
Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende
Erinnern und nicht vergessen
16 Kreuze umrahmen am Montag (21.7.2025) auf dem Buschmannshof einen Gedenkstein mit der Aufschrift 'Du fehlst'. Sie erinnern anlässlich des „Internationalen Gedenktages für verstorbene Drogengebrauchende“ an die vielen Menschen, die in Herne aufgrund ihrer Suchterkrankung sowie deren Folgen ihr Leben verloren. Organisiert wurde die Gedenkveranstaltung von der AIDS-Hilfe Herne in Zusammenarbeit mit der Kadesch gGmbH, der Jugend Konflikt- und Drogenberatung (JKD), dem Café 22 und dem Blickwechsel 1a.
„Wir sehen leider einen Anstieg von besonders jungen Drogentoten unter 30 Jahren. Jeder an Drogen verstorbene Mensch ist einer zu viel“, machte Kristin Pfotenhauer, Vorsitzende der AIDS-Hilfe Herne, im Gespräch mit halloherne deutlich.
Viele Menschen kamen zum Buschmannshof

Viele Menschen sind an diesem Tag zum Buschmannshof gekommen. Neben zahlreichen Angehörigen und Freunden der Verstorbenen, wohnen nun auch immer mehr Personen aus der Politik und Öffentlichkeit diesem Tag bei. Das Herzensprojekt von Kristin Pfotenhauer und Kristin Kücükaycan ist mittlerweile - auch durch ihr starkes Engagement - in der Stadtgesellschaft angekommen.
Auch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ist zum Buschmannshof gekommen. Er machte in seinem Grußwort deutlich, dass jeder Verstorbene in den Herzen der Angehörigen eine Lücke hinterlässt und, dass man anhand der steigenden Anzahl von Drogentoten nicht wegsehen darf.
„Es gibt Menschen, die sagen, dass wir eine Nullsolidaritätsgemeinschaft wären. Aber all die Menschen, die hierher gekommen sind, beweisen das Gegenteil. Jeder Mensch, der aufgrund seiner Suchterkrankung von uns geht, ist einer zu viel. Uns ist das Thema wichtig, sonst wären wir nicht hier“, so der Oberbürgermeister.
Im Mittelpunkt der Gesellschaft
In ihren Grußworten zeigten Kristin Pfotenhauer und Kristin Kücükaycan, dass sie trotz aller Hürden wie Stigmatisierung, teilweiser Gleichgültigkeit in der Gesellschaft oder auch Versorgungslücken nicht aufgeben, sich für Suchterkrankte einzusetzen. „Es ist unser Herzensprojekt und wir stellen das Thema auch weiterhin in den Mittelpunkt der Gesellschaft“, sagt Kristin Pfotenhauer.
Kristin Kücükaycan ergänzt: „Wir wollen allen Betroffenen ein Gesicht geben. Lasst uns nicht nur erinnern, sondern auch verändern.“
Im Anschluss an die Reden hielt Silke Langkau noch eine kurze Andacht zum Gedenken an die Verstorbenen. Danach beteiligten sich viele Teilnehmer noch daran, ein Blumengesteck mit verschiedenen Blüten zu kreieren.
