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Fördermöglichkeiten für das alte Blumenthal-Gelände: Ein Antrag soll nun 4,5 Millionen Euro bringen, um Teams personell zu verstärken und das Gelände anschließend zu entwickeln. Dann könnten in einigen Jahren hier die Bagger rollen.

Antrag über 4,5 Millionen Euro für weitere Planungen wird abgegeben

Fördergelder für Blumenthal-Entwicklung nahe

Für Herne gibt es erneut gute Nachrichten aus dem 5-Standorte-Programm: Der Strukturstärkungsrat des Landes NRW hat positive Signale für eine Entwicklung des Geländes der ehemaligen Zeche General Blumenthal gesendet. Anders ausgedrückt: Die von der Stadt entwickelten Ideen wurden mit drei Sternen, der besten möglichen Bewertung, ausgezeichnet. Damit kann nun ein Antrag über 4,5 Millionen Euro Fördergelder beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gestellt werden, um die Ausarbeitung weiter zu präzisieren - bevor dann in einigen Jahren die Bagger rollen könnten.

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Bei einem Pressegespräch am Dienstag (25.4.2023) stellt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda aber schnell klar: Ob und was schließlich auf dem Gelände passieren würde, davon sei man noch weit entfernt. Gleichwohl ist das nach dem positiven Bescheid über 44 Millionen Euro Fördergeldern für das „Transformationszentrum für Georessourcen und Ökologie“ (TGÖ) Ende 2022 (halloherne berichtete) erneut eine positive Nachricht.

Genehmigung wohl bis Ende 2023

Zurück zu Blumenthal: Dudda hofft, dass der Antrag „schnell“ genehmigt wird, in weiser Voraussicht und Vorahnung der Ämterarbeit rechnet er aber selbst von mindestens sechs Monaten, eher bis Ende 2023. Wenn es dann soweit ist, können ab Anfang 2024 durch diese erste Finanzspritze drei Projektstellen (Architektur, Raumplanung, Verkehr), Sachmittel sowie Leistungen von externen Spezialisten bezahlt werden. So können bestehende Teams auch durch weitere Mitarbeiter personell aufgestockt werden.

Für die Stadt gibt es drei Sterne für das Projekt

Innerhalb von vier Jahren soll dann eine „ganzheitliche, integrierte Entwicklungsstrategie“ für die 25 Hektar große Fläche geschaffen werden. Das beinhaltet die Schätzung von Entwicklungskosten, Schaffung von Baurecht, ein Überblick über die Nutzung sowie Beschäftigungseffekte und letztendlich die Vermarktung sowie bauliche Umsetzung der Fläche. Dafür werden auch Gutachten eingeholt, an welchen Stellen überhaupt gebaut werden kann, ebenso werden die Gegebenheiten des Arten- und Umweltschutzes beleuchtet, ergänzt Stadtdirektor Dr. Hans Werner Klee.

Keine genauen Planungen - Stand jetzt

„Wir haben weiter die Leitidee der Techno Ruhr International (TRI)“, sagt Dudda. Diese sieht unter anderem die Ansiedlung von Unternehmen im Green- und High-Tech-Bereich sowie von Firmen mit einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Ausrichtung vor. Schätzungen zufolge könnten 3.900 bis 5.400 Arbeitsplätze entstehen.

„Wie das dann aussehen kann und welchen Anteil Gebäude, Bewässerung, Grünfelder und Ähnliches haben, darüber kann noch nichts gesagt werden. Aber es gibt ein klares Zeichen in Bezug auf die mögliche Seilbahn. Es soll ein überregional bedeutsames Entwicklungsprojekt werden“, erläutert der OB. Dazu sollen auch weiterhin die Öffentlichkeit, die Politik und auch der Kommunale Entwicklungsbeirat (halloherne berichtete) miteinbezogen werden.

Links sieht man ein Luftbild, rechts wie es aktuell auf der Zechenbrache aussieht.

Apropos Seilbahn: Carolin Wolter aus dem Planungsdezernat berichtet, dass eine Studie die Machbarkeit bestätigt hätte. Aber: „Man muss auch das Kosten/Nutzen-Verhältnis prüfen.“ Sprich: Wie viele Menschen würden eine Seilbahn bis nach Wanne und zurück regelmäßig nutzen. Das sei auch Voraussetzung für eine Förderung mit Bundesmitteln. Die Deutsche Bahn hätte mittlerweile ihre skeptische Grundhaltung geändert und sei ein Befürworter, teilt der Oberbürgermeister mit. Sie ist mit im Boot, weil von der Seilbahn dann Bahngleise überquert werden müssen.

Vermarktung würde Geld in die Kassen spülen

Das alte Kraftwerk könnte übrigens später noch erhalten bleiben, sagt Kämmerer Klee und sagt im Hinblick auf die klammen Stadtkassen: „Wichtig wäre es, vermarktbaren Baugrund zu schaffen.“ Dr. Svenja Rebsch, bei der Herner Wirtschaftsförderung zuständig für das 5-Standorte-Programm, fügt hinzu: „Wir wissen am Ende der Planungen, was es kostet, die Ideen zu realisieren.“

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Zunächst einmal muss die Stadt noch eine weitere Entwicklungsgesellschaft gründen, damit die rechtlichen Dinge einfacher geregelt werden können - dann wird auch der Antrag abgegeben. Klar ist: Es wird noch eine ganze Zeit dauern, bis genaueres klar ist.

| Autor: Marcel Gruteser
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