
Mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen
In Herne finden überdurchschnittlich viele Wohnungseinbrüche statt. 2014 waren es 575 Straftaten, in 2015 meldete die Polizei einen deutlichen Anstieg auf 902 Einbrüche. Dagegen wird jetzt verstärkt vorgegangen. Am Mittwoch (31.8.2016) wurden die Herner Sicherheitstage im Herner Rathaus vorgestellt.
Die Sicherheitstage sind eine gemeinsame Idee von Oberbürgermeister Frank Dudda und Bochums Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier. Sie finden am Donnerstag, 8. September, und Freitag, 9. September 2016, im Forum der Sparkasse, Berliner Platz 1, statt. Am Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, am Freitag von 8 bis 16 Uhr.
Es handelt sich dabei um eine konzertierte Aktion der Polizei und dem Fachbereich Öffentliche Ordnung der Stadt Herne. Herner Bürger werden dabei über Maßnahmen zur Sicherung ihrer Häuser und Wohnungen informiert. Die Polizei wird ihr Konzept für Herne vorstellen. Bei einer Podiumsdiskussion am Freitag um 14 Uhr werden die Herner Gelegenheit haben, mit Dudda und Bochums Wittmeier ins Gespräch zu kommen.
Frank Nows, Leiter der Polizeiinspektion in Herne, stellte am Mittwoch klar: "Der Anstieg der Wohnungseinbrüche hat nichts mit den Flüchtlingen in der Stadt zu tun. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals einen Flüchtling bei einem Wohnungseinbruch in Herne festgestellt habe. Die Einbrüche werden vielmehr von Banden und Einzeltätern vorgenommen. Viele von ihnen kommen aus dem europäischen Ausland, die nach der Tat das Land wieder schnell verlassen."

Herne sei wegen seiner verkehrstechnischen Anbindung an die Autobahnen für die Banden attraktiv, so Polizeioberrat Nows. Besondere Einbruchsschwerpunkte gebe es in Herne nicht. "Wir sind ja sehr dicht besiedelt, deshalb kann man in jedem Stadtteil Opfer eines Einbruchs werden", so Nows. "Es kann natürlich vorkommen, dass es in einer Straße eine Einbruchsserie gibt, das ist aber kein Indiz für einen Schwerpunkt." Es sei auch nicht so, dass Einfamilienhäuser im Fokus der Einbrecher stehen würden. "Viele Mehrfamilienhäuser sind so schlecht gesichert, dass die Einbrecher keine Probleme haben, die Haustüren zu öffnen."
Frank Nows hat seinen Dienst in Herne im April 2016 angetreten (halloherne berichtete). Seitdem hat er ein klares Ziel vor Augen: "Ich will die Einbruchszahlen nach unten bringen. Dafür werde ich alle Mittel einsetzen, die mir zur Verfügung stehen." Die nächste Schwerpunktaktion steht schon fest. In der Woche ab Montag, 5. September 2016, werden rund 100 Polizisten in Herne unterwegs sein, um gegen den bandenmäßigen Wohnungseinbruch vorzugehen.