
Tanzflashmob 'One Billion Rising' fand auf dem Robert-Brauner-Platz statt
Protest für die Rechte von Frauen und Mädchen
Ganz nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, versammelten sich zahlreiche Menschen - viele von ihnen Frauen - am Mittwoch (14.2.2024) am Robert-Brauner-Platz, um beim Tanzflashmob „One Billion Rising“ für die Rechte von Frauen und Mädchen zu demonstrieren (halloherne berichtete) Denn jährlich am Valentinstag, also am 14. Februar, findet weltweit der Aktionstag statt, um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen.
'Tanze für Gerechtigkeit'
So war es auch an diesem Valentinstag. Trotz des strömenden Regens tanzten die Teilnehmerinnen unter Anleitung der Choreografin Uta Bücking zum Song „Break the Chain“. Während aus den Boxen Zeilen wie "Ich tanze aus Liebe... Tanz für unsern Traum... Tanz für Gerechtigkeit... Tanze um die ganze Welt... Komm, los, wir sprengen die Ketten" dröhnten, spürte man förmlich die Energie der Teilnehmerinnen, ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen.

Beinah schon traditionell sorgten DJ Said Omar und Gürkan Ucan vom Kommunalen Integrationszentrum, mit Unterstützung von weiteren Musikern durch eine Trommelperformance, dann im Anschluss für Stimmung bei den Teilnehmerinnen.
Obwohl das Wetter eher nicht zum Verweilen einlud, blieben zahlreiche Passanten stehen, um sich entweder die Tanzperformance anzuschauen oder sich über das Thema 'Gewalt gegen Frauen und Mädchen' zu informieren.
Redebeiträge und Grußwort
Natürlich durften auch Redebeiträge an diesem Tag nicht fehlen. So sprach Andrea Oehler ein Grußwort, in dem sie Gewalt gegen Frauen und Mädchen verurteilte. Außerdem gab es noch Reden der Veranstalterinnen.

So sagte Annelie Gogolla von der Beratungsstelle Schattenlicht: „Das Motto in diesem Jahr 'Be the new world' passt gut in die aktuelle Zeit. In welcher wollen wir leben? Wollen wir die Gewalt einfach hinnehmen? Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und Solidarität mit den betroffenen Frauen und Mädchen zeigen.“
'Jeden dritten Tag stirbt eine Frau, weil sie eine Frau ist'
Anna Kunze vom Frauenhaus Herne ergänzte: „Mit dieser Demonstration wollen wir darauf aufmerksam machen, dass Gewalttaten an Frauen nicht als tragische Einzelfälle zu werten sind. Sie ist strukturell und patriarchal in unserer Gesellschaft verankert. Um diese Strukturen aufzubrechen, müssen gesamtgesellschaftlich Rollenbilder verändert werden."
Auch ihre Kollegin Svenja Kröger macht deutlich: „Jede Stunde erleben mehr als 14 Frauen Partnerschaftsgewalt. Jeden dritten Tag stirbt eine Frau, weil sie eine Frau ist. Diese erschreckenden Zahlen an Femiziden und Gewalttaten wollen wir nicht hinnehmen. Jeder Person muss bewusst werden, dass häusliche Gewalt keine Privatsache ist."
'Wir haben dem Regen getrotzt'

Alles in allem zogen die Verantwortlichen des Herner Flashmobs insgesamt ein positives Fazit. „Es war wirklich sehr nass. Aber wir haben dem Regen getrotzt. Wir sind sehr zufrieden mit der Veranstaltung und sind sehr dankbar, dass so viele Menschen gekommen sind. Man hat gemerkt, dass sich alle durch den Regen durchgekämpft haben und die Stimmung war super“, erläutert Annelie Gogolla gegenüber halloherne.
Abschließend sagte sie weiter: „Beim Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ist es oftmals ein steiniger Weg. Jetzt bildlich gesprochen: Ab und an regnet es dann auch mal in Strömen. Daher ist es umso schöner zu sehen, wie die Menschen zusammenkommen und Solidarität zeigen.“
