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Unter anderem mehr Radwege ist eine der Ideen für Herne beim Projekt

Vorstellung der Vorschläge vom Projekt 'Ruhrgebiet besser machen'

Ideen für ein besseres Herne

Übergaben in Corona-Zeiten sind speziell: So kam es dann auch am Dienstag (9.3.2021) am Ende der Veranstaltung vom Bürger-Mitmach-Pilotprojekt „Ruhrgebiet besser machen“ der Brost-Stiftung, dass dessen Vorstandsvorsitzender, Bodo Hombach den Umschlag mit gesammelten Ideen nur selbst in der Hand hielt und nicht direkt übergab. Vor Ort standen bei der Veranstaltung, die live ins Internet übertragen wurde, die drei Oberbürgermeister der teilnehmenden Kommunen Herne, Oberhausen und Bottrop, namentlich Frank Dudda, Daniel Schranz und Bernd Tischler, zuvor bei einem Gespräch Rede und Antwort.

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1.250 Ideen kamen bei Kneipengesprächen mit Bürgern, als sie noch erlaubt waren, und durch Online-Diskussionen zusammen, davon rund 400 aus Herne. Die Themenvorschläge aus den Bereichen Mobilität, Kultur, Umwelt, Nahverkehr und Begegnungsstätten waren dabei sehr vielfältig und können hier nachgelesen werden. Eine Auswahl: Eine feste Anlaufstelle für das Kulturell-Alternative Zentrum (KAZ), leer stehende Ladengeschäfte besser nutzen, mehr Fahrrradwege und eine Sammeltonne für Elektroschrott in Sodingen.

Ideen ohne hohe Kosten

„Das Ruhrgebiet besser machen beginnt mit besser zu verstehen. Es wurden viele interessante Ideen entwickelt, die teilweise auch ohne viel Budget oder hohe Kosten auskommen und so leicht umsetzbar sind“, merkte Bodo Hombach zu den Ideen an. „Das war beeindruckend für mich.“

Eine, die dafür gesorgt hat, dass viele Vorschläge zusammenkamen und die Kneipengespräche geordnet abliefen, war Ideenbotschafterin Edeltraut Krause. „Ich habe aus Neugierde mitgemacht und mich auf den Umgang mit Menschen gefreut. Ich wollte auch helfen, dass möglichst viele der Ideen umgesetzt werden“, berichtete die Frau. „Am Anfang war ich noch skeptisch und habe mich gefragt, ob mir das etwas bringt. Aber dann habe ich spontan Ja gesagt und es hat gut funktioniert.“

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda (re.) im Gespräch mit Moderator Dr. Jost Lübben bei der Präsentation und Diskussion der Vorschläge vom Projekt

Bei einem Lehrgang für Moderationen hätten sich die Ideenbotschafter kennengelernt. „Danach hat dann jeder die Kneipengespräche in seiner Stadt geführt“, berichtet Krause. „Dies war aber eine Plattform, die man gerne wiederholen kann. Bürger können so ihre Wünsche äußern, die auch wahrgenommen werden.“ Bei einem Gespräch in der Wanne Gaststätte „Heinrich“ wäre vor Ort eine gemischte Truppe gewesen: Ein Metzger, Radfahrer, Naturschützer und weitere Personen.

Elf-Punkte-Plan für Mobilität

Hernes Oberbürgermeister Dudda äußerte im Gespräch mit dem Moderator der abendlichen Veranstaltung, Jost Lübben, Ideen zu einer verbesserten Mobilität in der Zukunft: „Wir haben einen Elf-Punkte-Plan für Mobilität entwickelt, der schnellere Verbindungen und Metrobuslinien enthält. Wir versuchen, vom Tarifsystem wegzukommen und wollen dies zusammen mit RVR und VRR bis 2023 schaffen.“ Dudda lobte außerdem das Projekt der Brost-Stiftung: „Man sieht, dass etwas passiert.“

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Zum digitalen interkulturellen Stadtspaziergang sagte Dudda: „Das ist eine super Geschichte, man muss die Neugierde der Menschen fördern.“ Die Herner Imageprobleme sieht er als lange Geschichte: „Wir sind gewohnt, dass die Betrachtung von außen schlechter ist. Wir wissen auch, dass wir noch Probleme haben, aber wir gehen sie an.“ Die Vorschläge und Ideen will der Verwaltungschef nun sichten und angehen.

| Autor: Marcel Gruteser