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Konstantin Bühler (l.) spielt u.a. eine Trolljungfer und den Knopfgießer – sowie offenbar auch Gitarre. William Cooper ist u.a. als Grüngekleideter und Monsieur Ballon zu sehen.

Livestream-Programm des Schauspielhauses Bochum

Ibsens „Peer Gynt“ als Online-Premiere

Update, 6. April 2021, 18 Uhr: Aus Dispositionsgründen muss die Online-Premiere von Dušan David Pařízeks „Peer Gynt“ um eine Woche verschoben werden. Der neue Termin für den Livestream ist am Samstag, 24. April 2021, um 19.30 Uhr.

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Dušan David Pařízeks Neuinszenierung von Henrik Ibsens „Peer Gynt“ am Schauspielhaus Bochum feiert am Samstag, 17. April 2021, um 19:30 Uhr ihre Premiere als Livestream. Nach seiner gefeierten Bochumer Neuinterpretation von „Iphigenie“ widmet sich der vielfach ausgezeichnete tschechische Regisseur nun Ibsens ruhelosem Weltdurchquerer: Mit Anna Drexler in der Titelrolle haben wir das als „'Faust' des Nordens“ geltende Stück sicherlich noch nicht zu sehen bekommen. Das derzeit in aller Munde ist, so gastiert Lars Eidinger mit seinem fulminanten Solo an der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz bei den traditionell am 1. Mai 2021 beginnenden Ruhrfestspielen. Da eröffnet sich für Theaterfans ein spannender Vergleich!

Anna Drexler verkörpert Peer Gynt, Michael Lippold (r.) ist hier als Aase zu sehen und spielt außerdem Herrn von Eberhof.

Für das Schauspielhaus Bochum und die Produktionsdramaturgin Angela Obst stecken in diesem Stück „das – männlich geprägte – Prinzip einer marktliberalen Welt, die in jeden Winkel grapscht, alles auf seinen Mehrwert prüft, zum eigenen Vorteil benutzt und dann verwirft. Doch zugleich handelt Ibsens Phantasmagorie von einem sozial Deklassierten, der sich in verschwenderischen Lügen und Wegwerfgesten dem Gesetz seiner Welt anpasst und einen Umweg nach dem andren nimmt, um zur Erkenntnis zu kommen.“ Dušan David Pařízek hat zuletzt an der Bochumer Königsallee „Iphigenie“ nach Euripides und Elfriede Jelinek inszeniert. Er will in „Peer Gynt“ männliche Herrschaftsgesten entlarven, feste Geschlechtergrenzen torpedieren und mit einem Schauspiel-Ensemble rund um Anna Drexler in der Titelrolle und mit viel Musik das Stück einmal kräftig durchschütteln. Dabei wird auch der westliche Dramenkanon nicht ungeschoren davonkommen.

Pierre Bokma ist am 10. April 2021 als König Lear in Simons Shakespeare-Inszenierung im Live-Stream zu erleben.

Zum weiteren Streaming-Programm gehört am Samstag, 10. April 2021, um 19 Uhr die Live-Übertragung von William Shakespeares „King Lear“ in der Regie von Schauspielhaus-Intendant Johan Simons. Das Stück mit dem niederländischen Schauspiel-Star Pierre Bokma in der Hauptrolle eröffnete im September 2020 die laufende Theatersaison und gehörte zu den ersten Produktionen, die unter Corona-Bedingungen entstanden sind. Wie auch das bisherige Streaming-Angebot des Schauspielhaus Bochum werden die Aufführungen von „Peer Gynt“ und „King Lear“ als „Geistervorstellungen“ im leeren Theater gespielt und mit eigenem Regie-Konzept live für das Publikum zu Hause aufbereitet. Im Anschluss an die Stücke folgen jeweils Nachgespräche mit den beteiligten Künstlern, an denen sich das Publikum per Chat beteiligen kann. Zur Kartenbestellung.

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Für die Tickets zu den Livestreams gilt ab sofort eine neue Preisstruktur, die es den Zuschauern ermöglicht, einen individuellen und selbstbestimmten Eintritt zu bezahlen. Dabei reicht das Angebot vom „Low-Budget-Ticket“ für 5 Euro über das reguläre Ticket für 15 Euro bis zum „Ermöglicher-Ticket“ für 50 Euro – für diejenigen, die den Kartenkauf mit einer Spende verbinden möchten. Für den spontanen „Home-Theater“-Abend ist nun der Ticketkauf auch bis unmittelbar vor dem Beginn des jeweiligen Livestreams möglich. Abonnenten können zudem im Webshop ihre Wahlabo-Scheine für die Bezahlung einsetzen.

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  • Samstag, 10. April 2021, um 19 Uhr
Vergangene Termine (1) anzeigen...
  • Samstag, 24. April 2021, um 19:30 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann