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Martina Wisniewski.

Fernsehlotterie finanziert halbe Stelle im Eine Welt Zentrum

Die Deutsche Fernsehlotterie finanziert eine halbe Stelle in der Flüchtlingsfachberatung des Kirchenkreises Herne im Eine Welt Zentrum. Das Flüchtlingsreferat des Kirchenkreises war über viele Jahre mit nur mit einer Vollzeitkraft besetzt, aber bereits 2015 wurde Katja Jähnel mit 12 Wochenstunden wieder in der Flüchtlingsberatung zurückgeholt und ist seither dort tätig. Als das Deutsche Hilfswerk 2015 Projekte im Bereich der Flüchtlingshilfe ausschrieb, bewarb sich das Eine Welt Zentrum. Gelder der Deutschen Fernsehlotterie wurden vergeben. Ende 2015 wurde die Bewilligung einer halben Stelle für den Zeitraum von 3 Jahren mitgeteilt. Die Deutsche Fernsehlotterie wird diese Stelle aus den Erträgen der Lotterie aus 2015 zu 80 Prozent über drei Jahre finanzieren. Die verbleibenden 20 Prozent trägt die Stiftung blueplanet des Kirchenkreises Herne. Am 15.4.2016 trat Martina Wisnewski, bereits seit Ende 2015 mit einer halben Stelle Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Herne, diese Stelle im Flüchtlingsreferat an. Schwerpunkt der halben Stelle im Flüchtlingsreferat ist die psychosoziale Beratung von besonders gefährdeten Flüchtlingen. Gemeint sind Schwangere, allein reisende Frauen, Kranke, stark traumatisierte und in ihren Handlungsfähigkeiten eingeschränkte Personen sowie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Diese Menschen benötigen mehr als nur eine kurze Beratung und die Vermittlung zu Anwälten und Behörden.

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Sie benötigen einen regelmäßigen Ansprechpartner für ihre Ängste und Probleme. Sie sind selbst nicht in der Lage, die für sie erforderlichen Behördengänge und Arztbesuche zu erledigen, sondern müssen zumindest in den Anfängen begleitet werden. Sie durchdringen das komplexe Asylverfahren mit seinen Facetten nicht und benötigen Erklärungen und Erläuterungen sowie Ansprechpartner für die aufkommenden Fragen. Es geht uns dabei insbesondere um die Menschen, die dauerhaft hier bleiben werden, die sich trotz besonderer Bedarfe in die deutsche Gesellschaft integrieren müssen und wollen. Eine wöchentliche offene Beratung für Flüchtlinge existiert derzeit an zwei Tagen der Woche.

Zukünftig soll es so sein, dass Menschen mit einem besonderen oder erhöhten Beratungsbedarf regelmäßige Beratungstermine angeboten bekommen, die außerhalb der offenen Beratungszeiten liegen. Ebenso besteht ein Angebot zur Begleitung zu Ämtern und Behörden. Die Einbindung in das gesellschaftliche Leben unseres Landes ist darüber hinaus eine weitere Möglichkeit, Integration zu erleichtern und zu fördern. Als Ehrenamtskoordinatorin hat Wisnewski immer auch den Überblick über Möglichkeiten des Einsatzes. So können Spracherwerb, das Gefühl, nützlich zu sein und Freizeitgestaltung miteinander verbunden werden und einen positiven Einfluss auf die Gesamtbefindlichkeit der Menschen haben. Eine weitere, derzeit stark wachsende Gruppe unter den Flüchtlingen, sind die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Sie leben in Obhut verschiedener Jugendhilfeeinrichtungen. Das Flüchtlingsreferat sieht hier einen hohen Bedarf, zukünftig den Kontakt und die Beratung zu den in Obhut des Ev. Kinderheimes Herne lebenden unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auszubauen sowie Fortbildungen für die MitarbeiterInnen des Kinderheimes anzubieten. Martina Wisniewski wird sich darüber hinaus lokal mit den ansässigen Flüchtlingsberatungsstellen und Herner Initiativen vernetzen und Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit im gegebenen und möglichen zeitlichen Umfang leisten.

Montag, 27. Juni 2016 | Autor: Martin Domke