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Menschen des Cafés 22 stellen ihre Bilder im April 2024 in der Galerie KAZOptikum aus.

Bilder sind bis Ende April in der Galerie zu sehen

Café 22 zeigt Werke im KAZOptikum

Reges Treiben herrscht am Dienstag (2.4.2024) in der selbsternannten kleinsten Galerie Hernes, dem KAZOptikum, an der Behrensstraße 5. Bilder werden hereingetragen, es wird gehämmert und dekoriert. Denn dort stellen ab sofort Menschen des Cafés 22 ihre künstlerischen Werke aus. Das Café 22 befindet sich an der Freisenstraße 22 und bietet eine Anlaufstelle für sucht- und psychisch erkrankte Menschen.

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Der Kontakt zum KAZOptikum sei während des KAZ-Open-Airs im vergangenen Jahr entstanden. „Wir waren beim Festival dabei und wurden gefragt, ob wir Künstler hätten, die sich vorstellen könnten, in der Galerie auszustellen. Wir haben uns dann im Café umgehört und viele unserer Besucher und Klienten waren begeistert“, berichtet Hardy Keidel vom Café 22 im Gespräch mit halloherne.

Die Bilder sollen unter anderem die Lebensrealität von suchterkrankten Menschen darstellen.

Lebensrealitäten werden gezeigt

Weiter führt er aus: „Wir wollen zeigen, dass Menschen, die suchterkrankt sind oder es waren, sehr kreativ sein beziehungsweise auch ganz normale Hobbys haben können.“

Zwölf Bilder sind für die Ausstellung in der Galerie KAZOptikum entstanden, die die Lebensrealitäten von suchterkrankten oder ehemals suchterkrankten Menschen zeigen wollen. Thorton Wache und Uwe sind zwei der Künstler. „Ich habe vorher noch nie gemalt oder gezeichnet. Es war eine tolle Erfahrung, die richtig Spaß gemacht hat“, sagt Uwe im Gespräch mit halloherne.

12 Bilder werden in der Galerie KAZOptikum gezeigt.

Thorton Wache ist hingegen schon ein richtiger Profi. Er besucht regelmäßig das Café 22 und unterstützt die dort geleistete Arbeit. Es kommt auch schon vor, dass er dort von anderen Besuchern oder Klienten aufgrund seines Talentes gebeten wird, ihnen etwas zu zeichnen. Unter anderem zeigt er in der Ausstellung Porträts von Spiderman oder Al Pacino in seiner Paraderolle als Tony Montana in Scarface. „Ich mache mir keinen Zeitdruck beim Erstellen der Bilder“, verrät er gegenüber halloherne.

'Bin begeistert, was die Künstler zeigen'

Galerieleiter Björn Benno Janßen ist jedenfalls begeistert von den Bildern. „Ich lasse mich jedes Mal aufs Neue überraschen, was den ausstellenden Künstlern einfällt und auch dieses Mal bin ich wieder echt begeistert“, so Janßen.

Zur Idee der Galerie KAZOptikum sei Janßen gekommen, weil das Kreativ.Quartier in Wanne schließen musste. „Mir war es wichtig, dass Künstler einen Ort haben, an dem sie ihre Werke präsentieren können“, erläutert der Galerieleiter.

Förderung ist ausgelaufen

Zwei Jahre lang sei die Galerie KAZOptikum von der Stadt finanziell gefördert worden, diese Förderung sei nun ausgelaufen. „Momentan müssen wir schauen, wie wir die Galerie weiter finanzieren. Wir hoffen, dass wir das Ganze über Mitgliedschaften beim KAZ oder durch Spenden am Leben erhalten können“, schildert Janßen.

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Wer sich selbst ein Bild von den künstlerischen Arbeiten des Cafés 22 machen will, der kann dies noch bis Sonntag, 28. April 2024, tun. Die Bilder können übrigens jederzeit angeschaut werden, da sie in großen Glasvitrinen an der Behrensstraße ausgestellt werden.

Endlich geschafft. Die Bilder hängen in der Galerie KAZOptikum (v.l.): Lucy Lu Janßen, Björn Benno Janßen (Galerieleiter), die Künstler Thorton Wache und Uwe sowie Hardy Keidel und Andrea Schneidmüller (beide Café 22) freuts.
| Autor: Julia Blesgen