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Der Gnadenhof für Pferde an der Berkelstraße erhält noch einen Aufschub zur Nutzung bis Oktober 2026 - ab dann muss eine neue Fläche her.

Emschergenossenschaft kommt den Betreibern entgegen

Gnadenhof an der Berkelstraße erhält Aufschub

Der kleine private Gnadenhof an der Berkelstraße in Herne, der alten und kranken Pferden eine Unterkunft bietet, steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Die Betreiber haben einen kurzen Aufschub bis Oktober 2026 erhalten und dürfen die Fläche an der Berkelstraße ein Jahr länger nutzen. Doch die Zukunft bleibt ungewiss. Betreiberin Christiane Krämer erklärt: „Wir sind erleichtert über den Aufschub, doch es bleibt viel zu tun. Eine langfristige Perspektive für die Tiere ist nach wie vor nicht gesichert.“

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Der Gnadenhof, der bereits seit den 1950er Jahren besteht, bietet aktuell drei Pferden – Terano (29), Isi (25) und Linus (27) – ein Zuhause. Die Tiere sind entweder zu alt oder zu krank für konventionelle Ställe. „Hier haben sie einen Platz gefunden, an dem sie in Ruhe leben können,“ so Krämer.

Pumpwerk Herne - Hafen Grimberg geplant

Als Ausgleichspflanzung für das Projekt „Polder Wanne Nord: Pumpwerk Herne – Hafen Grimberg“ soll auf der Fläche an der Berkelstraße eine Ersatzaufforstung erfolgen. Svenja Wolf von der Emschergenossenschaft erklärte dazu unlängst, dass man genau für derartige Maßnahmen die Fläche vor zehn Jahren erworben habe und daher nur die Nutzung auf Abruf eingeräumt wurde. Der Bau dieses Pumpwerks mache insgesamt eine Ersatzpflanzung von rund 15.600 Quadratmetern Wald erforderlich, der auf Herner Stadtgebiet erfolgen müsse.

Zusätzlich wird die Emschergenossenschaft den Nutzungsvertrag an die realen Nutzer anpassen und die Nutzung für das kommende Jahr kostenlos gestalten. Bezirksbürgermeister Mathias Grunert lobt diesen Schritt und betont: „Es zeigt, dass in schwierigen Situationen nach Lösungen gesucht wird, um allen Beteiligten gerecht zu werden.“ Er hebt zudem hervor, wie schwierig es sei, auf dem dicht besiedelten Herner Stadtgebiet überhaupt geeignete Flächen für Ausgleichspflanzungen zu finden.

Unterstützung aus der Stadtgesellschaft gesucht

Die Betreiber des Gnadenhofs hoffen dennoch auf die Unterstützung der Stadtgesellschaft und suchen dringend nach einer neuen, geeigneten Fläche. Christiane Krämer richtet einen eindringlichen Appell: „Wenn jemand eine Idee hat oder eine geeignete Einrichtung kennt, welche eine Vollversorgung für unsere alten, kranken Tiere anbietet, bitten wir um Hilfe. Diese Tiere haben eine zweite Chance verdient, ihren Lebensabend in Ruhe und Frieden zu verbringen, bis ihre Zeit gekommen ist.“

Die Verlängerung bis Oktober 2026 bietet zwar kurzfristige Entlastung, doch die Zeit drängt, um eine dauerhafte Lösung für den Erhalt des Gnadenhofs zu finden.

Donnerstag, 5. Juni 2025 | Quelle: Mathias Grunert