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Die Visualisierung der Belia Seniorenresidenz Herne, die auf dem Grundstück zwischen Roonstraße und Luisenstraße in Horsthausen entstehen soll.

80 Pflegeplätze inkl. Demenz-WG in Horsthausen geplant

Baustart von Belia Seniorenresidenz

Cureus, ein nach eigenen Angaben erfahrener Bestandshalter von stationären Pflegeimmobilien in Deutschland, der sein Portfolio selbst entwickelt, hat die Genehmigung für den Bau der Belia Seniorenresidenz Herne erhalten und beginnt demnächst mit den Arbeiten, heißt es in einer Mitteilung von Dienstag (7.12.2021). Den Betrieb der Residenz wird der Pflegespezialist Belia Seniorenresidenzen nach der Fertigstellung zum Ende des ersten Quartals 2023 übernehmen. Bauherr und Eigentümer des Gebäudes ist Cureus.

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„Belia steht für ,Besser leben im Alter‘“, sagt Andreas Anspach, Geschäftsführer bei Belia Seniorenresidenzen, „und genau das wird auch unser Angebot in der Seniorenresidenz Herne. Wir planen die Eröffnung zum Frühling 2023 und bieten dann neben den modernen Pflegeplätzen für Voll-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege auch eine spezielle Wohngruppe für demenziell Erkrankte an.“

Das rund 9.200 Quadratmeter große Grundstück Albert-Klein-Straße 1 liegt zwischen der Roonstraße und der Luisenstraße in Horsthausen. Es beherbergte früher den Verwaltungssitz der Zeche „Friedrich der Große“ und später das Kreiskirchenamt. Die Westfassade des einstigen Hauptgebäudes sowie der umliegende Park mit seiner repräsentativen Allee und den beiden Torhäusern stehen unter Denkmalschutz und bleiben erhalten.

„Wir haben uns für das Grundstück entschieden, da es über eine gute Anbindung verfügt und die Infrastruktur in der Umgebung gut ist. Dazu ist sehr viel Grün mit dem geschützten Park drum herum vorhanden, es gibt auch viele Einkaufsmöglichkeiten“, gibt Cureus-Sprecher Christoph Wilhelm auf Nachfrage von halloherne zu den Gründen für die Auswahl des Grundstücks an.

Altbebauung behutsam abgebrochen

„Zuletzt haben wir die Altbebauung behutsam abgebrochen und dabei unter hohem Aufwand den Schutz der denkmalgeschützten Westfassade des ehemaligen Verwaltungsgebäudes sichergestellt, um sie nun in unsere Neubauaufgaben zu integrieren“, erklärt Uwe Poganiatz-Heine, Projektleiter der Cureus. „Künftig wird man aus dem Restaurant der Residenz durch die Westfassade in die Parkanlage gelangen. Sofern nichts dazwischenkommt, stellen wir die Residenz dann nach nur 15 Monaten Bauzeit zum Ende des ersten Quartals 2023 fertig und übergeben sie zur zeitnahen Eröffnung an unseren langjährigen Betreiberpartner Belia.“

Der Brand im Gebäude Ende August 2020 (halloherne berichtete) habe keine weiteren Probleme verursacht, da das Gebäude im Anschluss bis auf die denkmalgeschützte Fassade ohnehin abgetragen wurde, berichtet Wilhelm weiter. Zu dem Zeitpunkt war Cureus schon der Eigentümer vom Grundstück.

Die Bewohner erwarten in den Obergeschossen 80 Einzelzimmer mit eigenem Bad nach modernstem Standard, alle Zimmer sind rollstuhlgerecht ausgebaut. Die Zimmer können durch die Bewohner individuell möbliert werden, um eine Wohlfühl-Atmosphäre und einen privaten Rückzugsort zu schaffen. Die Residenz ist in drei Wohnbereiche mit jeweils eigenem Aufenthaltsraum mit Wohnküche und Balkon gegliedert, um eine häuslich-familiäre Atmosphäre für die Bewohner zu schaffen. Der Wohnbereich im Staffelgeschoss verfügt über elf Plätze und wird speziell auf die Bedürfnisse und den Tagesablauf von demenziell Erkrankten ausgerichtet.

Blockheizkraftwerk, grünes Dach und KfW-40-Standard

Die gesamte Belia Seniorenresidenz Herne wird barrierefrei und nach dem äußerst energieeffizienten KfW-40-Standard errichtet. Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) beheizt die Wohnanlage mit Biogas und produziert gleichzeitig Strom. Das Flachdach der Residenz wird teilweise extensiv begrünt, was der Regenwasserrückhaltung dient und sich positiv auf das Mikroklima auswirkt. Auch wird sich das Gebäude gestalterisch besonders auf sein Umfeld einstellen: Insbesondere die geradlinige und helle Außengestaltung des Residenzgebäudes wird zusammen mit der erhaltenen historischen Fassade harmonieren und einen Blickfang schaffen.

„Wir bauen das nicht zum ersten Mal, unsere Partner wissen daher, was benötigt wird und sind eingespielt. Es ist kein 08/15-Bau, aber trotzdem ist das Handling geübt. Wenn kein schwerer Winter kommt, werden wir den Zeitplan auch einhalten können“, erläutert Cureus-Sprecher Wilhelm im halloherne-Gespräch.

Das ehemalige Kreiskirchenamt im April 2020 (Archivbild).

„Unser Anspruch ist es, an allen Belia-Standorten Lebensräume der Begegnung, Gemeinschaft und Geselligkeit für pflegebedürftige Menschen zu schaffen“, erläutert Andreas Anspach. „Unser Konzept des offenen Hauses mit der Öffnung von Gastronomie und Friseur sowie der Parkanlage für die Nachbarschaft, ermöglicht unseren Bewohnern eine Teilhabe am sozialen Leben des Umfeldes. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm wird künftig ebenso dazu beitragen.“

Gute Anbindung

Im Umfeld der Belia Seniorenresidenz Herne befinden sich eine Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten sowie Ärzte, Sozial- und Freizeitangebote. Die Lage ist verkehrlich optimal über die nahe Bushaltestelle und den Bahnhof angebunden. Das macht die Residenz optimal für Bewohner, Besucher und das Personal erreichbar, heißt es vom Betreiber. 15 Pkw-Stellplätze auf dem Innenhof, zwei davon behindertengerecht, sowie 10 Fahrradabstellplätze stehen zur Verfügung.

Der Neubau entsteht entsprechend dem Cureus-Standard der Systempflegeimmobilie. Dieser setzt auf einheitliche, hohe Qualitätsmaßstäbe und orientiert sich unter anderem an den Bedürfnissen der Betreiber mit Fokus auf die Bewohner und das Pflegepersonal. So sind die baulichen Prozesse und alle Objekte von innen nach außen optimiert: Dies betrifft beispielsweise die Größe und Anordnung von Räumen zur Optimierung von Flächen und Laufwegen. Auch die bauseitige Ausstattung ist unter Nutzenaspekten durchdacht: Flure erhalten grundsätzlich Tageslicht, jedes Zimmer verfügt über bodentiefe Fenster und die modernen Bäder und Fensteranordnungen folgen dem immer gleichen standardisierten Systemansatz.

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Bei der Architektur und Fassadengestaltung wird dennoch großer Wert auf Individualität und höchste Qualität gelegt, um sich in das jeweilige Projektumfeld optimal einzupassen. Auch nachhaltige Aspekte spielen eine wesentliche Rolle, so wird beispielsweise für alle Objekte der Effizienzhaus-40-Standard (zuvor KfW-40) angestrebt. Die gebündelte Beschaffung, unter anderem von Bodenbelägen oder Aufzugsanlagen, sorgt ferner für Kostensynergien. Langfristige, mehrere Objekte umfassende Wartungsverträge reduzieren zusätzlich die Kosten des späteren Betreibers. Durch die ständige Überprüfung und Optimierung dieses Systemansatzes kann die Erstellung bedarfsgerechter Immobilien garantiert werden.

| Quelle: Cureus/ Marcel Gruteser