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Mittelalterspektakel im Schlosspark Strünkede (Archivfoto).

... und dazu wundersame Waldwesen

Schwere Säcke, schwarze Schnäbel

Nach der zweijährigen Zwangspause kehrt das Volk aus dem Mittelalter in den Park derer von Strünkede zurück und hält den dreitägigen Markttag ab. Von Freitag bis Sonntag, 10. bis 12. September 2021, laden die rund 70 Stände mit ihrem Warenangebot anno 1450 und mindestens ebenso viele Ritterzelte rund um das Wasserschloss zum flanieren, feilschen und kaufen ein. Dabei sind Handwerker, die in ihren Werkstätten vor Ort altes Können zeigen, Krämer, die Waren aus aller Herren Länder feilbieten, Ritter und deren Familien, die historisches Brauchtum zeigen und Wirte, die leckere Speisen vor Ort zubereiten und denen „Tiefkühlkost“ ein Fremdwort ist.

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Dazwischen Musik, Gaukelei, Stelzenlauf, Zauberei und Ritterkämpfe. Unterhaltung für die ganze Familie versprechen die Veranstalter, die Agentur „Sündenfrei“ mit Sitz im Sächsischen Torgau und das Kulturbüro Herne.

Badehaus beim Mittelalter im Park derer von Strünkede (Archivfoto).

Mit der „Benzinkutsche“ reist die Band „Cradem Aventure“ aus dem hohen Norden an. Die Barden um Frontman Shadan sind in der Mittelalterszene ein Begriff. Da ihre Musik längst über Radiowellen und CD- Verkäufe die Burghöfe verlassen hat, ist der Sound in vieler Leute Ohren. „Wir bringen die großen, schweren Dudelsäcke mit“, erklärt der Musiker, der sich und seine Musikantenkollegen als „die letzten Ostgoten“ bezeichnet. „Zu einem solchen Mittelaltermarkt passen die viel besser als E- Gitarren. Back to the roots.“

Mittelalterspektakel 2014 rund um das Schloss Strünkede (Archivfoto).

Zu den auftretenden Künstlern, die drei Tage lang im Schlosspark aufspielen, gehören weiterhin das Duo „Rapauken“, die Spielleute „Lästerzungen“, die Band „Spilwut“, die Ritter- Stuntgruppe „Armiger“, eine renommierte Feuershow und schließlich auch das Stelzentheater „Waldwesen“. „Wir machen aus der Not eine Tugend“, erklärt Marktmeister Tom Zierfuß. „Wenn man aus Coronaschutz- Gründen Ansammlungen vor Bühnen vermeiden soll, dann ziehen eben die Künstler umher.“ Bei einem Stelzentheater ginge das besonders gut, „denn die sind riesig und sehr auffällig. Es sei denn, es sind magische Waldwesen. Dann muss man genau hinsehen!“

Mittelalter ist unsere Leidenschaft

Beim Mittelalter-Spektakel (Archivfoto).

Die vielen Ritter und Burgfrauen, die am Ufer der Schlossgracht traditionell lagern, freuen sich sehr auf den Markt in Herne. „Mittelalter ist unsere Leidenschaft“, betont Holger Piaskowy vom „Verein der Wölfe Westphalens“. Seit Beginn der Pandemie habe man viele Mitstreiter nicht mehr getroffen, Märkte und Feste seien ausgefallen. „Das war auch eine Art Hobbyverbot für uns Ritter.“ Zum Fest im Schlosspark könnte man endlich wieder alte Bekannte treffen und sich am Lagerfeuer austauschen. Das gehöre schließlich zu einem Mittelaltermarkt, „denn dann, wenn die Kerzen, Fackeln und Feuerkörbe brennen, wird es auf dem Platz so richtig romantisch“, schwärmt der Ritter.

Pestarzt Hieronimus

Mittelaltermarkt im Strünkeder Park.

Der selbsternannte Pestarzt Hieronimus ist in seiner Berufskleidung auf dem Markt unterwegs und wacht über die Einhaltung der Corona- Regeln. „Selbst auf einem solch fröhlichen Markt sollte man auf die Abstände achten“, sagt der Mann mit der schwarzen Schnabelmaske und dem langen dunklen Mantel. Man habe Respekt vor seinem Amt, bestätigt er. Wenn die Besucher zu dicht stünden, würde ein Wink mit dem Holzstab genügen, so der Akteur. Die auffällige Maske aus Leder mit dem langen Schnabel bezeichnet er selbst scherzhaft als „FFP 1450“.

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3G-Regel

Eine Maske müsse man nicht tragen, es sei denn, der Mindestabstand von 1,50 Meter könne nicht realisiert werden. Aber das sollte, nach Veranstalterangaben, maximal am Eingang oder an der Toilette der Fall sein. Eingelassen werden nur Gäste, die geimpft, genesen oder getestet sind. Es genügt ein Antigentest, der nicht älter als 24 Stunden sein sollte. Da das Hygienekonzept eine auf 2.500 Personen zeitgleich begrenzte Anzahl Besucher vorschreibt, empfiehlt sich die Buchung der Tickets im günstigeren Vorverkauf über die Homepage des Veranstalters. Der Eintritt kostet Freitag 8 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder, im Vorverkauf 6/3 Euro plus Gebühr. Samstag und Sonntag sind jeweils 10/5 Euro zu berappen. Eltern zahlen nur für das erste Kind. Für alle weiteren und für Kinder im Vorschulalter ist der Eintritt frei. Die Tickets gelten für eine Dauer von zirka drei Stunden.

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  • Freitag, 10. September 2021, von 17 bis 22 Uhr
  • Samstag, 11. September 2021, von 11 bis 22 Uhr
  • Sonntag, 12. September 2021, von 12 bis 19 Uhr
| Quelle: Pressedienst Sündenfrei