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Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.

100 Tage im Amt - Dudda zog Bilanz

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda war am Freitag (29.1.2016) 100 Tage im Amt. Traditionsgemäß zog er Bilanz. Duddas erster Arbeitstag als Oberbürgermeister war ein Mittwoch (21.10.2016). Die erste Aufgabe war Krisenmanagement. "Durch die niedrige Wahlbeteiligung bei der OB-Wahl haben wir es für dringend notwendig befunden, das Rathaus wieder näher an die Bürger heranzurücken." Das Rathaus soll wieder als Impulsgeber für das Leben in der Stadt dienen. In der Stadtverwaltung wird jetzt an einer Image-Kampagne für die Personalgewinnung gearbeitet. "Im Wettstreit um die besten Nachwuchskräfte wollen wir die Stadtverwaltung noch besser positionieren. Die Stadtverwaltung soll mit der Wirtschaft um die besten Mitarbeiter wetteifern."

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Ein wichtiger Punkt sei auch die Optimierung der Informationen für die Bevölkerung. Man sei mit der Informationspolitik des Landes sehr unzufrieden. Es sei schwierig zu erklären, warum die Sporthalle an der Flottmannstraße noch nicht wieder zur Verfügung steht. "Es ist für uns nicht angenehm erklären zu müssen, dass wir die Halle freigezogen haben, aber das Land NRW noch eine Option für die Halle bis Ende März hat." Ob das Land die Halle für die Flüchtlings-Unterbringung nutzen wird, klärt sich erst am Freitag,12. Februar 2016, in einem Gespräch. "Innenminister Jäger will uns das Gesamtkonzept erst Ende Februar - Anfang März vorstellen."

Man habe außerdem ein internes Sicherheitskonzept für die Flüchtings-Einrichtungen erstellt, das kurz vor dem Abschluss stehen würde. "Wir haben in alle Unterkünfte bereits Verhaltensregeln in mehreren Sprachen gegeben", sagte der OB. Die Stadt sei jetzt bereit die nächste Stufe anzugehen, nämlich zu klären, "wer kann in Herne mit Integrations-Perspektiven rechnen, welche Bevölkerungsgruppen sind anzusprechen und mit welchen Mitteln sollen wir das Projekt Integration angehen."

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda zog Bilanz über 100 Tage im Amt.

Die Ruhrkohle AG-Stiftung konnte bereits für das Projekt gewonnen werden, sie wird 30 Flüchtlinge ausbilden. "Die Stiftung wird sich genau ansehen, welche Fertigkeiten bei den Flüchtlingen bereits vorhanden sind."" Dudda hofft, dass in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit damit der Weg in Richtung Integration beschritten werden kann.

Die Flüchtlings-Thematik habe zu einer starken Verunsicherung in der Bevölkerung geführt, etwas, dass Dudda so noch nie erlebt habe. "Was an Neuem kommt überfordert viele Menschen, der Wunsch nach einer klaren Haltung der Stadt ist deutlich geworden, dem tragen wir Rechnung, auch durch eine pragmatischere Zusammenarbeit mit der Polizei." So habe man einen regen Austausch mit Kerstin Wittmeier, der neuen Polizeipräsidentin. "Wir werden Ende Februar mit den leitenden Polizeibeamten und dem Verwaltungsrat der Stadt zusammenkommen um über das Sicherheitskonzept Herne zu sprechen."

Der Besuch des Bürgermeisters des Istanbuler Stadtbezirks Besiktas, Murat Hazinedar (halloherne berichtete), hat bei Frank Dudda einen bleibenden Eindruck hinterlassen. "Dieser Besuch hat sehr viele Emotionen ausgelöst. Wir haben möglicherweise unterschätzt, welche Rolle der Bürgermeister von Besiktas in der Türkei spielt." So habe Hazenidar 100.000 Follower bei Twitter und 50.000 bei Facebook. Hazinedar habe unentwegt über seinen Besuch in Herne online berichtet. "Mir wurde gesagt, dass wir dadurch Millionen Türken erreicht haben. Die User wollten wissen, warum ist Hazinedar in Herne und wo ist das überhaupt?" Ob es jetzt aber zu einer Städtepartnerschaft mit Besiktas kommt, stehe noch nicht fest. Dudda will die Einladung zu einem Besuch in Besiktas annehmen.

Freitag, 29. Januar 2016 | Autor: Patrick Mammen