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Ärgert sich über den DFB-Vergleich im

Offener Brief an Sportjournalistin wegen DFB-Vergleich

Herne-Spruch: Schützenverein sauer auf 'Spiegel'

Es war „nur“ ein Spruch und daraus wurde eine Überschrift, die aber viel Signalwirkung mit sich brachte. „Wenn der DFB wie ein Schützenverein aus Herne geführt wird, ist das schwierig": Das ist eine Aussage der Sportjournalistin und laut des Nachrichtenmagazins "Spiegel“ auch Fußballexpertin Lena Cassel. Sie war im Spiegel-Podcast, welcher den Titel Spitzengespräch trägt. An ihrer Seite Reporterlegende Béla Réthy. Thema: Die Krise der Herren-Nationalmannschaft vom Deutschen Fußball-Bund und die Trainersuche.

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Die beiden diskutieren unter der Moderation von Markus Feldenkirchen (Spiegel) über die Nachfolge von Bundestrainer Hansi Flick sowie die schlechten Ergebnisse der vergangenen Monate und Jahre. Ebenso geht es in den 45 Minuten um die Zukunft des DFB. Dabei kritisiert Cassel die Führungsetage deutlich mit dem eingangs genannten Satz.

'Wir sind sehr modern aufgestellt'

Das kommt beim Schützenverein St. Hubertus gar nicht gut an. Der Vorsitzende Jan Weiring hat dazu einen offenen Brief verfasst, in dem er von Verwunderung und Entsetzen spricht. „Sicherlich dominiert in der deutschen Bevölkerung die Meinung, Schützenvereine seien altbackene, verstaubte und mit Greisen besetzte Institutionen. Wir als Herner Schützenverein versuchen jedoch, dieser öffentlichen Meinung zu entrinnen und haben uns daher sehr modern aufgestellt“, schreibt Weiring.

Ein Bild aus 2019 vom Schützenverein St. Hubertus: (v.li.) Uwe Rabsahl, Florian, Daniela Weiring (die damalige Schützenkönigin), Chantal, Lana, Melanie Mattner (Sportleiterin), Timund Jan Weiring (Vorsitzender).

Weiter führt er aus: „Unser geschlechtlich gemischter Vorstand mit einem Altersdurchschnitt unter 40 Jahren spricht an dieser Stelle wohl für eine eindeutige Trendwende hin zu einem jungen und dynamischen Verein. Ebenfalls versuchen wir, mit vielen innovativen und technischen Neuerungen den Trends der heutigen Zeit gerecht zu werden, was durch unsere stark anwachsende Jugendabteilung unter Beweis gestellt wird.“

Einladung an Lena Cassel

Ebenso würde Jung und Alt die Möglichkeit gegeben, mit modernem Material den Schießsport auszuüben. Diese „Randsportart“ hätte regelmäßig bei vergangenen Olympischen Spielen für einen Medaillen-Regen gesorgt. Dann spricht er eine Einladung an Lena Cassel aus: „Gerne möchten wir Sie einladen, sich im Rahmen Ihrer Begeisterung für Sport ein Bild unserer Sportart und unseres Vereinslebens zu machen.“ Er gibt die Mailadresse vom Verein an, mit der Bitte um Kontaktaufnahme.

Diese steht aber mit Stand von Mittwoch (20.9.2023) immer noch aus, bestätigt Weiring gegenüber halloherne. „Wir warten noch darauf. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht mehr daran, dass das noch passiert“, sagt der St. Hubertus-Vorsitzende. „Die Frage ist auch, ob es absichtlich so gemeint war oder nur dahin gesagt.“

Besser gar keine Sportart zum Vergleich auswählen

Er habe sich bei der Überschrift schon angesprochen gefühlt. „Ich fand die Aussage nicht so nett.“ Seiner Meinung nach hätte Cassel sich gar keine Sportart zum Vergleich aussuchen sollen, so ziemlich jeder hätte sich da angegriffen gefühlt. „Einfach diesen Vergleich weglassen wäre besser gewesen“, findet der Vorsitzende des Schützenvereins.

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Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten: Der Schützenverein St. Hubertus konnte erst Mitte August 2023 erfreut berichten, dass Daniela I. die neue Kaiserin wurde (halloherne berichtete). „Außerdem haben wir erst kürzlich die Anfrage von einer Schule bekommen, ob wir mit denen zusammenarbeiten möchten. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, ist sich Weiring sicher.

| Autor: Marcel Gruteser
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