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Claudia Reifenberger.

Ergebnisse der Videokonferenz

Synode des Kirchenkreises Herne

Die Tagung der Kreissynode fand am Donnerstag (9. 12.2021) unter Leitung von Superintendentin Claudia Reifenberger zum dritten Mal in Folge digital statt. Von 71 stimmberechtigten Synodalen waren 63 zugeschaltet, damit war das Kirchenparlament beschlussfähig.

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Nach einer Andacht von Pfarrerin Janne Holzmann aus der Kirchengemeinde Wanne-Eickel und dem Grußwort des landeskirchlichen Ortsdezernenten Henning Juhl, der die Grüße von Präses Dr. Annette Kurschus überbrachte, waren der Bericht der Superintendentin mit anschließender Aussprache und die Verabschiedung des Haushalts für das Jahr 2022 zwei Schwerpunkte auf der Tagesordnung. Daneben gab es u.a. Informationen zur Umsetzung des Kirchengesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und einen Bericht von der Landessynode.

Bericht der Superintendentin

Superintendentin Claudia Reifenberger berichtete auf Grundlage der Erfahrungen, die die Gemeinden in und mit Corona gemacht haben. In dieser Zeit sei viel Kreativität freigesetzt worden, es seien analoge und vor allem digitale Formate entwickelt bzw. weiterentwickelt worden, und es habe – gerade in der persönlichen Begegnung – Verlusterfahrungen gegeben. Es habe sich aber auch gezeigt, „dass nicht immer alles notwendig ist, was man früher als unabdingbar angesehen hat.“

Insgesamt sei die Evangelische Kirche in einen Veränderungsprozess gestürzt worden, dem nicht eine grundsätzliche Bereitschaft für den Wandel als Voraussetzung zugrunde liegt. Die Pandemie-Situation habe diesen Schritt übersprungen, es sei direkt um „Verändern und Experimentieren“ gegangen.

Jetzt müssen sich nach ihrer Ansicht Gemeinden und Fachbereiche mit den Fragen beschäftigen, was zwingend erhalten bleiben und was sich verändern darf bzw. muss. Zu der Auseinandersetzung mit diesen Fragen machte die Superintendentin ausdrücklich Mut, auch weil sich schon jetzt zeige, dass manche Veränderungen in der Corona-Zeit sich bereits jetzt etabliert hätten. hier geht es zum vollständigen Bericht der Superintendentin

Umsetzung des Kirchengesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt

Die Umsetzung des Kirchengesetzes geschieht in Zusammenarbeit der Kirchenkreise Bochum, Herne und Gelsenkirchen/ Wattenscheid. Es ist ein aufwändiger Prozess, zu dem gehört, dass in den kommenden drei Jahren alle Einrichtungen der Kirchenkreise Schutzkonzepte erarbeiten und alle Mitarbeitenden – haupt- wie ehrenamtlich – Schulungen erhalten, in denen sie u.a. Präventions- oder Interventionsmaßnahmen erlernen.

Finanzen

Die Landeskirche erwarte für das Jahr 2022 Kirchensteuereinnahmen in Höhe von etwa 510 Millionen Euro und damit etwa ebenso viel wie 2021, teilte Verwaltungsleiter Burkhard Feige der Synode mit. Dem Kirchenkreis Herne würden daraus Kirchensteuermittel in Höhe von 8,787 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2021 waren es noch 9,174 Millionen; 2020 noch 9,324 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführe, dass die LK für übergeordnete Aufgaben (Besoldung der Pfarrer*innen im Entsendungsdienst, Ökumene und Diakonie) Geld ausgibt, das nicht in die Verteilung kommt. Darüber hinaus schlägt auch der Rückgang der Kirchenmitglieder des Kirchenkreises Herne zu Buche, weil die Kirchensteuermittel anteilmäßig entsprechend der Gemeindegliederzahlen zugewiesen werden.

Diese 8,787 Millionen Euro werden aufgeteilt auf die zehn Kirchengemeinden für die Gemeindearbeit sowie die kreiskirchlichen Dienste (Kindergartengemeinschaft, Eine Welt Zentrum, Kreiskirchliche Verwaltung, Schulreferat, Mediothek, Kinderund Jugendreferat, Kirchenmusik, Fachberatung für Kindergärten und Öffentlichkeitsreferat).

Die geringeren Einnahmen erforderten Einsparungen auf der Ausgabenseite: Der größte Posten ist hier, dass die Rücklagen um 300.000 Euro zurückgenommen wurden. Die Bildung von Rücklagen ist verpflichtend, damit Grundstücks- und Gebäudekonzepte in den Gemeinden umgesetzt werden können. Darüber hinaus schlägt positiv zu Buche, dass das Zeppelin-Zentrum höhere Zuschüsse aus dem europäischen Sozialfonds erhält, und dass durch Corona weniger Sachkosten anfielen, weil größere Veranstaltungen, Freizeiten oder Fortbildungen nicht stattfinden konnten.

So war es möglich, einen Haushaltsposten über 50.000 Euro pro Jahr einzurichten, aus dem digitale Angebote – Online-Andachten, Streaming-Gottesdienste, Filmbeiträge für die Sozialen Medien etc. – bezahlt werden sollen. „Insgesamt sind wir froh, dass wir der Synode einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren konnten“, sagte Feige.

Allgemeine Infos zur Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen

Für die Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen der Landeskirche ist vor allem die Zahl der evangelischen Erwerbsfähigen (kirchensteuerzahlende Mitglieder) entscheidend.

Den Kirchenkreisen werden Kirchensteuermittel anteilmäßig entsprechend ihrer Gemeindegliederzahlen zugewiesen. Auf den Kirchenkreis Herne entfallen bei einer Gemeindegliederzahl von derzeit rund 58.700 Personen die o.g. 8.787 Millionen Euro.

Der Rückgang der Kirchenmitglieder im Kirchenkreis Herne hat sich in den vergangenen Jahren so entwickelt: 1986: 107.000 – 1997: 90.000 – 2009: 77.000 – 2017: ca. 66.000 – 2021: ca. 58.700. Der Kirchenkreis wird aber auch wegen der demografischen Entwicklung in Zukunft mit weniger Geld auskommen müssen. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen, wird sich das negativ auswirken.

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Bericht von der Landessynode

In der letzten Tagung einer Kreissynode vor seiner Pensionierung hat Pfarrer Martin Domke seine Eindrücke von der Landessynode geschildert. Besonders hob er in seinem Bericht das ausgeschriebene Ziel hervor, dass alle Kirchenkreise in Westfalen mit allen ihren Einrichtungen möglichst bis 2035 klimaneutral arbeiten. „Dieses Ziel zu erreichen, wird uns schon sehr bald in großem Maße fordern“, sagte er.

| Autor: Arnd Röbbelen
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