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Der Behälter mit der Säure lag in der Hofeinfahrt im Brandschutt.

Ätzende Flüssigkeit im Brandschutt

Zu einem Gefahrstoffeinsatz wurde die Feuerwehr am Montagvormittag (27.5.2019) nach Holsterhausen gerufen. In der Hofeinfahrt eines Mehrfamilienhauses hatten Brandermittler der Polizei am Vormittag einen Kanister mit einer zunächst unbekannten Flüssigkeit entdeckt. In der Nacht zu Samstag hatte es dort gebrannt. Brandstiftung ist nicht auszuschließen.

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Während der Untersuchung stießen die Ermittler auf einen 5-Liter-Kanister mit einer unbekannten klaren Flüssigkeit, der zu 70 Prozent gefüllt war. Dieser befand sich im Bereich einer Durchfahrt zum Hof des Gebäudes. Die Behälter wurden durch die Polizeikräfte fotografiert und die Aufnahme der Leitstelle der Feuerwehr zur Verfügung gestellt. Vorsichtshalber sind die Ermittler zur Abklärung eventuell eingeatmeter Substanzen zum Krankenhaus gefahren. Nach einer Untersuchung konnten diese die Klinik wieder verlassen.

Ein Edelstahlbehälter zur Bergung der Säure wird herbeigeholt.

Die Feuerwehr stellte fest, dass die Gefahrgutkennzeichnung auf dem Behälter auf eine Säure hinweist. Bei dem Stoff soll es sich nach Angaben der Einsatzleitung vermutlich um ätzende Bromwasserstoffsäure handeln. Der Behälter wurde durch die Einsatzkräfte in einen sicheren Transportbehälter umgelagert. Ausgelaufene Reste wurden mit einem Bindemittel aufgenommen. Durch die hinzugerufene untere Wasserbehörde (Umweltamt der Stadt Herne) wurde eine Spezialfirma mit der Entsorgung der Chemikalie beauftragt. Vor Ort waren 16 Kräfte beider Berufsfeuerwachen im Einsatz. Um 13:30 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.

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Feuerwehrleute in Chemikalienschutzanzügen stehen zum Einsatz bereit.

Nach Angaben der Hauseigentümer war es bereits der zweite Brand innerhalb von fünf Monaten. Diesmal standen am frühen Morgen kurz nach vier Uhr Papiermülltonnen in Flammen. Das Feuer griff auf die Wand- und Deckenverkleidung über, Brandrauch zog in die Wohnung in der ersten Etage. Durch Rauchwarnmelder geweckt, konnte sich die Familie mit ihren Kindern noch rechtzeitig in Sicherheit bringen: hustend flüchteten sie auf die Dachterrasse. Der Weg durch das stark verqualmte Treppenhaus war nicht mehr möglich. Auch ihre Katzen wurden gerettet.

Der Sinn von Absperrmaßnahmen erschließt sich nicht für jeden auf den ersten Blick.
| Autor: Stefan Kuhn