
Fokus auf die Arbeit zum 'Tag der Daseinsvorsorge'
Die stillen Helden der Emschergenossenschaft
Jeden Tag kommen die Bürgerinnen und Bürger mit der Arbeit von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) in Berührung – zum Beispiel beim Betätigen der Klospülung oder beim Abwasch. Allerdings bleiben die fleißigen Hände, die alles am Laufen halten, meist unsichtbar – sie sind die stillen Helden der öffentlichen Daseinsvorsorge. Zum diesjährigen „Tag der Daseinsvorsorge“ am Montag (23.6.2025) der unter dem Motto „Heldinnen und Helden der Daseinsvorsorge“ steht, rücken EGLV die unverzichtbare und zuverlässige Arbeit ihrer Beschäftigten in den Fokus.
EGLV betreiben gemeinsam über 59 Kläranlagen, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle sowie mehr als 780 Kilometer Wasserläufe. Die Dimension der jährlichen Abwassermenge lässt sich kaum fassen: In den Kläranlagen im Emscher-Lippe-Gebiet wurden beispielsweise im Jahr 2023 insgesamt 651.717.377 Kubikmeter Abwasser gereinigt.
544 Pumpwerke
Außerdem betreiben die Wasserwirtschaftsverbände 544 Pumpwerke – sie leiten nicht nur das Abwasser zu den Kläranlagen, sondern sind auch für den Hochwasserschutz essenziell. Denn: Ohne Pumpen würden weite Teile des Ruhrgebiets unter Wasser stehen! In Folge der bergbaubedingten Bodensenkungen ist in Teilen des Ruhrgebietes dauerhaft eine künstliche Entwässerung notwendig – insbesondere im Extremwetterfall.
„Ob bei der Abwasserreinigung, der Kanalinspektion, der Gewässer-Pflege oder auch bei den Starkregenereignissen in den vergangenen Jahren: Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten in Extremlagen, beim Hochwasserschutz und an jedem Tag einen großartigen und immens wichtigen Beitrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge in unserer Region – rund um die Uhr: Sie sind unsere Heldinnen und Helden des Alltags“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.
Überschwemmungen und Seuchen
Was könnte passieren, wenn etwa Abwasserkanäle, Pumpwerke und Kläranlagen nicht mehr laufen? Die Folgen wären fatal. Überschwemmungen mit Abwasser führten aufgrund der Keime und Bakterien zu Krankheitsausbrüchen und Seuchen in der Bevölkerung.
Alles übrigens schon dagewesen: Ohne geregelte Wasserwirtschaft würden in der Region Zustände wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschen, als infolge von Abwasser-Überschwemmungen Krankheiten wie Typhus und Cholera ausbrachen. Diese Zustände waren es, die 1899 schließlich zur Gründung der Emschergenossenschaft (EG) als erstem Wasserwirtschaftsverband in Deutschland führten. 1926 folgte der Lippeverband (LV), der von Beginn an gemeinsam mit der Emschergenossenschaft unter einem Dach (EGLV) verwaltet wurde.