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Kristina Geßner beim halloherne-Gespräch in ihrem Kölner Lieblingscafé.

Kristina Geßner auf Kölner Brettern

Vom Lampenfieber zum höchsten Punkt

Die gebürtige Wanne-Eickelerin Kristina Geßner, die vor zehn Jahren bei der heimischen Amateurbühne Lampenfieber ihre Liebe zum Theater entdeckte und selbst viermal in Crange auf der Bühne stand, feiert am Freitag, 31. Januar 2025, im Orangerie-Theater in der Kölner Südstadt eine ganz besondere Premiere: „Am höchsten Punkt“ ist die Abschlussproduktion ihrer vierjährigen Schauspiel-Ausbildung an der Theaterakademie Köln.

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Dabei stand für die heute 32-Jährige nach ihrem Abitur am Gymnasium Wanne eine ganz andere Berufsausbildung auf dem Wunschzettel: Ihrer Ausbildung zum Lieblingsberuf Gesundheits- und Krankenpflegerin ließ sie ein Bachelor-Studium im Gesundheitscampus Bochum folgen. Erste berufliche Station war das St. Anna-Hospital in Wanne-Eickel, wo sie die Chance zur Pflegepädagogik-Zusatzausbildung auf dem Börniger Campus erhielt und wahrnahm. Doch dann führten die Corona-Jahre zu einer physischen und psychischen Überbelastung, sodass sich Kristina Geßner auf ihre Theaterleidenschaft besann.

Lampenfieber-Auftakt

Kristina Geßner in ihrer Rolle als Elli im Diplomstück „Am höchsten Punkt“ im Kölner Orangerie-Theater.

Die bei der Amateurbühne Lampenfieber 2015 als junge Malerin Jacqueline in Marc Camolettis „Hier sind sie richtig!“ begann und im Jahr darauf in „Männer sind auch nur Menschen“ von Uschi Schilling zunächst als Souffleuse hinter den Kulissen ihre Fortsetzung fand. Bis sie wieder auf den Brettern stand 2017 als alles andere als zimperliche Krankenschwester Lena Hempel in Ray Cooneys „Und alles auf Krankenschein“, 2018 als zickige TV-Chefin Jasmin in John Grahams „Hexenschuss“ sowie 2019 als sportliche Lehrerin Charlotte Albrecht in Michael Parkers „Hotel im Angebot“.

Auch wenn sie ihr Hobby zum Beruf machen wollte: Mit 28 Jahren noch einmal ganz von vorne anzufangen, ist eine schwere und zugleich mutige Entscheidung. Musste Kristina Geßner noch ihr achtsemestriges Diplom-Studium an der Theaterakademie Köln selbst finanzieren – „mit dreieinhalb Jobs“ wie sie beim halloherne-Gespräch mit Pitt Herrmann in ihrem Kölner Lieblingscafé verriet. Das Diplomstück ist der traditionelle Abschluss des Studiums, danach beginnen Bewerbungen als Schauspielerin und Sprecherin und Castings.

Am höchsten Punkt

In „Am höchsten Punkt“ spielen (v.l.) Nur Karahan, Samuel Haubrich, Ella Lee Schetter, Kristina Geßner, Filia Herden und Johanna Langtim.

„Am höchsten Punkt“ ist eine Stückentwicklung des sechsköpfigen Ensembles und des Regisseurs Marcus Krone nach dem Roman „Der Selbstmörder-Klub“ von Arno Meyer zu

Küingsdorf und Achim von Borries‘ Kino-Verfilmung „Was nützt die Liebe in Gedanken“. Berlin, 1927: Die Freunde Günther und Paul genießen das Leben in vollen Zügen. Paul mag Günthers Schwester Hilde, Günther ist leidenschaftlich in den Kochlehrling Hans verliebt. Gemeinsam schreiben sie Gedichte, trinken Absinth und feiern bis zum Exzess. Als sich der Freundeskreis jedoch zum Sommerfest im Landhaus trifft, beginnt ein Strudel aus Eifersucht, Übermut und Todessehnsucht, und bringt alle an den Rand des Abgrunds…

Basierend auf den wahren Ereignissen der „Steglitzer Schülertragödie“ bringen Ella Schetter, Samuel Haubrich, Filia Herden, Johanna Langtim, Kristina Geßner und Nur Karahan unter der Regie von Marcus Krone ein selbst entwickeltes zweieinhalbstündiges Stück auf die Bühne. Sie verweben eigene Improvisationen mit Motiven aus der Film- und Buchvorlage sowie Gesang, Tanz und Poesie. Kristina Geßner ist in der Rolle der 15-jährigen Elli zu sehen, paradigmatisches Beispiel einer wohlbehüteten Tochter aus gutbürgerlichem Steglitzer Haus: Hildes beste Freundin liebt den nur ökonomisch minderbemittelten Paul, unternimmt aber hanebüchen linkische Versuche, dieser Liebe Aus- und Nachdruck zu verleihen. Weshalb sie stets am Mauerblümchen-Rande steht.

Im Herbst 2025 soll in der „Boxtheater“ genannten eigenen Akademie-Bühne die erste Arbeit von und mit Kristina Geßner aus dem vergangenen Jahr wiederaufgenommen werden: „Wie lange noch?“. Aufgrund der starken Nachfrage, drei der sechs Vorstellungen sind bereits ausverkauft, könnte auch „Am höchsten Punkt“ noch einmal herauskommen.

Karten

Karten für die Vorstellungen gibt es unter orangerie-theater.de oder unter Tel. 0221–9522708

Die bisher geplanten Vorstellungen „Am höchsten Punkt“

  • Freitag, 31. Januar 2025, 20 Uhr (Premiere, ausverkauft)
  • Samstag. 1. Februar 2025, 20 Uhr (ausverkauft)
  • Sonntag. 2. Februar 2025, 18 Uhr
  • Donnerstag, 6. Februar 2025, 20 Uhr
  • Freitag, 7. Februar 2025, 20 Uhr
  • Samstag, 8. Februar 2025, 18 Uhr (ausverkauft)
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  • Freitag, 31. Januar 2025, um 20 Uhr
  • Samstag, 1. Februar 2025, um 20 Uhr
  • Sonntag, 2. Februar 2025, um 18 Uhr
  • Donnerstag, 6. Februar 2025, um 20 Uhr
  • Freitag, 7. Februar 2025, um 20 Uhr
  • Samstag, 8. Februar 2025, um 18 Uhr
Dienstag, 28. Januar 2025 | Autor: Pitt Herrmann