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Dr. Moritz Reike, Assistenzarzt der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne.

Zwei Assistenzärzte vom Marien Hospital erhalten DFG-Stipendien

Forschungsaufenthalt in Kanada

Wie kann die Tumortherapie in der Urologie individualisiert werden? Und welchen Einfluss haben Harnsteine auf die Beweglichkeit des Harnleiters? Diese beiden Fragestellungen beschäftigen Dr. Moritz Reike und Dr. Alina Reicherz, Assistenzärzte der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne. Beide haben ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft e. V. (DFG) für einen Forschungsaufenthalt an unterschiedlichen Instituten der University of British Columbia in Vancouver erhalten, heißt es in einer Mitteilung vom Montag (19.7.2021).

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Seit Ende 2020 ist die Assistenzärztin Dr. Alina Reicherz bereits in Vancouver. An der University of British Columbia betreibt sie Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Urologie zur Muskeltätigkeit des Harnleiters, auch Peristaltik genannt, nach einer Harnstauung. Eine Harnstauung tritt zum Beispiel auf, wenn der Harnleiter durch Harnsteine blockiert wird. Dann staut sich der Urin von der Blase zurück in die Niere.

Wenig über Spätfolgen bekannt

„Ziel meiner Forschung ist es herauszufinden, wie sich eine Harnstauung auf den Harnleiter auswirkt, denn bislang ist wenig über die Spätfolgen bekannt“, erklärt Dr. Alina Reicherz. Vor ihrer Zeit in Vancouver, führte Dr. Alina Reicherz mit Dr. Peter Bach, Oberarzt der Klinik für Urologie, bereits zahlreiche klinische Studien zur endo-urologischen Versorgung von Steinpatienten durch. Das hier erworbene Wissen vertieft sie während des Aufenthaltes in Vancouver.

Dr. Alina Reicherz, Assistenzärztin der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne.

Dr. Moritz Reike hingegen forscht ab Oktober 2021 unter der Leitung von Prof. Dr. Florian Roghmann, Oberarzt der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne, und Prof. Peter Black in Vancouver zum muskelinvasiven Urothelkarzinom. Dabei handelt es sich um eine Krebserkrankung der Blase, bei der die Muskulatur betroffen ist. „Die Behandlung sieht zunächst eine Chemotherapie vor. Danach erfolgt eine radikale Entfernung der Blase“, erklärt Dr. Moritz Reike, Assistenzarzt der Klinik für Urologie. Allerdings profitieren nicht alle Patienten von einer Chemotherapie.

Ziel: Individualisierte Therapie

„Das Ziel unseres Forschungsprojektes ist eine individualisierte Therapie für den Patienten. Wir erforschen, welche Tumore auf welche Art der Therapie z. B. eine Chemotherapie ansprechen. Anhand der Ergebnisse lässt sich die Behandlung gezielt auf den Patienten abstimmen“, sagt Dr. Moritz Reike. Bei Patienten mit einem Urothelkarzinom könnte dann aufgrund der Analyse des Tumors bestimmt werden, ob eine Chemotherapie vor einer OP sinnvoll ist.

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„Wir freuen uns, dass unsere Assistenzärzte die Möglichkeit haben an einer renommierten Universität in Kanada mit internationalen Experten gemeinsam zu forschen und dadurch neue Einblicke in ihr Forschungsfeld erhalten. Die Forschung hat in der Medizin einen besonders hohen Stellenwert, denn nur so kann die Behandlung der Patienten kontinuierlich optimiert werden“, so Prof. Dr. Joachim Noldus, Direktor der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne.

| Quelle: St. Elisabeth-Pressedienst