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Freuen sich auf die Kooperation (v.l.): Philipp Böhme (Präsident IHK Mittleres Ruhrgebiet), Kerstin Groß (Hauptgeschäftsführerin IHK zu Essen), Michael Bergmann (Hauptgeschäftsführer IHK Mittleres Ruhrgebiet), Gerd Kleemeyer (Präsident IHK zu Essen).

IHK zu Essen & IHK Mittleres Ruhrgebiet wollen Vereinigung prüfen

Zwei Kammern, eine Vision

Bochum/Essen. Die Führungsgremien der IHK Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen (IHK zu Essen) und der IHK Mittleres Ruhrgebiet haben sich entschieden, unter dem Motto „Kammer machen! – Eine starke Stimme für das Ruhrgebiet“ eine Vereinigung der beiden IHKs anzustreben. Als erster Schritt sollen beide Vollversammlungen in ihren regulären Sitzungen am 1. Juli 2025 darüber abstimmen, ob sie die Möglichkeit einer Vereinigung der beiden IHKs ergebnisoffen prüfen wollen.

Derzeit sind die IHK zu Essen und die IHK Mittleres Ruhrgebiet gut aufgestellt: „Wir bieten unseren Mitgliedsunternehmen qualitativ hochwertige Services bei vergleichsweise niedrigen Mitgliedsbeiträgen“, betont Philipp Böhme, Präsident der IHK Mittleres Ruhrgebiet. „Beide IHKs haben in den vergangenen Jahren wichtige Schritte unternommen, um ihre Mitgliedsunternehmen in den Mittelpunkt zu nehmen und sich generell in moderne Organisationen zu transformieren.“ Kerstin Groß, Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Essen, ergänzt: „Als moderne Unternehmen wollen wir auch in Zukunft als attraktiver und zukunftsfähiger Arbeitgeber dem Fachkräftemangel entgegenwirken, die digitale Transformation voranbringen und unsere Mitgliedsunternehmen hochwertig betreuen.“

Stärkere Stimme für die Wirtschaft im Ruhrgebiet

Um eine noch stärkere Stimme für die Wirtschaft im Ruhrgebiet zu werden und langfristig zukunftsfähig zu bleiben, erwägen derzeit die Präsidenten, die Hauptgeschäftsführungen und die Präsidien beider IHKs eine Vereinigung: Mit insgesamt rund 95.000 Mitgliedsunternehmen wäre die neue IHK im Vergleich zu den restlichen IHKs im Bundesgebiet eine mittelgroße Organisation.

Gerd Kleemeyer, Präsident der IHK zu Essen, erläutert: „Die Vereinigung wäre ein konsequenter Schritt in der weiteren Mitgliederorientierung: Durch die Bündelung unserer Ressourcen und Dienstleistungen könnte eine gemeinsame IHK unsere Prozesse noch stärker optimieren. Projekte und Initiativen für die Region könnten mit den gemeinsamen Kräften noch intensiver wirken.“ Michael Bergmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet, ist von den Vorteilen einer Vereinigung ebenfalls überzeugt: „Durch die Bündelung von Fachkenntnissen, Stärken und Netzwerken würde sich die Kompetenz der neuen IHK erhöhen. Im Wettbewerb um qualifiziertes Personal könnte sich eine vereinte IHK stärker positionieren und attraktiver für Nachwuchs- und Fachkräfte werden. Auch bei den Themen Qualifizierung, Wissensmanagement und Digitalstrategie gewänne eine vereinte IHK erkennbare Synergieeffekte“, so Bergmann.

Die Führungsgremien beider IHKs sind überzeugt, dass eine neue IHK ein noch stärkeres Gewicht in politischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten in der Region, im Land NRW und auf Bundesebene hätte. Mit der gebündelten Kraft könnte die vereinte IHK die Wirtschafts- und Lebensqualität in den beteiligten Städten und Gemeinden stärken. Die Vereinigung der beiden IHKs trüge dazu bei, dass die Unternehmen und Kommunen im neu zu entstehenden Kammerbezirk näher aneinanderrückten. Gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen würde man die anstehenden Herausforderungen besser angehen können: wie beispielsweise den Abbau bürokratischer Hürden, die Beschleunigung von Planverfahren, die Stärkung der Verlässlichkeit und Aktualität politischer Rahmenbedingungen sowie eine stärkere Berücksichtigung der Perspektiven der Wirtschaft in politischen Entscheidungsprozessen.

Elf Monate Prüfprozess und Dialog

Die Präsidien und Geschäftsführungen beider Kammern schlagen ihren jeweiligen Vollversammlungen in Bochum und Essen am kommenden Dienstag (1. Juli 2025) vor, einen elfmonatigen ergebnisoffenen Prüfprozess anzustoßen. In diesem sollen alle relevanten Fragen rund um eine mögliche Vereinigung fachlich fundiert analysiert und bewertet werden. Die Ergebnisse der Prüfungen sollen die Entscheidungsgrundlage für beide IHKs bieten, im Juni 2026 über eine mögliche Vereinigung abzustimmen.

„Wir wollen gemeinsam prüfen, ob wir zusammen für unsere Mitgliedsunternehmen mehr erreichen können – und zwar in einem ergebnisoffenen Prozess, in dem Chancen und Risiken gleichermaßen beleuchtet werden“, so Gerd Kleemeyer. Und sein Bochumer Kollege Philipp Böhme ergänzt: „Ein Zusammenschluss dieser Größenordnung ist ein komplexes Unterfangen. Die Entscheidung liegt bei unseren Mitgliedsunternehmen. Nur mit einer starken Mehrheit unserer Mitgliedsunternehmen für dieses Projekt und deren aktive Unterstützung kann eine erfolgreiche Vereinigung gelingen.“ Beide verstehen den Prüfprozess als ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer möglichen Vereinigung.

Gemeinsam stark im Herzen des Ruhrgebiets

Die IHK Mittleres Ruhrgebiet und die IHK zu Essen liegen im Herzen des Ruhrgebiets. Die Kammerbezirke erstrecken sich von Oberhausen über Mülheim an der Ruhr, Essen, Hattingen, Witten, Bochum bis nach Herne. Es ist ein Wirtschaftsraum, der über breit gefächerte wirtschaftliche Strukturen verfügt und der vor denselben Herausforderungen steht. Und auch die Menschen, die hier leben, sind ähnlich geprägt: Sie identifizieren sich stark mit der Region - einer Region, die wie kaum eine andere Region in Deutschland für Transformation und Integration steht.

Donnerstag, 26. Juni 2025 | Quelle: IHK Mittleres Ruhrgebiet/Essen