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Beim klimaneutralen Drogenhandel brennt es Omar (Yasin El Harrouk) in seiner Rikscha förmlich unter dem Hintern.

Anarchische Satire 'Schwarze Schafe'

Heißer Sommer in der Hauptstadt

In der sommerlichen Hitze der Hauptstadt: Ein Neuköllner Clan-Chef, Omar (Yasin El Harrouk), den seine kleine Tochter zum Klimaschützer werden lässt: Sein Drogenimperium soll klimaneutral werden. Wozu auch der Einkauf im Unverpackt-Laden gehört. Eine Genderpuppen-Erfinderin, Delphine von Plettenburg (Jella Haase), die sich mit gestohlener Kreditkarte, falscher Pistole und neuer Freundin Charlotte Heinze (Jule Böwe) im Grunewalder Luxushotel die geheimsten Wünsche erfüllt.

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Dazu ein leidenschaftlicher Balkon-Imker, Delphines Schwester Fritz von Plettenburg (Frederick Lau), dessen Bienenvolk auf Speed ist, weil der Bienenkorb gleichzeitig als Kokain-Versteck dient. Das freilich nicht sein eigenes ist. Und mittendrin mit Peter Harminski (Milan Peschel) ein ziemlich versoffener Spree-Fischer, der aus invasiven Sumpfkrabben nachhaltige Snacks zaubern möchte. Was sie alle eint? Ein heißer Hauptstadtsommer – und das Warten auf den Regen!

2006 erschien der gleichnamige Vorläufer

„#Schwarze Schafe“ ist, 20 Jahre nach dem gleichnamigen, 2006 rasch zum Kultfilm avancierten, in Schwarzweiß gedrehten gleichnamigen Vorläufer, eine durchgeknallte Underdog-Komödie und zugleich ein skurril-surreales Porträt der Hauptstadt. Oliver Rihs reizte die Idee, zu imaginieren, „wie diese Figuren von damals auf brisante Themen unserer Zeit treffen wie: Klimawandel, Cancel Culture, MeToo oder etwa Genderthemen.“

Auf dem Green Hub: Delphine von Plettenburg (Jella Haase, re.), Charlotte Heinze (Jule Böwe, Mitte) und Peter Harminski (Milan Peschel).

Dabei hat sich die neue alte Hauptstadt nach Auffassung des Regisseurs und Ko-Autors Rihs nicht wesentlich verändert: „Nun, Berlin hat die letzten zwanzig Jahre ja etwas missglückt daran gearbeitet, eine glanzvolle Metropole zu werden, irgendwie bleibt die Stadt aber ein großer, sozialistischer, schlecht organisierter Bauernhof. Okay, man bestellt heute einen 'Oat Milk Capuchino‘ und keinen Milchkaffee mehr, aber sonst? Ich glaube meine schwarzen Schafe fühlen sich noch immer sehr wohl auf dieser sumpfigen Heide.“

Hochkarätige Besetzung

Hochkarätig besetzt mit Jule Böwe (Charlotte Heinze) und Milan Peschel (Peter Harminski) aus der ursprünglichen 2006er Besetzung sowie mit Martin Brambach (Kurt), Jella Haase (Delphine von Plettenburg), Yasin El Harrouk (Omar), Frederick Lau (Fritz von Plettenburg), und Marc Hosermann (Kafka), die ganz offensichtlich viel Spaß bei den Dreharbeiten hatten, leiht Katharina Thalbach der Erzählerin ihre unvergleichliche Stimme.

Autor und Regisseur Oliver Rihs konfrontiert seine Helden im Berliner Großstadtdschungel mit existentiellen Nöten und den großen Themen unserer Zeit. Das Ergebnis? Eine knallharte Klimawandel-Komödie, so skurril und liebenswert wie die Hauptstadt im Sommer.

Ursprünglich als Serie gedacht

Die anarchische Satire, ursprünglich als achtteilige Serie gedacht und vom 1. August bis zum 30. September 2023 in Berlin gedreht, ist als Independent-Produktion komplett unabhängig ohne Senderbeteiligungen und Förderungen von Port au Prince Film & Kultur Produktion finanziert. Regisseur und Autor Oliver Rihs hat das Drehbuch gemeinsam mit Ana Cristina Tarpo, Daniel Young, Ziska Riemann, Melanie Möglich und Oliver Keidel verfasst. „#Schwarze Schafe“ wurde nach aktuellen ökologischen Standards produziert. Die erzielten Gewinne wird die Produktion in ausgewählte Klimaschutzprojekte investieren.

Regisseur Oliver Rihs im Port au Prince-Presseheft: „Ich versuche beim Drehen immer ganz bewusst etwas die Kontrolle zu verlieren, denn dahinter wartet oft eine unerwartete Magie und Kraft, die einem so plötzlich unerwartet zufällt. André Gide sagte mal: 'Jedes Kunstwerk ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und dem lieben Gott. Je weniger der Künstler dazu beiträgt, umso besser wird es.‘“

Der 93-minütige Film ist am Donnerstag (3.7.2025) beim Filmfest München in der Reihe „Neues Deutsches Kino“ uraufgeführt worden und startet am Donnerstag, 17. Juli 2025 in den Kinos, bei uns zu sehen im Roxy Dortmund, in der Galerie Cinema Essen sowie im Bambi Düsseldorf. Im Letzteren wird am Freitag, 18. Juli 2025 um 19 Uhr, auch der Vorläufer-Episodenstreifen „Schwarze Schafe“ von 2006 gezeigt.

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  • Donnerstag, 17. Juli 2025
Juli
18
HEUTE
Freitag, 18. Juli 2025, um 19 Uhr Bambi Filmstudio, Klosterstraße 78, 40211 Düsseldorf
Mittwoch, 16. Juli 2025 | Autor: Pitt Herrmann