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Philip Kampmann (Joachim Król) von der „Internen“, hier mit dem Spurensicherer Kadir Egger (Kailas Mahaderan), ermittelt gegen Kommissar Vincent Ruiz.

Joachim Król als hartnäckiger Polizist von der „Internen“

Neben der Spur – Amnesie

Kommissar Vincent Ruiz (Jürgen Maurer) ist in ernsten Schwierigkeiten. Vor wenigen Tagen wurde der Leiter der Hamburger Mordkommission bewusstlos an der Elbe liegend aufgefunden. Während er drei Tage in der Klinik im Koma lag, ermitteln seine Chefin Veronika Nielsen (Michaela Rosen) und die junge Kollegin Anna Bartholomé (Marie Leuenberger), dass er von einem Motorboot ins Wasser gefallen sein muss, das unbemannt auf dem Wasser treibt. Einschusslöcher und Blutspuren weisen darauf hin, dass mindestens zwei Menschen auf dem Boot verletzt wurden. Als Ruiz wieder ansprechbar ist, sitzt neben seiner Chefin mit Dr. Philip Kampmann (Joachim Król) ein hartnäckiger Kollege von der „Internen“.

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Denn Ruiz, der keinen Dienst hatte, sondern im Urlaub war, hat keinerlei Erinnerungen an die fragliche Nacht. „Du hast Scheiße gebaut“, blafft Kampmann ihn aus heiterem Himmel an. Und setzt noch einen drauf, warum auch immer: „Deine Amnesie-Nummer nehme ich dir nicht ab.“ Veronika Nielsen bleibt keine andere Wahl als Ruiz zu beurlauben. Den treibt die Ungewissheit schier in den Wahnsinn und er entlässt sich selbst aus dem Krankenhaus. Der Hilfe der jungen Polizistin Anna, die zudem heimlich ihren Kollegen David (Marc Benjamin) einspannt, ist er sicher, obwohl diese von Kampmann ausdrücklich vor Ruiz gewarnt wird: „Es gibt einen Grund, warum er nicht befördert wurde und warum er ständig seinen Partner wechselt.“

„Ich hab' mich in dir getäuscht, Ruiz“ bekundet Ermittler Philip Kampmann (Joachim Król, r.), als er dem Leiter der Hamburger Mordkommission (Jürgen Maurer) das Leben rettet.

Der Hilfe eines Mannes, den er noch vor einigen Monaten selbst gejagt hat, kann er naturgemäß nicht sicher sein: Dr. Johannes Jessen (Ulrich Noethen). In seinem ersten Fall „Adrenalin“ wollte Ruiz den immer stärker unter Parkinson leidenden Psychiater des Mordes an zwei jungen Frauen überführen. Nun hat „Joe“ Schwierigkeiten, das Geburtstagsgeschenk für seine Tochter Charlotte (Lilly Liefers), einen Autogramm-Ball, einzupacken. Und außerdem ist seine junge Gattin Nora Jessen (Petra van de Voort) im dritten Monat schwanger. Keine guten Voraussetzungen, dem unter Gedächtnisverlust leidenden Kripobeamten außer Dienst unter die Arme zu greifen. Jessen taucht trotzdem in Ruiz‘ dunkle Vergangenheit ein - und das hat mit dem Fall Lilli Holsten zu tun.

Dieser drei Jahre alte, ungelöste Fall, beschäftigt Ruiz und Jessen bis heute: Bernd Höfert (Jens Harzer) wurde in einem Indizienprozess als Mörder der verschwundenes Lilly verurteilt, obwohl die Leiche des Kindes nie gefunden wurde. Die Richterin (Hedi Kriegeskotte) hielt es für ausreichend, dass in der Wohnung des Gärtners Blut von Lilli gefunden worden war. Nun findet Ruiz ein Foto des Kindes in seinen Sachen und fragt sich, ob er in der betreffenden Nacht eine Antwort auf die Frage, was mit ihm damals wirklich passiert ist, gesucht hat. Ruiz und Jessen suchen Höfert im Gefängnis auf, der Robert Witte (Milton Welsh) ins Spiel bringt. Für Ruiz, der sich immer wieder mit schmerzlindernde Morphiumpillen aufrecht hält, könnte es sich bei Witte um den dritten Mann auf dem Boot handeln.

Haben Kadir Egger (Kailas Mahaderan) und seine Kollegen von der Spurensicherung doch herausgefunden, dass der Scharfschütze vom Elbufer aus mit im Handel nicht erhältlicher Munition aus Osteuropa auf drei Personen gezielt hat. Und so kommt auch noch Lillys Vater Alexej Kuznet (Merab Ninidze) ins Spiel, der seinerzeit das Lösegeld in Höhe von Rohdiamanten im Wert von 500.000 Euro übergeben hatte. Wie Ruiz herausfindet tatsächlich an Robert Witte und seine Komplizin Kerstin Fitz (Sandra Borgmann), die beschwören, das Kind anschließend freigelassen zu haben – bevor Witte ermordet und Fitz im Bordell schwer verletzt wird. Die Spur führt zu Kuznet – und nach Lettland. Ist Lilli von ihrem Vater dorthin verschleppt worden? Für Lillis Mutter Ria Holsten (Esther Zimmerling) besteht plötzlich wieder Hoffnung…

Folge im Stream zu sehen

Die 90-minütige zweite Folge „Amnesie“ des Siebenteilers „Neben der Spur“, gedreht im Juni 2014 in Hamburg und Lübeck nach dem Roman „Lost“ (dt. „Amnesie“) des australischen Krimiautors Michael Robotham von Cyrill Boss und Philipp Stennert (Buch und Regie) frei nach dem Roman „Lost“ (dt. „Amnesie“) von Michael Robotham, ist im Januar 2016 im ZDF erstausgestrahlt worden. Mit 6,85 Millionen Zuschauern erreichte dieser trotz seines verwirrenden Figurenreichtums und seiner verwickelten Handlung, die auf der Zeitebene hin- und herspringt, spannende Thriller, der sich auch Dank der an skandinavische Vorbilder erinnernden Kamera Moritz Antons und der Musik Christoph Zirngibls zum emotionalen Drama entwickelt, die zweitbeste Quote nach der am 25. Januar 2021 erstausgestrahlten Schlussfolge „Schließe deine Augen“. Bisher nur kostenpflichtig u.a. bei Amazon Prime zu sehen, ist „Amnesie“ anlässlich einer Wiederholung auf 3Sat jetzt neu in die ZDF-Mediathek eingestellt worden und kann dort im Bereich zdf.de/serien noch bis zum 23. Mai 2021 kostenlos gestreamt werden.

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Josef Rusnak inszeniert derzeit in Hamburg und Umgebung mit „Neben der Spur – Die andere Frau“ den achten und letzten Film der Reihe analog der Psychothriller-Romanreihe von Michael Robotham. Nach Auskunft von Daniel Blum vom Hessischen Rundfunk sind die Dreharbeiten bis zum 18. März 2021 terminiert, ein Sendetermin steht noch nicht fest.

| Autor: Pitt Herrmann