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Ralf Bittokleit (links) und Brigitte Bartels vom Fachbereich Soziales stellen die Notfallkarte vor.

Eine Karte für den Notfall

Die Stadt Herne legt nach rund vier Jahren die Notfallkarte wieder auf. Dort können wichtige persönliche oder medizinische Informationen für den Notfall hinterlegt werden und so die Arbeit des Rettungsdienstes, Ärzte oder Polizei unterstützen. Die Auflage beträgt 40.000 Exemplare und ist ab Montag, 18. Juli 2016, unter anderem in den Bürgerlokalen, den Rathäusern oder den Filialen der Herner Sparkasse erhältlich.

Notfallkarte

Wenn der Rettungsdienst zu einem medizinischen Notfall gerufen wird, sind für die Versorgung des Patienten verschiedene Informationen wichtig. Darunter zählen unter anderem die Angaben über bestehende Erkrankungen oder welche Medikamente der Betroffene zu sich nimmt. Je schneller diese wichtigen Informationen vorliegen, desto schneller können die Rettungskräfte reagieren - oder sich auf eine bestimmte Situation einstellen. Dies können zum Beispiel eine Behandlung mit Insulin bei eine Diabetes-Erkrankung oder ein Herzschrittmacher sein. Die Notfallkarte der Stadt Herne bietet die Möglichkeit, solche und andere relevanten Informationen auf kleinem Raum zusammenzufassen. „Die Notfallkarte ist hauptsächlich für Senioren gedacht, kann aber natürlich auch von jeden genutzt werden“, sagte Brigitte Bartels, Leiterin des Fachbereichs Soziales der Stadt Herne.

Der Inhalt der Karte wurde gemeinsam mit dem ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Holger Wißuwa, zusammengestellt. Neben den medizinischen Information können zusätzlich Angaben zu der Krankenkasse, zu benachrichtigen Personen, Bevollmächtigte / Betreuer oder Patientenverfügung gemacht werden. Der Inhaber der Karte legitimiert die Nutzung der Daten - im Notfall durch den Rettungsdienst - mit seiner Unterschrift. Die Stadt Herne empfiehlt zwei Karten zu nutzen: Eine Karte für unterwegs, zum Beispiel im Portemonnaie und eine weitere Notfallkarte, die in der Wohnung neben der Eingangstür auf Augenhöhe angebracht werden sollte. So soll der Rettungsdienst die Karte schnell bemerken. „Wir arbeiten gerade an einer Idee, zu den Karten auch Kartenhüllen mit zum Beispiel Schlüsselbänder auszugeben. So können die Notfallkarten sichtbar getragen werden“, sagte Ralf Bittokleit vom Fachbereich Soziales.

Ab Montag, 18. Juli 2016, liegen die Notfallkarten in den Rathäusern, den Seniorenberatungsstellen, Bürgerlokalen, Pflegestützpunkten und den Filialen der Herner Sparkassen aus. „Die Herner Sparkasse trug die Druckkosten“, so Brigitte Bartels. Die Stadt gibt die Karte zusätzlich an Flüchtlinge und Asylbewerber aus. „Dies ist ein Stück unserer Integrationsarbeit“, sagte Bartels. „Ein Informationsblatt in verschiedenen Sprachen soll beim ausfüllen der Karte helfen. Dazu unterstützen unsere Sozialarbeiter die Menschen in den Einrichtungen.“

„Wer die Karte nutzen möchte, sollte diese zusammen mit dem Hausarzt ausfüllen“, so Ralf Bittokleit, Altenhilfekoordinator der Stadt Herne. „Arztpraxen, die die Karte bei sich auslegen möchten, dürfen sich gerne melden. Wir senden dann welche zu.“ Diesen Service bietet Ralf Bittokleit jedem an, der die Notfallkarten haben möchte, aber diese zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen nicht abholen kann. „Anruf reicht“, so Bittokleit. Die Rufnummer lautet 02323 / 163526.

Die Notfallkarte der Stadt Herne wurde erstmals 2012 auf Initiative des Seniorenbeirats aufgelegt. Die 40.000 Exemplare waren in kurzer Zeit vergriffen.

Donnerstag, 14. Juli 2016