Wohlfahrtsverband blickt bei Doppeljubiläum zurück und nach vorn
Fünf Jahrzehnte gelebte Solidarität: Der Paritätische
23 Mitgliedsorganisationen, fast 1.000 Beschäftigte in über 60 Einrichtungen, 200 Ehrenamtliche und ein halbes Jahrhundert Einsatz für Menschen, die Unterstützung brauchen: Das ist die Bilanz des Paritätischen Herne, die der Wohlfahrtsverband Mitte November 2025 mit einem Doppeljubiläum feiern konnte. Nicht nur das 50-jährige Bestehen war Grund zur Freude, sondern auch das 10. Paritätische Filmfest, für das sich kurz nach der Feier in der Filmwelt der Vorhang für die erste Vorstellung öffnete.
Etabliert, gut vernetzt, sichtbar
Mehr als 60 Gäste aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Mitgliedsorganisationen waren der Einladung des Paritätischen zur Feierstunde gefolgt. Susanne Schübel, Vorsitzende der Kreisgruppe, begrüßte die Festgesellschaft. Bürgermeisterin Gabriele Przybyl überbrachte in einer ihrer ersten Amtshandlungen im Namen von OB Dr. Frank Dudda die Glückwünsche der Stadt. Ein halbes Jahrhundert Engagement, Solidarität und Miteinander sei wahrhaft ein Grund zu feiern, so Przybyl: „Der Paritätische war von Anfang an und ist bis heute eine treibende Kraft in der Stadt Herne, wenn es darum geht, Menschen zusammenzubringen, Chancengleichheit zu schaffen und soziale Gerechtigkeit zu leben.“
Eine starke, gemeinsame Stimme
Was 1975 mit vier Organisationen begann, ist heute ein Dachverband für 23 große und kleinere Mitgliedsorganisationen. Fast 1.000 Menschen arbeiten hauptamtlich in Bereichen wie Kinder- und Jugendhilfe, Migrationberatung, Beschäftigungsprojekten, der Suchtkrankenhilfe oder der Unterstützung von Menschen mit Assistenzbedarf. Hinzu kommen etwa 200 ehrenamtlich Tätige. Im Namen des Vorstands betonte die Vorsitzende Susanne Schübel, wie wichtig eine solche Gemeinschaft gerade heute sei. Allein seien soziale Organisation oftmals überfordert „Im Paritätischen finden die Mitglieder Beratung, Unterstützung und Rückhalt“, so Schübel. „Der Paritätische gibt ihnen eine starke gemeinsame Stimme, wenn zentrale Fragen aus dem Blickfeld zu geraten drohen. Gemeinsam sind wir sichtbar, gemeinsam haben wir Gewicht.“
Vielfalt ohne Alternative
Angela Siebold, Vorsitzende der Paritätischen Kreisgruppe Bochum, sprach über die enge Verbindung der Kreisgruppen Herne und Bochum. Das Engagement der Mitgliedsorganisationen bedeutet stets den Einsatz für ein respektvolles, tolerantes und solidarisches Miteinander. Beim Paritätischen Filmfest stünden Menschen und Gruppen im Fokus, die mit ihrer besonderen Persönlichkeit auf wichtige gesellschaftliche Themen aufmerksam machen. Besonders hervorzuheben sei die über sieben Kilometer langen Menschenkette, in der rund 5.000 Menschen aus beiden Städten gegen Rechtsextremismus protestiert und ein Zeichen für Solidarität und eine wehrhafte, starke Demokratie gesetzt hätten, erinnerte sie. „Wir vom Paritätischen tun dies heute und in Zukunft unter dem Motto: Vielfalt ohne Alternative.“
Goldene Ehrennadel für Frank Köhler
Janis Drögekamp vom Paritätischen Landesverband NRW ehrte Frank Köhler für sein ehrenamtliches Engagement mit der goldenen Ehrennadel. 1985 wurde der Geschäftsführer der Gesellschaft Freie Sozialarbeit (GFS) in den Vorstand des Paritätischen gewählt und hatte von 1987 bis 1994 den Vorsitz inne, so Drögekamp. Nach einer Pause kehrte Köhler 2012 in den Vorstand zurück, wo er bis heute aktiv ist. Janis Drögekamp: „Frank Köhler ist mehr als ein Wegbegleiter. Er ist ein Mitgestalter, der den Paritätischen in Herne gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern vorangebracht und zu dem gemacht hat, was er heute ist.“