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Polizei NRW

Polizeisprecherin nimmt Stellung

Einsatz an Lindenstraße: Der Ermittlungsstand

Nach dem Polizeieinsatz an der Wanner Lindenstraße am Freitag (29.5.2020) laufen derzeit die Ermittlungen der Essener Polizei, die aus Neutralitätsgründen übernommen hat. Bei dem Einsatz kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Beamten und dem Herner Tarzan Kilic sowie Beser O., seiner Schwester (halloherne berichtete).

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Der ursprüngliche Grund des Einsatzes war häusliche Gewalt zwischen Kilics Schwester und seinem Neffen. Nachbarn filmten den Vorfall mit ihren Handys und stellten die Videos ins Internet.

Darauf ist unter anderem zu sehen, wie Kilic vor den Beamten steht, währenddessen diese ihn auffordern, Abstand zu halten und sich auf den Boden zu legen. Diesen Aufforderung kam der 49-Jährige nicht nach. Kurze Zeit später kommt es zum Gerangel auf dem Boden, während weitere Streifenwagen zur Verstärkung angerückt waren. Die Schwester (66) wurde dabei von einem Polizisten gestoßen und fiel auf den Boden.

Kilic stellte im ausführlichen Gespräch mit der Redaktion (halloherne berichtete) seine Sicht der Dinge bezüglich des Vorfalls dar.

Die Redaktion fragte nun bei der Pressestelle der Essener Polizei nach. Behördensprecherin Sylvia Czapiewski teilt mit, dass mit Stand vom Donnerstagmittag (4.6.2020) die Videoauswertung noch laufen würde.

Sie bestätigt die eingegangenen wie auch ausgestellten Anzeigen wegen Körperverletzung im Amt bzw. Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. „Als neutrale Behörde ermitteln wir in solchen Fällen sowie schon von Amtswegen her“, sagt die Sprecherin.

„Im vorliegenden Fall hat der Beschuldigte sich unserem Stand zufolge dem Streifenwagen beim Eintreten direkt genähert und versucht, die Beifahrertür zu öffnen“, schildert Czapiewski. „Die Kollegen mussten vor Ort erst einmal herausfinden, um wen es sich bei der Person und um welche Situation es sich handelt. Sie haben deshalb nach dem Aussteigen versucht, beruhigend auf den Beteiligten einzuwirken, um zu deeskalieren.“

Der Beschuldigte hätte sich jedoch laut der Sprecherin wild gestikulierend verhalten und anschließend polizeiliche Anweisungen missachtet. Daher sei, wie im Video zu sehen und in der Mitteilung zum Vorfall zu lesen, Pfefferspray und ein Schlagstock eingesetzt worden.

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Zu einer möglichen Verbindung von Tarzan Kilic ins Rockermilieu, wie es Onlinemedien zuvor berichtet haben, gibt die Sprecherin keine Auskunft, da dies für den vorliegenden Sachverhalt nicht entscheidend sei. Dafür schließt sie an: „Der Beschuldigte ist schon mehrfach wegen Gewaltdelikten der Polizei bekannt.“

| Autor: Marcel Gruteser