Miss Sophie – Same Procedure as Every Year
Wotan Wilke und Sönke Möhring als Brüderpaar
England im Jahre 1918 in einem Landsitz in der Nähe von Eastbourne. Der jungen Miss Sophie (Alicia von Rittberg) droht die Pfändung. Sie hatte sich unsterblich in James (Kostja Ullmann), den Sohn des elterlichen Butlers Mortimer (Ulrich Noethen), verliebt. Und beide hatten an ihrem 21. Geburtstag gemeinsam die Nacht verbracht. Was ihre Eltern (Max von Pufendorf und Britta Hammelstein) naturgemäß zur unstandesgemäßen Liaison erklärten und James vor die Tür setzten. Ihre Strafe, Ausschluss von der Luxusreise mit der „Titanic“, wurde zu ihrer Rettung: Sophies Eltern gingen 1912 mit dem größten Passagierdampfer der Welt unter.
Jetzt droht Sophie durch den Bankier Thinwhistle (Michael Kessler) der eigene Untergang, weshalb sie potenzielle – und jedenfalls finanziell potente – Heiratskandidaten auf ihr Schloss unweit Londons einlädt. Miss Sophie fordert die Junggesellen zu witzigen, bisweilen, etwa bei dem Sprung von einer Brücke, auch gefährlichen Wettkämpfen um ihr Herz heraus und versucht dabei, heimlich den Mörder zu finden.
Immer an ihrer Seite steht ihr Butler James (Kostja Ullmann), der zwischenzeitlich bei König Edmond (der Herner Wotan Wilke Möhring) und seinem Bruder Charles (auch im wahren Leben der jüngere Bruder: Sönke Möhring) als Kammerdiener unter Vertrag gestanden hat. Bevor Sophie ihre Wahl treffen kann, wird einer der Herren ermordet. Naturgemäß steht James als möglicher Täter unter Verdacht…
Guten Abend, Peter Frankenfeld
„The same procedure as every year, James!“ – „Well, I’ll do my very best!“: Der nur 18-minütige Kultsketch „Dinner for One“ von Lauri Wylie, erstmals 1934 in London aufgeführt, gehört für Millionen Menschen fest zum jährlichen Silvesterritual, seit am 8. März 1963 in der TV-Show „Guten Abend, Peter Frankenfeld“ erstmals Miss Sophie (die 71-jährige May Warden in ihrer überhaupt ersten Fernsehrolle) zu ihrem 90. Geburtstag geladen hatte und Freddie Frinton als ihr treuer Butler James vor leeren Gedecken die vollen Gläser aufs Wohl der Gastgeberin und ihrer mittlerweile verstorbenen Freunde trinken musste.
Und das in der exakten Reihenfolge Cherry, Weißwein, Champagner und Portwein, worauf James das Bärenfell-Hindernis nach jeder Runde höher erscheint.
Die BBC reagierte mit Ablehnung
Der deutsche Entertainer und sein Regisseur Heinz Dunkhase hatten im Jahr zuvor Frinton in Blackpool aufgesucht und ihn überredet, den Sketch vor Live-Publikum zu spielen – in englischer Sprache versteht sich. Übrigens hatte seinerzeit die BBC abgelehnt, ihn ins Programm zu nehmen – aus Qualitätsgründen! Die spinnen halt, die Engländer. Der Norddeutsche Rundfunk strahlte ihn dann stets am Silvesterabend aus, aufgrund der enormen Publikumsresonanz übernahm 1972 die ARD.
Höchste Zeit also sich zu fragen, wer die Herren der Tafelrunde sind und warum der französische Champagner-Erbe Monsieur Pommeroy (Moritz Bleibtreu), der britische Immobilien-Mogul Mister Winterbottom (Frederick Lau), der US-amerikanische Magnat Sir Toby (Jacob Matschenz), der schwermütige ungarische Graf Szabo (Vladimir Korneev) und der deutsche Admiral von Schneider (Christoph Schechinger) nicht mehr mit am Tisch sitzen.
Sechsteiliges Prequel
„Miss Sophie - Same Procedure as Every Year“, das sechsteilige Serien-Prequel zum Kult-Sketch „Dinner for One“ und bisher unter dem Arbeitstitel „Dinner for Five“ bekannt, ist am 29. Juni 2025 auf dem Filmfest München uraufgeführt worden und ab 22. Dezember 2025 zunächst exklusiv bei Prime Video verfügbar, später soll die ursprünglich für die große Kinoleinwand geplante Serie auch in der ARD zu sehen sein. Gedreht wurden die sechs Episoden vom 15. Mai bis 30. Juli 2024 in Berlin und Brandenburg.
Während das Schloss Marquardt im Norden Potsdams für die Innenaufnahmen genutzt wurde, waren weitere prominente Drehorte das Neue Palais und die Orangerie im Schlosspark Sanssouci, der Bornstedter Friedhof, die Dorfkirche Barnim und der Schlosspark Sacrow. Die Produktion der UFA Fiction für Prime Video basiert auf dem Roman „Dinner for One – Killer for Five“ von Michael Koglin, den Tommy Wosch und Dominik Moser für die Serie adaptierten, Regie führten Markus Sehr und Daniel Rakete Siegel.