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Das Westfälische Museum für Archäologie des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) am Europaplatz.

Kostenloser Vortrag im Archäologie-Museum

Vortrag zum Pogrom 1349 in Erfurt

Aus Anlass des Festjahres „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ laden der Förderverein und das Museum für Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Herne am Donnerstag, 12. August 2021, um 19 Uhr zu einem kostenlosen Vortrag ein. Die Kunsthistorikerin Dr. Maria Stürzebecher stellt die Ursachen und Folgen des Pestpogroms von 1349 in Erfurt vor.

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Eine Welle von Judenverfolgungen im Zusammenhang mit der Pest erreichte am 21. März 1349 auch die Stadt Erfurt. Der Angriff wurde genau geplant und richtete sich gegen das jüdische Wohnviertel. Dabei wurde die jüdische Gemeinde Erfurts komplett ausgelöscht und das jüdische Viertel brannte nieder. Die eigentlichen Ursachen für die Gewalttätigkeiten lagen hier wie anderswo meist in Überschuldung der nichtjüdischen Bevölkerung und im Hass auf Andersgläubige. Auch der berühmte Erfurter Schatz wurde im Zusammenhang mit dem Pogrom verborgen. Im Vortrag stellt Stürzebecher die Hintergründe und den Verlauf der Ausschreitungen vor sowie die Auswirkungen, die bis heute nachvollzogen werden können.

Stürzebecher ist Kunsthistorikerin und promovierte zum Thema „Der Schatzfund aus der Erfurter Michaelisstraße - Mittelalterliche Goldschmiedearbeiten als Zeugnisse jüdischen Lebens in Erfurt“ an der Universität Erfurt. Durch ihre Forschung konnten die gotischen Goldschmiedearbeiten aus dem Fund zum ersten Mal in den Gesamtbestand eingeordnet und gleichzeitig als historische Quelle ausgewertet werden. Hier ist sie zudem in ihren Forschungsschwerpunkten „Profane Goldschmiedekunst“, „Jüdische Geschichte“ sowie „Stadtgeschichte“ in der Lehre tätig. Stürzebecher ist Fachkuratorin der Alten Synagoge Erfurt und seit 2009 mit der Anerkennung der jüdischen Bau- und Sachzeugnisse aus dem mittelalterlichen Erfurt als UNESCO-Weltkulturerbe befasst.

Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe des Fördervereins LWL-Museum für Archäologie e. V. zu aktuellen Sonderausstellungen, archäologischen Themen, zur Geschichte der Region Westfalen und zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um die Archäologie. Der Eintritt zum Vortrag ist kostenlos. Er findet im Vortragssaal des Museums statt. Während des gesamten Vortrags ist das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht. Da nur begrenzt Plätze zur Verfügung stehen, wird eine telefonische Anmeldung empfohlen unter Tel 02323 94628-20.

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Parallel ist der Vortrag live in den sozialen Medien zu sehen. Der Link wird rechtzeitig auf der Website des LWL-Archäologiemuseums und in den sozialen Medien bekanntgegeben.

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  • Donnerstag, 12. August 2021, von 19 bis 20 Uhr
| Quelle: LWL Pressedienst