag, 23. September 2021, von 16 bis 17:30 Uhr
  • Freitag, 24. September 2021, von 10 bis 14 Uhr
  • Montag, 27. September 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Dienstag, 28. September 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Mittwoch, 29. September 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Donnerstag, 30. September 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Freitag, 1. Oktober 2021, von 10 bis 14 Uhr
  • Montag, 4. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Dienstag, 5. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Mittwoch, 6. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Donnerstag, 7. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Freitag, 8. Oktober 2021, von 10 bis 14 Uhr
  • Montag, 11. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Dienstag, 12. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Mittwoch, 13. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Donnerstag, 14. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Freitag, 15. Oktober 2021, von 10 bis 14 Uhr
  • Montag, 18. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Dienstag, 19. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Mittwoch, 20. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Donnerstag, 21. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Freitag, 22. Oktober 2021, von 10 bis 14 Uhr
  • Montag, 25. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Dienstag, 26. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Mittwoch, 27. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Donnerstag, 28. Oktober 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Freitag, 29. Oktober 2021, von 10 bis 14 Uhr
  • Montag, 1. November 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Dienstag, 2. November 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Mittwoch, 3. November 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Donnerstag, 4. November 2021, von 10 bis 18 Uhr
  • Freitag, 5. November 2021, von 10 bis 14 Uhr
| Autor: Sabine Herrmann