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Friedhelm Wessel mit seinem neuen Buch 'Zechen im Ruhrgebiet – 30 Highlights aus der Geschichte – Schwarzes Gold aus dem Revier'

'Zechen im Ruhrgebiet' von Friedhelm Wessel

Geschichten rund ums Thema 'Bergbau'

Wenn es ums Thema Bergbau geht, ist Friedhelm Wessel nicht zu bremsen. Mehrere Werke hat er bereits zu diesem Thema verfasst. In seinem neuen Buch „Zechen im Ruhrgebiet - 30 Highlights aus der Geschichte - Schwarzes Gold aus dem Revier“, welches beim Sutton-Verlag erschienen ist, erzählt der ehemalige Redakteur der Ruhrnachrichten die Geschichten von ehemaligen Kumpels und lässt sie auch selbst zu Wort kommen.

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„Ich habe ja schon mehrere Bücher zu verschiedenen Themen geschrieben, auch über Fußball (halloherne berichtete). Dennoch liegt mir das Thema Bergbau besonders am Herzen", berichtet Friedhelm Wessel im Gespräch mit halloherne.

Der im Jahr 1944 geborene Journalist hat sogar selbst für fünf oder sechs Jahre unter Tage gearbeitet. „Ich hatte früher den Traum, Steiger zu werden. Aber durch die ganzen Zechenschließungen habe ich mich dann umentschieden", so Wessel. In seiner späteren journalistischen Tätigkeit ist er dann immer wieder mit dem Bergbau und seiner Entwicklung in Berührung gekommen.

Die Zeche Pluto (Archivfoto).

Durch seinen Fundus an Bildern und Erlebnissen ist dann auch der neue Bildband entstanden. „Ich habe in meinem Archiv bestimmt 100.000 Fotos, aber genau kann ich es nicht sagen. In den über 30 Jahren meiner Arbeit kam einiges zusammen", erzählte der Redakteur lachend. Für das neue Werk kommt circa die Hälfte der Bilder aus seinem eigenen Fundus, die anderen Bilder stammen aus privaten Sammlungen.

'Schwarzer Tag von Sodingen'

Auf 124 Seiten werden nun Geschichten rund um 30 Zechen geschildert. Wessel lässt Männer selbst zu Wort kommen, die in den unterschiedlichen Zechen eingefahren sind. Er berichtet über ihren Werdegang, ihr Leben, aber auch über Grubenunglücke. So berichtet Wessel ebenfalls über den 'Schwarzen Tag von Sodingen'. Bei einer Schlagwetterexplosion auf der Zeche Mont-Cenis kamen am 22. Juni 1965 neun Bergleute ums Leben.

Die Fördermaschinenhalle mit Dampfmaschine in Scherlebeck.

Ebenso berichtet er über Widerstandskämpfer Nikolaus Groß. „Groß war ein christlicher Gewerkschafter, der als Bergmann auf der Zeche Dahlhauser Tiefbau arbeitete. Später war er in der Katholischen Arbeiterbewegung tätig und setzte sich als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus ein. 1945 wurde er durch die Nazis hingerichtet", erläuterte Wessel.

'Bergleute hatten Tränen in den Augen'

Darüber hinaus berichtet Friedhelm Wessel im Gespräch mit halloherne auch davon, dass die Kumpel früher fest an einer Zeche gearbeitet haben, jedoch aufgrund der Schließungen später zu anderen Zechen weitergezogen sind. Außerdem war Friedhelm Wessel 1987 beim Papstbesuch in Bottrop an der Zeche Prosper-Haniel dabei.

Etwas, was ihm aber besonders in Erinnerung geblieben ist, war die Schließung der letzten Zeche im Jahr 2018. „Das war schon ziemlich bewegend, da standen die Bergleute mit Tränen in den Augen. Da ging einfach ein Stück Ruhrgebietsgeschichte zu Ende", so Wessel weiter.

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Friedhelm Wessel lässt mit seinem Werk die Zeiten des schwarzen Goldes aus dem Revier wieder auferstehen und zeichnet ein Bild des Bergbaus und seinem Werdegang. Der Bildband „Zechen im Ruhrgebiet – 30 Highlights aus der Geschichte – Schwarzes Gold aus dem Revier“ (ISBN: 978-3-96303-307-0) kostet 19,99 Euro und ist im Buchhandel erhältlich.

| Autor: Julia Blesgen