halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Die Fahrzeuge der Entsorgung Herne sind für den Winterdienst fit gemacht.

Kommt er oder kommt er nicht?

Der Winter 2020 / 2021

'Wie wird der Winter?' - Das sei eine der am häufigsten gestellten Fragen an die Meteorologen, erklärte neulich Karsten Schwanke, der Wetterfrosch der ARD, seinen Zuschauern an den Bildschirmen. Dabei kämen die ersten Fragen bereits am Ende jeden Sommers. Schwanke: „Leider können wir diese Frage nicht seriös beantworten. Ziemlich sicher können wir das Wetter für die nächsten 7-8 Tage vorhersagen, aber dann wird es relativ schnell dunkel im Schacht.“

Anzeige: Spielwahnsinn 2024
Streuwagen der Entsorgung steht in den Startlöchern.

Allerdings verwies Schwanke auf Wissenschaftler, die sich im Zuge der Grundlagenforschung mit Jahreszeiten-Prognosen beschäftigen würden, und die säßen unter anderem beim Deutschen Wetterdienst. Diese Wissenschaftler hätten Ende November 2020 die Jahreszeiten-Prognose für das Wetter von Dezember 2020 bis Februar 2021 herausgegeben. Demnach sähe das Bild für Europa so aus, dass der Winter im Schnitt um 1-2 Grad wärmer würde als normal - bezogen auf die Jahre 2004-2019. Und das wiederum würde bedeuten, dass der kommende Winter mild und ohne Schnee daherkommt.

Was bedeutet das für die Entsorgung Herne?

halloherne hat bei Barbara Nickel von der Entsorgung nachgefragt: „Bleiben die Winterdienst-Autos jetzt eingemottet? Wird kein Salz bestellt? Bleiben die Schneeschieber im Bett?“ „Mitnichten“, sagte die Fachfrau. „Wir sind für den kommenden Schneefall und Glatteis gut gerüstet - wann immer das auch sein mag. Unsere Kollegen von der Straßenreinigung, die ja auch für den Winterdienst zuständig sind, haben alle an der jährlichen Winterdienst-Schulung teilgenommen und sind fit. Sie stehen quasi in den Startlöchern.“

Entsorgung ist für einen Wintereinbruch gerüstet

Ebenso wie alle Winterdienst-Einsatzfahrzeuge. Sie haben zwar an keiner Schulung teilgenommen, sind aber gewartet und stehen ebenfalls am Start. Sobald es nötig sein wird, werden die Streufahrzeuge losgeschickt. Herne verfügt über neun große und drei kleine Streufahrzeuge, dazu kommen noch einige andere Fahrzeuge, die ebenfalls eingesetzt werden und rund um die Uhr verfügbar sind. Der Einsatz erfolgt nach Dringlichkeitsstufen. Die winterliche Rufbereitschaft geht vom 1. Dezember bis Ende Februar - rund um die Uhr.

Salzvorräte sind gefüllt

Die beiden Salzsilos auf dem Gelände der Entsorgung Herne.

Der Streumittelverbrauch, der sei „klimaabhängig“ gibt Nickel weiter Auskunft. So wurden im strengen Winter 2012/2013 rund 1.958 Tonnen Streumittel verbraucht. In den letzten drei milden Winter wurde erheblich weniger verbraucht: 2017 / 2018: 736 Tonnen; 2018 / 2019: 292 Tonnen und im Winter 2019/2020 waren es sogar nur 138 Tonnen.

Aber egal wie der letzte Winter war, vor jedem Winter wird das Salzlager der Entsorgung aufgefüllt. So sind es jetzt 1.094 Tonnen Salz, die an zwei Standorten (Betriebshof und Salzlager in Recklinghausen) zur Verfügung stehen. Dazu stehen auf dem Betriebshof noch zwei große Silos, die jeweils 150 Tonnen Salz fassen und der „Sofort-Betankung“ der Streuwagen dienen.

Herne hat ein Straßennetzt von 400 Kilometern, davon sind 260 sogenannte verkehrswichtige Strecken, über die zum Beispiel Buslinien führen. Diese Hauptverkehrsstraßen werden als immer erstes geräumt. Das kann bis zu vier Stunden dauern und dabei werden rund 45 Tonnen Salz auf die Straßen gestreut.

„Wobei gestreut nicht ganz der richtige Ausdruck ist“, erklärte Barbara Nickel: „Wir setzen in Herne das so genannte Feuchtsalz ein. Dabei wird das Salz auf dem Fahrzeug angefeuchtet, so entsteht quasi eine Salzlösung. Diese wird dann über einen Salzteller breitflächig auf die vereiste Fläche aufgetragen.“ Diese Methode hätte zwei Vorteile: Zum einen spare man dadurch enorm an Material, aber die Lösung hafte auch besser auf der Straßen-Oberfläche.

Gemeinsam durch den Winter

Winterpflichten.

Auf den Gehwegen im gesamten Stadtgebiet sind hingegen die Grundstückseigentümer für das Schneeräumen zuständig. Das gilt auch für den Aus- und Einstiegsbereich von Bushaltestellen. Dabei muss ein mindestens 1,20 Meter breiter Weg freigemacht werden und anschließend mit abstumpfenden Mitteln, wie Sand oder Granulat, abgestreut werden. Nur bei besonderen klimatischen Bedingungen, wie Eisregen oder Blitzeis, oder bei Stufenanlagen, ist das Streuen mit Salz gestattet.

Dazu muss Schnee unverzüglich nach Beendigung des Schneefalls geräumt werden, Glätte ist unmittelbar nach dem Entstehen zu beseitigen. Diese Verpflichtungen bestehen an Werktagen in der Zeit zwischen 7 und 20 Uhr, an Sonn- und Feiertagen in der Zeit zwischen 9 und 20 Uhr.

Anzeige: DRK 2024 1

Nach 20 Uhr gefallener Schnee oder entstandene Glätte sind werktags bis 7 Uhr des folgenden Tages zu beseitigen, an Sonn- und Feiertagen bis 9 Uhr.

| Autor: Carola Quickels
Stellenanzeigen: Jobs in Herne