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Aufgrund der Energiekrise ist die Nachfrage nach Brennholz gestiegen.

Hohe Nachfrage und Materialknappheit

Durch Energiekrise ist Brennholz hochbegehrt

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die dadurch gestiegenen Energiepreise belasten auch bei uns in Herne zahlreiche Menschen. Um Gas und Kosten zu sparen, greifen viele, die die Möglichkeit dazu haben, auf das Heizen mit Holz zurück.

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So habe die Nachfrage nach Brennholz zugenommen, wie Dirk Eichhorn, der seit über 16 Jahren den Holzhandel Eichhorn an der Werder Straße betreibt (halloherne berichtete), auf Nachfrage von halloherne bestätigt. „Wir hätten den dreifachen Umsatz machen können, wenn wir das nötige Rundholz bekommen hätten. Es war aber abzusehen, dass die Energiekrise solche erhöhten Mengen forderte, da circa 600.000 neue Kaminofenbesitzer innerhalb eines Jahres dazu gekommen sind", berichtet Dirk Eichhorn.

Enorme Lieferengpässe

Die erhöhte Nachfrage habe sich auch auf das Unternehmen ausgewirkt. „Trotz Neueinstellungen von Mitarbeitern konnten wir die möglichen Ziele nicht erreichen, da es zu viele Engpässe im gesamten Umfeld gab", klagt Eichhorn. „Nicht nur, dass der Forst uns nicht die geforderten Mengen zur Verfügung stellte. Es gab auch enorme Lieferengpässe bei Maschinen und Fahrzeugen, selbst Ersatzteile und andere Materialien wie Reifen, Hydrauliköl oder so banale Sachen wie Ölfilter oder Scheibenwischblätter waren nicht lieferbar."

Holzhandel Eichhorn an der Werder Straße liefert seit Jahren luft- und kammergetrocknetes Qualitätsholz. im Bild: Dirk Eichhorn.

Im Sommer 2022 habe es einen großen Ansturm bei ihm und seinen Kollegen nach Brennholz gegeben. Dies habe beim Holzhandel Eichhorn dazu geführt, dass keine Neukunden angenommen werden konnten. „Wir haben, wie viele anderen Kollegen auch, nur noch unsere Kunden beliefert. Das fanden wir in sofern am Fairsten, da wir eine Verpflichtung unseren Kunden gegenüber hatten", so der Inhaber des Holzhandels.

USA und China importieren große Mengen

Die Nachfrage, ob es bei der Preissteigerung eine Rolle gespielt habe, dass vielleicht einige Menschen Holz „hamstern“, um nicht frieren zu müssen, verneint Eichhorn. „So oder so hätte man diese enorme Nachfrage nicht bedienen können, da es einfach nicht genug Rundholz für den Deutschen Markt mehr gab. Es wurden enorme Mengen in die USA und China importiert und das fehlte uns am Ende", erläutert Eichhorn weiter.

Die erhöhte Nachfrage nach Brennholz habe auch Betrüger auf den Plan gerufen. Eichhorn berichtet auf Nachfrage von halloherne, dass es im Onlinehandel durchaus zu Betrügereien gekommen sei. So hätten Menschen über Vorkasse Holz bestellt, dieses aber nie vom Händler erhalten. „Da hier mit enorm günstigen Preisen und sofortiger Lieferung geworben wurde, hat es die Kunden nicht abgeschreckt, über Vorkasse das Geschäft zu machen und so hatten Betrüger leichtes Spiel, das ganze vergangene Jahr mit dieser Masche erfolgreich zu sein", sagt Dirk Eichhorn.

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Abschließend führt er aus: „Deshalb sagen wir auch schon seit 16 Jahren unseren Kunden, dass man regional und beim Holzhändler seines Vertrauens kaufen sollte, auch wenn es im ersten Moment nicht die günstigste Wahl ist, aber am Ende zählt Qualität und Service. Dann ist meistens der Spruch: 'Wer günstig kauft, kauft zweimal' am passendsten.“

| Autor: Julia Blesgen