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Gratulation zum 25-jährigen Jubiläum: Hausarzt Markus Bruckhaus-Walter (li.) mit seinem Team.

Bruckhaus-Walter über sein Jubiläum und Veränderungen

25 Jahre Hausarzt in Herne

25 Jahre sind eine lange Zeit: Zum Stichtag am Donnerstag (1.7.2021) feiert der Herner Hausarzt Dr. Markus Bruckhaus-Walter sein Jubiläum. Mittlerweile ist er Teil der Gemeinschaftspraxis der Herner Hausärzte. Gegenüber halloherne sprach er über seine Erfahrungen und Erlebnisse im vergangenen Vierteljahrhundert.

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„Am 1. Juli 1996 habe ich mich als Facharzt für Allgemeinmedizin, Sportmedizin und Naturheilverfahren hausärztlich an der Bahnhofstraße 104 in Herne niedergelassen“, sagt der Mediziner. „Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Menschen, die teilweise schwere Schicksalsschläge erleiden mussten, aber denen man dann die Sorgen nehmen konnte.“

Er führt weiter aus: „Die Dankbarkeit, die ich erfahren habe, wenn man helfen, heilen und begleiten konnte, haben mich darin immer wieder bestätigt, alles richtig gemacht zu haben. Die Wertschätzungen meiner Patienten haben mir oft gezeigt als ein partnerschaftlicher, kompetenter Begleiter in vielen Lebensbereichen wahrgenommen worden zu sein“, sagt der Hausarzt. „Ich bin einfach glücklich, wenn ich helfen kann.“

Wandel von Respekt und Wertschätzung

Jedoch habe in den vergangenen Jahren zunehmend der Respekt und die Wertschätzung gelitten, auch die Sozialkompetenz sei weniger geworden. „Die Menschen nehmen sich keine Zeit mehr, der Egoismus ist gewachsen und der Umgang untereinander ist schlechter geworden“, blickt Bruckhaus-Walter zurück. „Sie sehen nur noch sich im Fokus. Viele sind nicht mehr dankbar dafür, dass es ihnen einfach gut geht. Manch einer versichert sein Auto besser als sich selbst.“

Zum Jubiläum kamen Patienten der ersten Stunde und überreichten wie hier kleine Geschenke wie einen Blumenstrauß.

Durch die Corona-Pandemie habe sich das nur noch verschlimmert. „Die Leute sind massiv verunsichert worden, die Politik hat es versäumt, den Personen ihre Ängste zu nehmen“, erläutert der Facharzt für Allgemeinmedizin. „Wir als Praxis wollen helfen, müssen aber die politischen Entscheidungen ausbaden. In den vergangenen Monaten sind wir zu Impfzentren mutiert. Die ganze Art und Weise ist schwierig. Meine Mitarbeiter waren teils krank und erschöpft.“

Aber auch das heutige Gesundheitssystem habe seine Tücken: „Im heutigen System ist nicht mehr viel Zeit für Patienten“, findet der Herner Arzt.

Positive Erinnerungen überwiegen

Dennoch überwiegen für ihn die vielen positiven Erfahrungen und unvergesslichen Momente mit seinen Patienten, für die er sich ausdrücklich bedankt. „Es ist schön zu sehen, wie manche Personen mit wenigen Dingen glücklich sind und wie sie auf verschiedene Arten mit ihren Krankheiten umgehen.“ Der Dank gilt auch seinen Mitarbeitern, für die er eine hohe Wertschätzung empfindet.

„Ich kann sagen, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht und damit viel Glück erfahren habe. Ich konnte Menschen von meinem Erlernten teil haben lassen“, so der Medizin gegenüber halloherne.

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Für seine Mitarbeiter und einige Patienten, die ihn von Anfang an in den 25 Jahren dauerhaft begleitet und besucht haben, gab es im Vorfeld des Stichtages eine kleine, Corona-konforme Feier, bei der kleinere Geschenke überreicht wurden.

| Autor: Marcel Gruteser