Wohnstätten Wanne-Eickel eG investiert dank Förderung drei Mio. Euro
Große energetische Sanierung für Klimaschutz
An der Semlerstraße 7-9 startet bald eine große energetische Sanierung. In den zwei Mehrfamilienhäusern mit zwölf Wohneinheiten der Wohnstätten Wanne-Eickel eG, Baujahr 1971, sollen noch im Dezember 2025 die ersten Arbeiten starten und etwas weniger als zwei Jahre andauern. Die Bewohner bleiben während der Sanierung, die vor allem eine Modernisierung im Sinne von Klimaschutz sein soll, in ihren Wohnungen.
Rund drei Millionen Euro investiert die Wohnungsbaugenossenschaft dafür – 2,6 Mio. Euro davon als Förderung der NRW.Bank. Am Montag (1.12.2025) wurde der passende Förderbescheid von Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda an die Vorstände Andreas Berger und Tatjana Schmutzler übergeben.
'Ein großer Meilenstein'
„Das ist ein großer Meilenstein für uns. Seit 2006 waren wir frei finanziert, nun haben wir uns wieder um eine Förderung bemüht, da es große Herausforderungen im Wohnungsbau und für Sanierungen gibt und die aktuellen Rahmenbedingungen so sind, wie sie sind“, fasst Berger zusammen. „Wir bauen und sanieren für Menschen, aber es muss auch bezahlbar bleiben.“ Daher helfe die öffentliche Förderung und sei ebenso notwendig.
Seine Kollegin Schmutzler ergänzt: „Es ist ein großes Projekt für mehr Klimaschutz. Viele Gebäude in Wanne-Eickel sind alt und brauchen eine energetische Sanierung, um die Kosten für die Mieter langfristig zu senken und mehr an den Klimaschutz zu denken.“
Dämmung, Wärmepumpe und Photovoltaikanlagen
Deshalb ist eine Vielzahl an Verbesserungen vorgesehen. So wird die Gebäudehülle (Fassade, Keller, Dach) vollständig gedämmt, es werden neue dreifachverglaste Fenster eingesetzt, die Nachtspeicheröfen werden entfernt und durch eine Luft-Wärmepumpe ersetzt und auf das Dach werden Photovoltaikanlagen installiert, um Strom zu generieren. Ebenso erfolge eine Dachbegrünung und die Balkone werden erneuert und vergrößert. Die Außenanlagen werden ebenfalls neu gestaltet, es entstehen ein Spielplatz, Fahrradstellflächen und eine Begegnungsfläche, und für die Erdgeschosswohnungen werden private Gartenparzellen vorbereitet.
Mit all diesen Maßnahmen sollen pro Jahr rund 82 Tonnen CO2 eingespart werden, rechnet Christoph Weiss vom Ingenieursbüro PBA-Weiss aus Gelsenkirchen vor. Die architektonischen Planungen übernimmt das Herner Büro Laboda. „Wenn es keinen schlimmen Winter gibt, werden wir schneller als in 24 Monate fertig sein“, ist Architekt Paul Borski optimistisch.
Bewohner so wenig wie möglich belasten
„Da wir im Bestand sanieren und die Bewohner während der Sanierung dort wohnen bleiben, muss man sie mitnehmen und so kurz wie möglich belasten“, fügt Borski an. Ausweichwohnraum sei schließlich so gut wie keiner vorhanden. Vorstand Berger ergänzt: „Falls es doch mal einem Mieter zu viel wird, stehen zwei Gästewohnungen von uns zur Verfügung.“
Die Mieter können sich nach Abschluss der Umbauarbeiten auf eine Kaltmiete von 7,40 Euro pro Quadratmeter einstellen – alle Wohnungen sind 79 Quadratmeter groß. Die Wohnstätten Wanne-Eickel eG weist daraufhin, dass es so eine maximale Mietsteigerung von zwei Euro pro Quadratmeter gäbe.
Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda freut sich über das Projekt in Wanne bzw. Crange, er hofft auf Nachahmer, damit der Stadtteil weiter modernisiert wird. „So etwas tut uns strukturell gut, um Wanne Stück für Stück zu entwickeln. Diese Investition in den Wohnungsbestand ist eine echte Zukunftsinvestition: Sie sichert den Menschen insbesondere in Wanne langfristig attraktiven, energieeffizienten und vor allem bezahlbaren Wohnraum. Das ist ein wichtiger Beitrag, um unsere Stadtgesellschaft als starke, solidarische Gemeinschaft zu erhalten.“